Wilhelmsbrunnen (Schleusingen)

Wilhelmsbrunnen (Schleusingen)

Wilhelmsbrunnen ist ein historischer Sauerbrunnen in der Nähe der Stadt Schleusingen.

Der Land- und Stadtphysikus Samuel Steurlin kam zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf die Idee, das dort entspringende Wasser professionell zu nutzen und schlug Herzog Moritz Wilhelm (Sachsen-Zeitz) 1709 die Anlage eines Gebäudekomplexes zur Aufnahme von Badegästen vor. Der Herzog stand dieser Angelegenheit positiv gegenüber, ihm war vor allem wichtig, dass seiner eigenen Kasse keine zusätzlichen Ausgaben dafür entstehen. So wurde die Errichtung des ersten Badehauses aus der Almosenkasse finanziert. Zur Ostermesse 1710 lud ein in Leipzig erschienener gedruckter Handzettel zur Nutzung des Wilhelmsbrunnens ein, dessen Wirkung angeblich höher als die Sprudel von Karlsbad und Eger sei. Friedrich Hoffmann, der Entdecker der Heilquellen in Bad Lauchstädt, hatte das Wasser positiv getestet. Herzogin Maria Amalia von Sachsen-Zeitz besuchte 1709 den Brunnen und zeigte sich von der Wirkung des Wassers überzeugt.

Doch die hohen Erwartungen erfüllten sich nicht. Nach einem anfänglichen Aufschwung blieben immer mehr Gäste fern, so dass es zu keiner Erweiterung der Bade- und Trinkkuranlagen kam. Nach dem Rückfall des Herzogtums Sachsen-Zeitz an Kursachsen 1718 fand der Wilhelmsbrunnen kaum noch Beachtung, da man im Kurfürstentum Sachsen über genügend andere Heilbäder verfügte und daher keine finanzielle Förderung von Seiten der Landesherrschaft stattfand.

Koordinaten fehlen! Hilf mit.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelmsbrunnen — ist der Name folgender Brunnenanlagen: Wilhelmsbrunnen (Bad Soden) Wilhelmsbrunnen (Schleusingen) Wilhelmsbrunnen (Wiesbaden) Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begr …   Deutsch Wikipedia

  • Schleusingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Fischbach (Schleusingen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gethles — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfriedsberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Heckengereuth — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Rappelsdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Amalia von Brandenburg — Schwedt (* 26. November 1670 in Cölln, heute zu Berlin; † 17. November 1739 auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen) war eine hohenzollernsche Prinzessin aus der Nebenlinie Brandenburg Schwedt und durch Heirat Herzogin des kursächsischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Steurlin — Samuel Steurlin, auch Steuerlein, (* 14. September 1655 in Meiningen; † 30. März 1725) war ein deutscher Mediziner und Naturwissenschaftler. Er wirkte in Schleusingen in der Grafschaft Henneberg, wo er Stadt und Landphysikus war. Steuerlin… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Heinrichen Gengenbach — Johann Heinrich Gengenbach (* um 1650; † um 1720) war ein deutscher Baumeister und Architekt. Es war Landbaumeister im Herzogtum Sachsen Zeitz, führte aber auch in den umliegenden Territorien Bauarbeiten aus. Werke 1683 Vorschläge zur… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”