Salon-de-Provence

Salon-de-Provence
Salon-de-Provence
Wappen von Salon-de-Provence
Salon-de-Provence (Frankreich)
Salon-de-Provence
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département Bouches-du-Rhône
Arrondissement Aix-en-Provence
Kanton Salon-de-Provence
Koordinaten 43° 38′ N, 5° 6′ O43.6405555555565.097222222222276Koordinaten: 43° 38′ N, 5° 6′ O
Höhe 76 m (53–325 m)
Fläche 70,30 km²
Einwohner 41.411 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 589 Einw./km²
Postleitzahl 13300
INSEE-Code
Website salon-de-provence.org

Moosbrunnen bei Nacht
Die Kirche St.Michel in Salon-de-Provence
Der Turm von Bourg Neuf

Salon-de-Provence (früher Salon-de-Crau) ist eine Stadt mit 41.411 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) in Südfrankreich, im Département Bouches-du-Rhône, der früheren Provinz Provence. Sie liegt zwischen Aix-en-Provence, Arles, Cavaillon und Marseille an der Autobahn A 7 (Lyon-Marseille). Auch der Luftwaffenstützpunkt BA 701 (base aérienne 701), auf welchem die Patrouille de France beheimatet ist, befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Salon-de-Provence.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Altertum siedelten Salluvier in diesem Gebiet und betrieben vor allem Schafzucht und Salzhandel. Um 125 v. Chr. legten Römer die Sümpfe um den Touloubre trocken und gründeten auf dem Felsen von Puech ein Castrum, das einen Abschnitt der Via Aurelia sichern sollte. Um die Festung herum entwickelte sich eine erste Siedlung.[1]

Im Mittelalter gehörte die „villa Sallonne“ zum Heiligen Römischen Reich. Die Kaiser übertrugen die Herrschaft über Salon an die Erzbischöfe von Arles. Die Ortschaft büßte einen Teil ihrer Freiheit ein und erhielt erst 1404 offizielles Stadtrecht. Unter Herrschaft der Provencegrafen, darunter des bekannten René dem Guten, erlebte Salon im fünfzehnten Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung. Mit der Angliederung der Grafschaft Provence ans Königreich Frankreich nach dem Tode von König René 1481 verloren die Erzbischöfe jedoch einen Teil ihrer Autorität.[1]

Im sechzehnten Jahrhundert wurde Salon, wie auch der Rest Frankreichs, von den Hugenottenkriegen mitgenommen. Eine der berühmtesten Einwohner der Stadt war Nostradamus, der hier 1547 seine Centurien niederschrieb. Ein anderer wichtiger Zeitgenosse war Adam de Craponne, der 1559 den Canal de Craponne zur Bewässerung des trockenen Umlandes anlegte. 1564 besuchten König Karl IX. und seine Mutter Caterina de’ Medici die Stadt und verschafften ihr das heutige Leoparden-Wappen.[1]

Im achtzehnten Jahrhundert kam es in Salon zur Ansiedlung von Seidemanufakturen. Der wirtschaftliche Aufschwung begann allerdings erst im neunzehnten Jahrhundert mit der Entwicklung von Seifenfabriken und dem Handel von Öl, Seife und Kaffee. Der neue Reichtum der Stadt führte zum Bau von Stadthäusern und Schlössern. Von den Seifenfabriken sind heute noch zwei aktiv und der Seifenhandel nimmt nach wie vor eine wichtige Stellung ein. Seit 1938 ist Salon-de-Provence Sitz der französischen Luftwaffenschule und seit 1964 auch für die Stationierung der Patrouille de France bekannt.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2008
Einwohner 21393 30722 34576 34846 34064 37079 40147 41411

Sehenswürdigkeiten

Salon-de-Provence ist der Wohn- und Sterbeort von Nostradamus, einem Arzt und Autor von Prophezeiungen des 16. Jahrhunderts. Sein Haus in der Altstadt wurde als ihm gewidmetes Museum eingerichtet.

Saint-Michel

Die Kirche Saint Michel wurde im 13.Jahrhundert erbaut, sie ist mit ihrem Arkaden-Glockenturm und den Skulpturen im romanischen Stil ein typisches Beispiel der provenzalischen Baukunst. Im Tympanon des Portals ist der Erzengel Michael mit zwei Schlangen dargestellt, darunter ein Osterlamm, das von einem Malteserkreuz überragt wird. Die restlichen Darstellungen zeigen florale Ornamente. Im 15.Jahrhundert wurde ein Kirchturm hinzugefügt, der bis zum 17.Jahrhundert als Uhrturm verwendet wurde.

Rathaus

Der Bau des Rathauses wurde 1655 begonnen. Es ist ein Gebäude im klassizistischen Stil, mit einem Balustradendach und einander abwechselnden dreieckigen und krummlinigen Giebelfeldern. Zwei Allegorien, die die Mäßigkeit und die Vorsicht darstellen, erinnern an die Tugenden, die zur guten Regierung einer Stadt notwendig sind. Zwei Ecktürmchen auf beiden Seiten des Gebäudes sorgen für ein ausgeglichenes Erscheinungsbild.

Uhrturm

Der Uhrturm wurde im 17.Jahrhundert an Stelle des Nordturms der Stadtmauer erbaut. Der Platz wurde entsprechend der Windrichtung des Mistrals gewählt, wodurch sich der Glockenklang besser ausbreiten konnte. Die Bauarbeiten, die durch die Pest aufgehalten wurden, wurden im Jahre 1664 mit dem Hinzufügen des schmiedeeisernen Glockenturms mit drei Glocken abgeschlossen. Nach der jüngsten Renovierung kann man jetzt auf der zur Altstadt hin gelegenen Seite einen Wochenkalender sehen, auf der Seite zur Neustadt hin zeigt eine Uhr die Mondzyklen an.

Moosbrunnen

Dieser Brunnen, ein echtes Wahrzeichen der Stadt, bestand schon im 16.Jahrhundert. Kalkablagerungen ließen die Brunnenschalen, das Moos und den Pflanzenbewuchs zusammenwachsen und verleihen dem Brunnen seine heute so charakteristische Form.

Bildergalerie

Städtepartnerschaft

Persönlichkeiten mit Bezug zur Gemeinde

Jean-Baptiste-Sauveur Gavaudan
  • Louis Aleman (1390-1450), französischer Kardinal
  • Michel de Nostredame, genannt Nostradamus (1503-1566), französischer Arzt und Seher
  • Adam de Craponne (1526-1576), französischer Wasserbautechniker
  • Jean Baptiste Christophe Fusée Aublet, (1720-1778), französischer Botaniker
  • Robert de Lamanon (1752-1787), Mitglied der Expedition von Lapérouse
  • Jean-Baptiste-Sauveur Gavaudan (1772-1840), französischer Schauspieler, Sänger und Theaterregisseur
  • Milly Mathis (1901-1965), französische Schauspielerin
  • Raymond Reynaud (1920-2007), französischer Maler der Art Brut
  • Pierre Cayol (1939–), französischer Maler
  • Pierre Bonelli (1939-2004), französischer Manager
  • Franck Esposito (1971), ehemaliger französischer Schwimmer

Weblinks

 Commons: Salon-de-Provence – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Geschichte auf offizieller Website der Stadt, abgerufen am 28. Oktober 2011.

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