- Standardannahme
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Die Standardannahme (auch Default) bezeichnet die Annahme, dass ein Satz, eine Relation oder eine Eigenschaft im Standardfall gilt.
Die Standardannahme lässt Abweichungen zu, dies unterscheidet sie von der Allaussage. In Folge ist die Standardannahme das geeignete Mittel dafür, mittels Formalismen mit Default-Mechanismen Systeme zu beschreiben, deren Merkmale nicht vollständig bekannt sind oder aber Systeme zu repräsentieren, die Irregularitäten beinhalten.
Praktische Anwendung finden Standardannahmen bei der Simulation von Prozessen des Lernens oder zur Beschreibung von Prototypen (ein Fisch schwimmt, Krähen sind schwarz) im Alltag. Die Sprachwissenschaft bedient sich formaler Systeme wie Default-Vererbungsnetzwerke oder Default-Logiken um Modelle zu erstellen von teilweise irregulären Teilsystemen. (z. B. defektive Paradigmen in der Morphologie)
Literatur
- R. Reiter, A Logic for Default Reasoning. In: Artificial Intelligence 13, 1980
- Helmut Glück (Hsg),Metzler Lexikon Sprache. Stuttgart: Metzler 2005 ISBN 347602056-8
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