Synagoge (Teplice)

Synagoge (Teplice)
Synagoge in Teplitz-Schönau
Modell der Synagoge

Die Synagoge Teplitz-Schönau (tschechisch Teplice) war eine Synagoge in der Stadt Teplice in Tschechien. Sie war die größte Synagoge in Böhmen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Synagoge wurde zuerst in groben Zügen von Wilhelm Stiassny (1842–1910) entworfen. 1875 folgten detaillierten Pläne des Architekten Herrmann Rudolph (1846–1924), der nach Teplice aus Dresden kam, um später auch die Konstruktion des ersten Theaters von Teplitz-Schönau zu beenden.

Die Grundsteinlegung fand am 11. März 1880 und die Einweihung am 10. September im Jahre 1882 statt. Die Synagoge war eine Synthese aus Bauformen der Neo-Renaissance und maurischen Bauformen. Alle vier Seiten des Gebäudes wurden symmetrisch mit hohen Fenstern gegliedert und mit Renaissanceelementen aufgefüllt. Das Gebäude wies eine ähnliche Kuppel wie die Synagoge in Florenz auf, wobei die Zentralkuppel von vier niedrigeren Kuppeln an den Ecken des Gebäudes bereichert wurde. Die Synagoge war 41 m lang, 25 m tief und 42 m hoch.

Geschichte

Die Ansiedlung einer israelitischen Gemeinschaft in Töplitz wird zum ersten Mal im Jahr 1414 belegt, als Töplitz anlässlich eines Benediktinerklosters erwähnt wird. Eine erste Synagoge wurde im Jahr 1550 gebaut, eine israelitische Schule und eine Mikwe wurden später hinzugefügt. 1618 lebten in Töplitz 78 israelitische Gemeindemitglieder, 1652 bereits 231. Der erste bekannte Rabbi wurde im Jahr 1654 erwähnt, nämlich Löbl Baum. 1831 wurde das Israelitische Badeinstitut gegründet, das Bestandteil des Israelitischen Krankenhauses war. Von 1832 an hatte die Gemeinde ihren eigenen Rabbiner Dr. Zacharias Frankl. 1853 lebten in Teplitz-Schönau über 500 israelitische Gemeindemitglieder bei einer Gesamteinwohnerzahl von 2.800 Personen. Nach dem ersten Weltkrieg siedelten orthodoxe Juden aus Osteuropa nach Teplitz-Schönau über. 1932 zählte die israelitische Gemeinde 5.000 Mitglieder. Die Gemeinde von Teplitz-Schönau umfasste dabei Orte wie Bořislav, Rtyně nad Bílinou, Kladruby, Újezdeček, Žalany, Řetenice, Hudcov, Bystřany, Duchcov, Ledvice, Libkovice, Lahošť, Mariánské Radčice, Jeníkov, Oldřichov und Zabrušany. Die Annektierung Österreichs löste den Exodus der Teplitzer Juden aus, so daß 1938 7.000 Gemeindemitglieder Teplitz verließen. 89 Unternehmen, 511 Villen und 526 Grundstücke in Teplitz wurden „arisiert“.

In der Nacht vom 14. März 1939, unmittelbar vor der Annexion Tschechiens, wurde die Synagoge in Brand gesetzt. Bis Morgen, brannte es vollständig nieder.[1]

Weblinks

 Commons: Synagoge in Teplice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]
50.64150213.832556

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