Selenga

Selenga
Selenga
Selenga mit Nebenarmen aus einem Flugzeug

Selenga mit Nebenarmen aus einem FlugzeugVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Mongolei; Russland
Flusssystem JenisseiVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Baikalsee → Angara → Jenissei → Nordpolarmeer
Beginn Zusammenfluss von Delgermörön und Ider
49° 15′ 43″ N, 100° 40′ 47″ O49.261944444444100.67972222222
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Mündung Baikalsee bei Selenginsk
52.266666666667106.48333333333

52° 16′ 0″ N, 106° 29′ 0″ O52.266666666667106.48333333333
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehltVorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED_fehlt
Länge 1.024 km
mit Ider 1.480 kmdep1Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 447.060 km²[1]
Abflussmenge
am Pegel Raz'ezd MostovoyVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
MQ: 936 m³/s

Die Selenga (russisch Селенга) oder Selenge (mongolisch Сэлэнгэ) ist ein Fluss in Innerasien, der mit einer Wasserführung von über 930 m³/s dem Baikalsee rund 60% seiner Zuflüsse zuführt. Die Selenga ist damit der eigentliche Oberlauf der Angara. Der mit 67 % größte Teil ihres Einzugsgebietes liegt im Norden der Mongolei, das meiste Wasser (54 %) erhält sie jedoch aus dem in Russland liegenden Teil[1]. Die Selenga ist 1.024 km lang, davon liegen 615 km in der Mongolei. Damit ist sie der fünftlängste Fluss der Mongolei[2]. Zusammen mit der Ider, die als rechter zweier Quellflüsse eine Länge von 456 km lang aufweist, ist der Flusslauf insgesamt 1.480 km lang.

Das Flussgebiet der Selenga ist der wirtschaftliche Kernraum der Mongolei, in dem auf rund 19% der Fläche rund 67% der Bevölkerung lebt.

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf und Einzugsgebiet

Selenga etwa 200 km von der russischen Grenze
Selenga 30 km SO von Ulan-Ude Richtung NW

Der Fluss entsteht etwa 375 km (Luftlinie) südwestlich vom Südwest-Ende des Baikalsees und rund 150 km nördlich des Changai-Gebirges aus dem Zusammenfluss des Delgermörön, kurz nachdem er den Bügsiin Gol aufgenommen hat, und der Ider kurz nach ihrer Vereinigung mit dem großen Chuluut Gol.

Von dort aus fließt die Selenga in ostnordöstlicher Richtung durch den Norden der Mongolei. Bei der Stadt Selenge führt der wasserreiche Egiin gol, von Nordwesten aus einem kaum berührten, waldreichen Gebiet kommend, das Wasser des großen Chöwsgöl-Sees zu. Der Egiin Gol ist bekannt für sein noch stabiles Taimen-Vorkommen (größte Lachsfisch-Art). Kurz vor der Grenze zu Russland, welche die Selenga bei Süchbaatar gen Norden erreicht, mündet der von Süden kommende Orchon ein, über dessen Nebenfluss Tuul das Flusssystem der Selenga seine größte Fließlänge erreicht (rund 1.580 km). Das Gebiet des Orchon war mythologischer und administrativer Kernraum der Turkvölker Innerasiens und ist heute der wirtschaftliche Kernraum der Mongolei, was sich auch in der Abwasserbelastung spiegelt. Der weitaus größte Nebenfluss der Selenga ist der aus südöstlicher Richtung kommende Tschikoi, der ein waldreiches, teilweise recht dicht besiedeltes Gebiet entwässert. Fast parallel dazu fließt der Chilok, der wie auch die Uda, bei Ulan-Ude, der größten Stadt an der Selenga, aus Richtung Osten einmündet. Etwa 35 Kilometer nördlich der Stadt knickt die Selenga nach Nordwesten ab und mündet nach weiteren rund 100 Kilometern Lauf in das südwestliche Drittel des Baikalsees. Direkt unterhalb von Selenginsk teilt sich der Fluss in Arme auf und bildet ein Flussdelta. Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet der Selenga 445.000 km².

Selenga-Delta

Selenga-Delta

Das etwa 680 km²[1] große Selenga-Mündungsdelta hat sich aufgrund seiner reichen Sedimentfracht im Lauf von Jahrmillionen rund 15 Kilometer in den See vorgeschoben und dabei an dieser Stelle den Baikalsee bis zu 870 m hoch aufgefüllt.

Das Mündungsdelta ist Rastplatz, Brutplatz und Ort der Futtersuche für eine große Zahl an Wasservogelarten. Im Frühjahr und Herbst finden sich dort zwischen 4 und 7 Millionen Zugvögel ein, die hier Fische, Krebse, Insekten und anderes Getier fangen. Dazu gehören Fischadler, Kaiseradler, Nonnenkraniche, Gluckenten, Kiebitze, Rohrdommeln, Silbermöwen, Schwäne, Sperlinge und Störche (darunter Schwarzstörche) und zahlreiche andere Vogelarten. Außerdem leben am und im Selenga-Delta die seltene Baikalrobbe, die Kleinkrebsart Epischura und der lachsähnliche Omul, die nur im Baikalsee vorkommen.

Abflussregime und Befahrbarkeit

Ab November bis Mitte Mai ist die Selenga dauerhaft gefroren. Bedingt durch die mehrmonatige winterliche Vereisung ist das Abflussregime von einer sehr starken Jahresschwankung gekennzeichnet. So beträgt bei Ust-Kyachta die durchschnittliche Wasserführung im Februar 23 m³/s und 601 m³/s im August.[3] Ab Süchbaatar ist die Selenga schiffbar.

Flusssystem

Quellflüsse:

  • Delgermörön - der linke bzw. nördliche Quellfluss (Mongolei; Länge 445 km, 35 m³/s)
  • Ider - der rechte bzw. südliche und längste Quellfluss (Mongolei; 456 km, 57 m³/s)

Nebenflüsse (Reihenfolge flussabwärts):

  • Egiin gol - linker bzw. nordwestlicher Zufluss (Mongolei; 535 km, über 100 m³/s)
  • Orchon - rechter bzw. südlicher Zufluss (Mongolei; 1124 km, 96 m³/s)
  • Dschida - linker bzw. westlicher Zufluss (Russland; 567 km, 74 m³/s)
  • Tschikoi - rechter bzw. südöstlicher Zufluss (Russland; 769 km, 274 m³/s)
  • Chilok - rechter bzw. südöstlicher Zufluss (Russland; 840 km, 98 m³/s)
  • Uda - rechter bzw. östlicher Zufluss (Russland; 467 km, 67 m³/s)

Orte

An der Selenga befinden sich unter anderen die Städte:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c Projektförderantrag Global Environment Facility, 2010
  2. Werner Elstner: Mongolei, S.15. Berlin 1993
  3. H. Barthel, Mongolei - Land zwischen Taiga und Wüste, Gotha 1990

Weblinks

 Commons: Selenga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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