Tegelberg

Tegelberg
Tegelberg
Tegelberg (Februar 2003)

Tegelberg (Februar 2003)

Höhe 1.881 m
Lage Bayern, Deutschland
Gebirge Ammergauer Alpen
Geographische Lage 47° 33′ 34″ N, 10° 46′ 43″ O47.559510.77851881Koordinaten: 47° 33′ 34″ N, 10° 46′ 43″ O
Tegelberg (Bayern)
Tegelberg
Schwangau von Tegelberg aus gesehen, mit Forggensee und Hopfensee im Hintergrund

Der Tegelberg ist ein markanter, unmittelbar steil aus dem Alpenvorland aufragender Berg bei Schwangau in den Ammergauer Alpen im südlichen Ostallgäu (Bayern) mit einer maximalen Höhe von 1.881 m. Auf dem Tegelberg endet die gleichnamige Bergbahn. Unweit davon befindet sich das Tegelberghaus. Diese Wirtschaft war früher das königlich-bayerische Jagdhaus von Seiner Majestät Maximilian II. Direkt neben dem Tegelberghaus liegt die Panoramagaststätte der Bergstation auf 1.720 m. Der Tegelberg selbst ist ein mächtiger Bergrücken, das ganze Massiv besteht aus vielen Zacken und Zinnen mit eigenen Namen: Der Gelbwandschrofen, der Daumen, der Turm, der Torschrofen, der Latschenkopf, die Hornburg, der Rohrkopf, der Schnepfling, das Neideck, das Spitzigschröfle und den Branderschrofen (1.881 m). Der Ursprung des Namens „Tegelberg“ stammte vermutlich aus dem Germanischen, was so viel bedeutet wie „der große Berg“. Das wird vor allem dann sehr deutlich, wenn man direkt am Fuße des Berges steht.

Eine Seilbahn befördert bis zu 470 Personen pro Stunde auf den Berg. Dadurch ist der Berg ein beliebtes Ziel für Bergwanderer, Drachenflieger, Gleitschirmflieger und Skifahrer. Die Schlösser Neuschwanstein (Türme ganz rechts im Bild) und Hohenschwangau wurden unweit davon erbaut.

Direkt an der Talstation der Tegelbergbahn liegt eine 760 m lange Sommerrodelbahn.

Ebenfalls unmittelbar neben der Talstation wurde 1934 eine ausgedehnte römische Villenanlage entdeckt. Diese Anlage wurde teilweise ausgegraben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Inhaltsverzeichnis

Aufstiege auf den Tegelberg

  • Von Hohenschwangau über die Pöllatschlucht (auch Bellatschlucht; keltischer Ursprung, bedeutet so viel wie „der donnernde Bach“) und die Marienbrücke. Ungefähr zwei bis drei Stunden.
  • Klettersteig durch die Gelbe Wand. Nur für Geübte, ungefähr zwei bis drei Stunden. Seit Juni 2011 gibt es einen deutlich schwierigeren Klettersteig (Tegelbergsteig).
  • Von der Tegelbergtalstation über den Schutzengelweg und die Rohrkopfhütte.
  • Von Süden über den Ahornreitweg aus dem Bleckenautal.
  • Von Buching aus.

Aufstieg vom Tegelberg auf den Branderschrofen

Der Aufstieg dauert ungefähr eine halbe Stunde. Der Weg beginnt rechts vorbei am Drachen- und Gleitschirmfliegerstartplatz durch die Latschen nach oben und ist zunächst sehr einfach. Dann anspruchsvoller ab dem Hinweisschild „Nur für Geübte“, dort teils Drahtseile zur Sicherung.

Kurz vor dem Schlussanstieg zum Gipfelkreuz gibt es eine größere (ca. 2,5 × 2,5 Meter) Einkerbung im Berg, die einen fantastischen Blick auf den Forggensee und umliegende Seen freigibt. Bei Starkwind aus Nord beziehungsweise Nordwest pfeift es lautstark durch diese Einkerbung. Grund: Der Wind aus dem eher flachen Allgäuer Voralpenland trifft hier in ca. 1800 Meter Höhe erstmals auf ein Hindernis; die Wand des Tegelbergmassivs.

Weitere Anstiege auf den Gipfel führen vom Branderfleck über den Ostgrat und vom Latschenköpfl aus über den Nordgrat. Beide sind deutlich schwieriger - sie erfordern zwar kaum Kletterei im eigentlichen Sinne, aber perfekte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf den schmalen, grasigen Graten, die bei Nässe keinesfalls begangen werden dürfen. Beide Anstiege werden mit einem I. Schwierigkeitsgrad nach der UIAA bewertet und sind weder markiert, beschildert noch in den üblichen Kartenwerken verzeichnet.

Skiabfahrten

Neben der Hauptabfahrt (4,3 km) von der Bergstation zur Talstation mit einer Höhendifferenz von knapp 900 Höhenmetern gibt es am Bergfuß noch mehrere kleine Liftanlagen.

Skitouren

Der Tegelberg erfreut sich zunehmender Beliebtheit unter Tourengehern. Insbesondere bei hoher Lawinenwarnstufe, Solotouren oder bei dürftigem Naturschnee bieten sich die gesicherten und beschneiten Skipisten zum Konditionstraining an (Parkplatz bis Bergstation 920 hm bei 5,2km Anstieg).[1]

Der Aufstieg zum Tegelberg sollte über die durch den DAV gut beschilderte Aufstiegsroute erfolgen. Die Route führt vom Parkplatz der Tegelbergbahn (802 m) größtenteils abseits der Piste durch den Wald bis zur Rohrkopfhütte (1330 m). Anschließend folgt die Route Forstwegen östlich der Piste, lediglich die letzten 200 Höhenmeter müssen am Rand der Piste aufgestiegen werden. Vor allem gegen Ende der Tour oder beim Aufstieg über die Piste sind streckenweise für Skitourenverhältnisse steile Passagen vorhanden. Am Ziel der Route, dem Tegelberghaus auf 1707m, besteht die Möglichkeit zur Einkehr.

Ein weiterer Aufstieg zum Branderschrofen (1881 m) kann entlang des oben genannten Weges über den westlichen Grat erfolgen. Bis zu dem Beginn des Drahtsicherungen ist dies problemlos mit Skiern möglich. Der weitere Weg erfolgt ohne Ski, bei eisigen Verhältnissen sind Steigeisen erforderlich. Eine Sicherung am Drahtseil ist im Winter in der Regel schneebedingt nicht möglich. Triebschneeansammlungen und Wechten bergen häufig erhebliche Lawinengefahren, zudem besteht Absturzgefahr bei Trittfehlern. Insgesamt ist die Winterbegehung daher nur bei ausreichender alpiner Erfahrung zu empfehlen.

Die Abfahrt erfolgt entlang der normalen Piste. Vom Branderschrofen-Westgrat besteht, sichere Verhältnisse vorausgesetzt, die Möglichkeit, in den nordseitigen Kessel ("Grüble") durch steile Couloirs (teilweise ~50°) abzufahren. Neben Steinschlag besteht hier erhebliche Lawinengefahr, wie ein tödlicher Unfall 2006[2] zeigt.

Seit der Saison 2010/11 besteht ein Skitouren-Lehrpfad mit Schautafeln zu den Themen Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Skitechnik entlang der DAV-Aufstiegsroute.

Die Gemeinde Schwangau untersagt die Pistennutzung ab 17.30 Uhr, da zu dieser Zeit Pistenpräparationen durchgeführt werden.[3] Da dies in den Steilhängen mittels drahtseilgesicherter Pistenraupen geschieht besteht für Skifahrer Lebensgefahr.

Im Wechsel mit benachbarten Skigebieten (Füssener Jöchle, Berwang, Hahnenkamm) können die Pisten an ausgewählten Wochentagen (am Tegelberg donnerstags) abends begangen werden, da auf eine Präparation zu Gunsten der Tourengeher verzichtet wird. Zudem haben Tegelberghaus und Rohrkopfhütte Donnerstags bis 22.00h geöffnet.[4]

Die guten Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass an Spitzentagen annähernd gleichviele Touren- wie Alpinskifahrer am Tegelberg anzutreffen sind.

Literatur

  • Dieter Seibert: DAV Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen, Rother Verlag München 2004, ISBN 3-7633-1126-2

Weblinks

 Commons: Tegelberg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1] Tourendaten, Karte und Höhenprofil auf www.gps-tour.info
  2. [2] PDF-Datei mit Unfallbericht und Geländebild auf www.lawinenwarndienst-bayern.de
  3. [3] DOC-Datei der Gemeinde Schwangau mit Bestimmungen zum Skitourengehen am Tegelberg auf der Seite www.tegelbergbahn.de
  4. [4] PDF-Datei mit Verhaltensregeln Tegelberg auf www.alpenverein.de

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