- Rheinbrücke Eglisau
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47.5751548.521823
Rheinbrücke Eglisau Nutzung Strassenbrücke Überführt Hauptstrasse 4 Querung von Rhein Ort Eglisau Konstruktion Bogenbrücke Gesamtlänge 130 m Breite 10,8 m Längste Stützweite 45 m Baubeginn 1917 Fertigstellung 1919 Lage Die Rheinbrücke Eglisau ist eine Strassenbrücke, die in Eglisau den Hochrhein überspannt und die Hauptstrasse 4 überführt. Die Brücke ist für zwei Fahrstreifen, einen Rad- und einen Gehweg ausgelegt. Im Jahr 2008 passierten täglich 19'000 Fahrzeuge das Bauwerk.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine Furt nahe Eglisau war wohl schon in römischer Zeit vorhanden. Eine erste Holzbrücke wurde um 1240 auf Veranlassung oder mit Unterstützung der Freiherren von Tengen errichtet. Die Existenz der Rheinbrücke bei Eglisau, einer offenen Holzbrücke mit etwa fünf Pfahljochen, wurde im Jahr 1249 urkundlich erwähnt. Eine Erneuerung der Brücke nach einem Hochwasser ist für 1542 überliefert. Es war eine gedeckte und bereichsweise verschalte Holzbrücke, teilweise mit offenen Vorbrücken, die vier gemauerte Pfeiler und ein hölzernes Pfahljoch aufwies. Insbesondere Unterspülungen der Brückenfundamente bei Hochwasser aber auch Eisgang im Winter 1789 führten zu Reparaturmassnahmen an dem Bauwerk, die mit Brückenzoll bezahlt wurden. Während des Dreissigjährigen Krieges kam es zum Einbau einer Zugbrücke in der ersten Brückenöffnung auf Zürcher Seite.
Im Jahr 1799 demontierten französische Truppen auf dem Rückzug von der im zweiten Koalitionskrieg verlorenen Schlacht bei Stockach die Rheinbrücke. Die nachfolgenden österreichischen Truppen errichteten eine Behelfsbrücke und unterhalb von Eglisau zusätzlich eine Schiffsbrücke. Nach der Niederlage in der zweiten Schlacht von Zürich benutzten die österreichischen und russischen Truppen den Rheinübergang bei Eglisau für ihren Rückzug und russische Truppen zerstörten die behelfsmässig instandgesetzte Brücke am 26. September 1799. Mitte des Jahres 1800 bauten die französischen Truppen wieder eine provisorische Brücke auf. Nach Kriegsende veranlasste der Kanton Zürich 1804 einen Brückenneubau. Das Bauwerk, eine überdachte Holzbrücke mit einem gemauerten Flusspfeiler, entstand 1811 durch den beauftragten Staatsbaumeister Conrad Stadler an der selben Stelle wie die Vorgängerbrücken.[2] Das Tragwerk wies ein zweibogiges hölzernes Sprengwerk mit einer grösseren und einer kleineren Flussöffnung, bei einer maximalen Stützweite von 45 Metern, auf. Es waren eine 4,0 Meter breite Fahrbahn und beidseits Gehwege vorhanden.
Im Rahmen des von 1915 bis 1920 gebauten Flusskraftwerkes Rheinsfelden wurde der Rhein im Bereich der Holzbrücke um rund 6,5 Meter aufgestaut. Dies bedingte den Abbruch der alten Brücke und eine Ersatzbrücke, die in den Jahren 1914–18 in verkehrstechnisch besserer Lage rund 300 Meter flussabwärts nach einem Entwurf der Firma Locher und des Architekturbüros Gebrüder Pfister entstand. Das Bauwerk wurde am 14. September 1919 dem Verkehr übergeben[3]. Anfangs waren eine 7 Meter breite Fahrbahn und beidseitig zwei Gehwege mit 1,5 Metern Breite vorhanden. Im Jahr 1987 wurden der westliche Gehweg entfernt und der östliche Gehweg auf 2,0 Meter sowie die Fahrbahnplatte auf 8,0 Meter verbreitert. Zusätzlich wurde eine Personenunterführung am südlichen Widerlager eingebaut. 1995–96 kam es zu einem erneuten Umbau durch einen neuen Fussgängersteg aus Stahl und Holz, der seitlich montiert wurde um den alten Gehweg als Radweg nutzen zu können.[4]
In den 1980er Jahren gab es Pläne zu einer weiträumigen Umfahrung der Stadt Eglisau mit einer 350 Meter langen, vierstreifigen Hochbrücke als Rheinquerung, parallel zur Eisenbahnbrücke. Das Projekt wurde aber in einer kantonalen Volksabstimmung am 10. März 1985 mit einer deutlichen Mehrheit, bei 37 Prozent Stimmbeteiligung, abgelehnt.
Konstruktion
Die zirka 130 Meter lange Bogenbrücke aus dem Jahr 1919 besitzt ein Betongewölbe mit aufbetonierten Stirnmauern. Sie ist mit einem kleinformatigen hellen Naturstein verkleidet. Die Brücke weist drei Öffnungen mit je 40,7 Meter lichter Weite auf. Bei einer Pfeilerbreite von rund 18 Meter und -dicke von 4,3 Meter beträgt der Achsabstand der Flusspfeiler 45 Meter. Die 10,8 Meter breite Brücke besitzt eine 10 Meter breite Fahrbahnplatte und beidseitig 0,4 Meter breite Brüstungen. Die Gründung der Pfeiler erfolgte mit Senkkästen in einer Tiefe bis zu 30 Meter unter der Fahrbahnoberkante. Die Senkkästen sind 18 Meter lang und 7,9 Meter breit und wurden mit Hilfe einer offenen Baugrube, durch Spundwände gesichert, im anstehenden Fels gegründet.[5]
Literatur
- Hans Rudolf Stierli, Erwin Stucki, Paul Wüst: Vor dem Bau der N4: Die Rheinübergänge zwischen Stein am Rhein und Eglisau. In:Rheinbrücke N4, Hrsg. Nationalstrassenbüro des Kantons Schaffhausen, Meier Verlag Schaffhausen 1995, ISBN 3-85801-112-6
Weblinks
Commons: Rheinbrücke Eglisau – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Zürcher Landzeitung / ZU / NBT Donnerstag, 28. August 2008
- ↑ IVS Dokumentation, ZH 6, Rheinbrücke von Eglisau
- ↑ IVS Dokumentation, ZH 6.3, Rheinbrücke von Eglisau
- ↑ dsp Planer und Ingenieure
- ↑ Friedrich Locher, Arthur Rohn: Die neue Strassenbrücke über den Rhein in Eglisau. In:Schweizerische Bauzeitung, Band 82 (1923), S. 3-6
Die nächste Brücke flussaufwärts:
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