Rettungssäge

Rettungssäge

Rettungssägen sind von der Feuerwehr oder anderen Hilfsorganisationen benutzte Geräte, mit deren Hilfe Rettungs- oder Ventilationsöffnungen in Gebäude oder Fahrzeuge gesägt werden. Als Rettungssäge sind sowohl modifizierte Kettensägen, als auch Handkreissägen oder Trennschleifer im Einsatz. Von den gewöhnlichen Grundgeräten (die in Industrie, Handwerk, Bau- und Forstwirtschaft eingesetzt werden) unterscheiden sich Rettungssägen in erster Linie durch die Verwendeten Ketten (Kettensäge), bzw. Sägeblätter (Handkreissäge) oder Scheiben (Trennschleifer). Diese, von den Standardgeräten abweichenden, Komponenten erlauben das Sägen von Metall (Blechdächer, Sandwichelemente, Nägel in Holz, Karosserieteile), Kunststoffen (Rollläden), Verbundglas (Fahrzeugscheiben) und anderen Materialien, die mit einer gewöhnlichen Säge nicht, oder nur mit starkem Geräteverschleiß gesägt werden können.[1]

Inhaltsverzeichnis

Rettungs-Kettensäge

Rettungskettensägen (gelegentlich auch als Feuerwehrkettensäge bezeichnet) basieren auf handelsüblichen Benzin-Kettensägen, die mit Spezialketten und zusätzlichen Anbauteilen modifiziert werden. Um die entsprechenden Materialien schneiden zu können, muss die Säge stark motorisiert sein, von diversen Herstellern (Dolmar, Husqvarna/Jonsered, Stihl) kommen daher Motoren mit Leistungen zwischen ca. 4,0 und 4,9 kW zum Einsatz.

Von den jeweiligen Grundmodellen unterscheiden sich Rettungskettensägen durch folgende Komponenten:

  • Spezialkette (bestehend aus Hartmetall, je nach Hersteller kommen unterschiedliche Legierungen zur Anwendung).
  • Schiene aus massivem Metall (es kommen keine laminierten Schienen zum Einsatz)
  • Umlaufender Handgriff, der eine flexiblere Handhabung der Säge ermöglicht
  • Tiefenbegrenzer (ein Schienenaufsatz, mit dem die erforderliche Schnitttiefe eingestellt werden kann)
  • Auspuffschutz, um zu verhindern, dass sich z.B. Kunststoffspäne auf dem heißen Auspuff niederschlagen

Gesägt wird mit diesen Sägen im Stechschnitt, der vordere Schienenteil wird in das Schnittmaterial eingetaucht, mittels Tiefenversteller wird vor dem Sägen die gewünschte Schnitttiefe festgelegt. Der Vorteil einer Rettungskettensäge gegenüber Handkreissägen oder Trennschleifern liegt in der größeren möglichen Schnitttiefe. Bei den verwendeten Tiefenbegrenzern kommen geschlossene (fast die gesamte Schiene wird umschlossen, nur die Spitze liegt frei) und offene Tiefenbegrenzer (nur ein kleiner Teil der Schiene wird verdeckt) zum Einsatz, wobei offene Tiefenbegrenzer eine besser Kühlung der Kette ermöglichen.

Rettungssäge Twinsaw

Bei der Twinsaw handelt es sich um eine Handkreissäge mit zwei gegeneinander laufenden Sägeblättern. Einsatzziel und die Materialien, die geschnitten werden können, ähneln denen von Rettungskettensägen. Die Twinsaw ist sowohl mit Elektroantrieb, als auch mit Verbrennungsmotor erhältlich.[2][3]

Rettungs-Trennschleifer

Rettungs-Trennschleifer unterscheiden sich von herkömmlichen Trennschleifern durch die verwendeten Trennscheiben, die eine größere Bandbreite an Materialien schneiden können. Während bei herkömmlichen Trennschleifern zwischen Stein-, Stahl- und Betonscheiben unterschieden wird, sind Rettungsscheiben in der Lage, unterschiedliche Materialien zu trennen. Als Grundgeräte kommen, wie auch bei Rettungs-Kettensägen, handelsübliche Maschinen zum Einsatz, die mit der Rettungsscheibe eine entsprechende Aufrüstung erhalten.

Bei Feuerwehren und im Katastrophenschutz kommen auch Trennschleifer mit herkömmlichen Stein- oder Stahlscheiben zum Einsatz bei denen, je nach dem zu trennenden Material, eine entsprechende Trennscheibe benutzt werden muss.

Einzelnachweise

  1. Rettungssäge als Ausstattung des THW
  2. Datenblatt: Twinsaw - gegenläufige Doppelblatt-Rettungssäge, Weber-Hydraulik
  3. Twin Saw (Rettungssäge), THW Schramberg

Literatur

  • Marco Pfeuffer, Thomas Dölger; Die Roten Hefte - Gerätepraxis kompakt: Rettungssägen; Kohlhammer Verlag, ISBN 978-3-17-021173-5

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