Wutha

Wutha
Wutha
Koordinaten: 50° 57′ N, 10° 24′ O50.95661111111110.395555555556240Koordinaten: 50° 57′ 24″ N, 10° 23′ 44″ O
Höhe: 240 m ü. NN
Einwohner: 1.160 (1. Juni 2009)
Eingemeindung: 14. Apr. 1994
Postleitzahl: 99848
Vorwahl: 036921
Karte

Lage von Wutha in Wutha-Farnroda

Wutha ist ein namensgebender Ortsteil der Gemeinde Wutha-Farnroda in Westthüringen.

Der Ersterwähnung Wuthas erfolgte 1349. Das weilerartige Dorf Wutha befand sich am Unterlauf des Erbstroms, der hier als Wutaha - in der Bedeutung wilder oder wütender Bach - bezeichnet wurde. Diese Eigenheit bezieht sich vermutlich auf die Hochwassergefahr nach der Schneeschmelze in den Bergen. Die am Wutinger Feld befindlichen Höfe gehörten zum Besitz Eisenacher Klöster. Der Ort lag zwar an der Via Regia, hatte aber bis in das 19. Jahrhundert nur geringe Bedeutung, dies äußerte sich auch in dem Umstand, das die Einwohner je nach Straßenzug nach Farnroda oder dem 4 km entfernten Großenlupnitz eingepfarrt waren. Mit dem 1859 genehmigten Haltepunkt an der Thüringer Bahn begann die moderne Geschichte Wuthas.

Das 1874 von einem Wuthaer Schmiedemeister begründete Unternehmen für Landmaschinen (Firma Röber) wuchs durch ständige Verbesserung und Erweiterung der Angebotspalette zu einem modernen Industrieunternehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das in Wutha befindliche Firmengelände verstaatlicht und als Petkus Landmaschinenwerk Wutha fortgeführt. Viele um den Bahnhof angesiedelte Kleinbetriebe und Unternehmen sind heute in Vergessenheit geraten, so gab es in Wutha auch einen Meisterbetrieb für Karussellbau, eine Konservenfabrik, ein Sägewerk und Tischlereien. Der Fleckentferner der Firma Nuth war ein über Jahrzehnte produzierter Artikel. Von 1922 bis 1924 wurden Wutha und das benachbarte Eichrodt nach Eisenach eingemeindet. Als Folge der Verwaltungsreform entstand der neue Ort „Wutha/Thüringen“ mit den Ortsteilen Eichrodt und Wutha. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wutha zum Industriedorf entwickelt. Östlich vom Bahnhof wurden Lagerplätze geschaffen: Ein Holzverladeterminal (Staatlicher Forstbetrieb Eisenach) und Silos und Hallen für landwirtschaftliche Düngemittel (ACZ - Agrochemisches Zentrum Wutha) waren die bedeutendsten Anlieger. Mit dem Bau des Wohngebietes Wutha-Mölmen wurde 1984 begonnen. In diesem Zusammenhang wurde am Ortsrand, Richtung Schönau, noch ein Braunkohleheizwerk mit Gleisanschluss zur Fernwärmeversorgung und ein Betonwerk errichtet. Die 1987 vollzogene Zusammenschließung von Wutha und Farnroda und der Wohnsiedlung Mölmen machte den neuen Ort zur größten Landgemeinde im Bezirk Erfurt.

Sehenswürdigkeiten

Hauptgebäude der 2. Röberschen Fabrik (2008)
  • Die markante Felswand gegenüber dem Bahnhof Wutha liegt am Aufstieg zum Kleinen Hörselberg und entstand als Steinbruchgelände des ehemaligen Kalkwerkes in Wutha. Das Gelände ist als geologischer Aufschluss bekannt.
  • Touristische Bedeutung besitzt der Kleine Hörselberg. Über den Kammweg - auch Bestandteil des Ökumenischen Pilgerweges durch Thüringen - gelangt man in östlicher Richtung nach Sättelstädt und Gotha, in westlicher Richtung nach Eisenach.
  • Der Bahnhof Wutha ist ein Haltepunkt an der Thüringer Bahn. Er war auch Ausgangspunkt der Rühler Bimmel - der ehemaligen Bahnstrecke nach Ruhla. An diese stillgelegte Bahnlinie erinnert eine kleine Schauanlage in der Eisenacher Straße.
  • Der mit vielen Rhododendren bepflanzte Park um das Rathaus von Wutha-Farnroda entstand um die Jahrhundertwende als Teil der Fabrikantenvilla der Firma Röber.

Literatur


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