St.-Martini-Kirche (Groß Ellershausen)

St.-Martini-Kirche (Groß Ellershausen)
St.-Martini-Kirche in Groß Ellershausen

Die St.-Martini-Kirche ist die evangelisch-Lutherische Kirche des Ortsteils Groß Ellershausen der Stadt Göttingen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge der Kirche sind nicht genau überliefert. Bauliche Untersuchungen lassen vermuten, dass der massive querrechteckige romanische Kirchturm im 10. oder 11. Jahrhundert erbaut wurde. Reste eines Kamins im ersten Obergeschoss zeigen, dass es sich ursprünglich um einen befestigten Wohnturm einer adeligen Familie gehandelt hat, wahrscheinlich der Herren von Ellershausen, deren Besitzungen hier nachweisbar sind.[1] Als solcher ist der Kirchturm der St.-Martini-Kirche für eine so frühe Epoche einzigartig in der Region und zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden Südniedersachsens. Der Kirchensaal ist sicher deutlich jünger als der Turm, er wurde wahrscheinlich im Barock unter Einbeziehung von Teilen des Vorgängerbaus errichtet und 1838 repariert.[2] Dabei wurde auch das südliche Portal mit der Jahreszahl „1838“ auf dem Sandstein-Türsturz erneuert.

Glocken

Aufzeichnungen der Jahre 1608 und 1610 belegen die Existenz von zwei Glocken für die St.-Martini-Kirche. Die größere von zwei Glocken musste während des Ersten Weltkrieges im Jahr 1916 bei einer Metallsammlung abgegeben werden. Am Heiligabend 1922 konnten zwei von der Firma Bochumer Vereine für 11.500 RM erworbene, stählerne Ersatzglocken geweiht werden.

Am 27. September 2002 wurden bei der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock drei neue Bronzeglocken unterschiedlicher Größe gegossen. Jede der Glocken trägt eine Namensinschrift, es sind die in Latein vergebenen Namen „Soli“, „Deo“ und „Gloria“ (dt.: „Gott allein die Ehre“). Die vorhandenen Stahlglocken wurden nach einem letzten Geläut aus dem Turm ausgebaut und sind seit 2003 auf dem Friedhof in Groß Ellershausen an der Friedhofskapelle aufgebaut. Am darauf folgenden Tag wurden die drei neuen Bronzeglocken in den Turm eingebaut. Die Anschaffung wurde durch Spenden finanziert.

Sie werden elektrisch geläutet, die Dauer, Reihenfolge und Zusammensetzung des Geläutes ist je nach Anlass festgelegt.[3]

Einzelnachweise

  1. Eckhard Kupke, Ursula Huck: Denkmale, Brunnen und Natur in Groß Ellershausen. Groß Ellershausen, 2001. S. 11f
  2. Ilse Röttgerodt-Riechmann: Stadt Göttingen. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. 5.1, CW Niemeyer, Hameln 1993, ISBN 3-528-06203-7, S. 113.
  3. Läutordnung und Bilder der Glocken

Weblinks

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