Scheich Said

Scheich Said

Scheich Said Kurdisch: Şêx Seîdê Pîran, (* 1865 in Hınıs Provinz Erzurum; † 29. Juni 1925 durch Erhängen in Diyarbakır) war ein kurdischer geistlicher Führer. Unter seiner Führung brach 1925 der Scheich-Said-Aufstand gegen die junge türkische Regierung um Mustafa Kemal Atatürk aus.

Scheich Said war ein hoher Vertreter der Naqschbandi-Tarikat, deren Anhänger in seiner Region vor allem Kurden waren. Er war ein vermögender Mann, der mit seinen Herden auch Städte wie Aleppo in Syrien belieferte. Er hatte mehrere Ehefrauen, von denen eine die ältere Schwester des Cibranlı Halit Beys war.

Der "Scheich-Said-Aufstand" resultierte zum einen aus dem Widerstand gegen die neue säkulare türkische Republik, war also religiös motiviert. Andererseits spielte auch das kurdisch nationale Element eine starke Rolle für den Aufstand.

Vorbereitet wurde der Aufstand unter anderem von der kurdischen Organisation Azadi, welche nationalistisch geprägt war.

Nach Niederschlagung des Aufstands durch türkische Truppen wurden Scheich Said bei seiner Flucht Richtung Iran Ende April gefasst. Er und 47 weitere Mitstreiter wurden am 29. Juni 1925 öffentlich erhängt. Bis heute genießt Scheich Said unter fast allen Kurden sehr hohes Ansehen. Sein Enkel Abdulmelik Firat war bis zu seinem Tod am 28. September 2009 Parteivorsitzender der kurdischen HAKPAR-Partei und setzt sich für eine Autonomie für die Kurden der Türkei ein.

Literatur

  • Martin van Bruinessen: Agha, Scheich und Staat, Berlin 1989, S. 379ff.
  • Yaşar Kalafat: Şark meselesi ışıgında Şeyh Sait olayı, karakteri, dönemindeki iç ve dış olaylar. In: Boğaziçi ilmî araştırmalar serisi ; 11. Boğaziçi Yayınları, Ankara 1992, ISBN 975-451-083-0, S. 407.

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