2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41

2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41
2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung: 2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41
Herstellerland: Deutsches Reich
Entwickler/Hersteller: Rheinmetall-Borsig / Mauserwerke, Ambi-Budd
Entwicklungsjahr: 1940
Produktionszeit: 1941 bis 1943
Stückzahl: 2797
Technische Daten
Rohrlänge: 1,7 m
Kaliber:

2,8 cm

Kadenz: < 30 Schuss/min
Höhenrichtbereich: –5° bis +45 °
Seitenrichtbereich: Erhöhung 0° = 90°, Erhöhung +45° = 30°

Die 2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41 (kurz sPzB 41) war eine Panzerabwehrwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1903 entwickelte Carl Puff eine Waffe mit einem konischen Lauf und ein Geschoss mit einer Weichmantelumhüllung. Beim Durchlaufen des Laufes wurde die Hülle zusammengedrückt, wodurch das Geschoss eine höhere Rasanz erhielt. Das Patent hatte aber keinen Erfolg. Es fehlte damals die Verwendungsmöglichkeit für Waffen mit hoher Durchschlagskraft, die auf direktes Feuer ausgelegt waren. Selbst nachdem 1916 die ersten Panzer auf den Gefechtsfeldern des Ersten Weltkrieges eingesetzt wurden, war die Waffe nicht gefragt. Hier war die Ursache das Fehlen der notwendigen Rohstoffe zur Herstellung der relativ aufwendigen Geschosse.

Im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges wurde von Rheinmetall-Borsig in Düsseldorf die Panzerbüchse 41 entwickelt. Die Fertigung erfolgte auch von den Mauserwerken in Oberndorf am Neckar und Ambi-Budd in Berlin-Johannisthal (nur Lafette).

Bereits 1942 war das Geschütz wegen der zunehmenden Panzerungsdicken jedoch veraltet und wurde nicht mehr eingesetzt. Darüber hinaus waren die Läufe enormem Verschleiß ausgesetzt und hatten eine Lebensdauer von etwa 500 Schuss[1]. Das für den Geschosskern benötigte Wolfram stand im Lauf des Krieges bald nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung, sodass die Entwicklung reaktiver (rückstoßfreier) Panzerabwehrwaffen weiter forciert wurde.


Technik

Das Geschoss hatte ein Kaliber von 28 mm. In einem Mantel aus Weichmetall war ein Kern aus Wolframkarbid eingebettet. Das im Verhältnis zu seinem Anfangsdurchmesser leichte Geschoss konnte auf eine sehr hohe Mündungsgeschwindigkeit beschleunigt werden. Das Rohr verjüngte sich zur Mündung hin auf 20 mm. Der Weichmetallmantel besaß umlaufende Stulpen, die beim Durchlaufen des konischen Rohres zusammengedrückt wurden, wodurch das Geschoss eine außenballistisch günstige Form erhielt.

Das Geschütz selbst war sehr klein und konnte von zwei Mann oder sogar von einem problemlos bedient und bewegt werden. Eine einfache Lafettenkonstruktion verlieh der Waffe genügend Stand. Das Geschütz konnte sowohl motorisiert als auch per Hand bewegt werden.

Munition

Für die sPzB 41 gab es Sprengranatpatronen und zur Panzerbekämpfung die Panzergranatpatrone 41 mit Wolframkern. Mit ihr konnten auf 100 Meter Entfernung, bei einer 60° schrägen Panzerplatte, 69 mm durchschlagen werden. Bei einer senkrechten Panzerplatte waren es auf die gleiche Entfernung 94 mm. Auf 500 Meter betrugen die entsprechenden Werte noch 52 mm beziehungsweise 66 mm.[2]

Besonderes

Zur Verwendung bei Fallschirmjägerdivisionen wurde die leichte Feldlafette 41 entwickelt, bei der das Geschütz um die Hälfte leichter war.[3] Obwohl die sPzB 41 bereits in den Anfangsjahren des Krieges veraltet war, wurde sie in Teilen als Waffe zur Kampfwertsteigerung benutzt; so zum Beispiel beim leichten Panzerspähwagen und beim leichten Schützenpanzerwagen.

Verweise

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts, Gondrom Verlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945. 2. Auflage. Spezialausgabe. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0.

Weblinks

 Commons: 2,8-cm-schwere Panzerbüchse 41 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F.M. von Senger und Etterlin, Die Deutschen Geschütze 1939–1945, Bechtermünz, S. 57, ISBN 3-8289-0524-2
  2. Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945, S. 111
  3. Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945, S. 112

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