Academischer Club zu Hamburg

Academischer Club zu Hamburg
AC-Wappen
Otto Speckter: Der Heidelberger Club 1847 auf der Terrasse des Jacob in Nienstedten

Der Academische Club zu Hamburg ist ein akademischer Herrenclub in Hamburg. Mitglieder können nur Kösener Corpsstudenten werden.

Geschichte

Der AC wurde am 15. Dezember 1859 von elf Hamburger Corpsstudenten bei Betz am Rathausmarkt gegründet, von drei Heidelberger Vandalen, drei Heidelberger Westfalen, zwei Hannoveranern, einem „Bremser“, einem Bonner Pfälzer und einem Bonner Hanseaten. Bis 1955 kamen die weitaus meisten (132) Mitglieder aus grünen Corps, von Suevia Tübingen, Vandalia Heidelberg und Guestphalia Heidelberg. Vandalo-Guestphalia ist noch heute das Traditionscorps „der Hamburger“.

Die Advokaten Georg Ferdinand Kunhardt, Ludwig Carl Friedrich Otto Meyer, Friedrich Wilhelm Stockfleth, Heinrich Föhring, Edmund (von) Parish, Martin Söhle, Johannes Friedrich Hudtwalcker, Hieronymus Carl Richard Sillem und Heinrich Donnenberg, der Arzt Jacob Ferdinand Arning und der Verwaltungsbeamte Johann Friedrich Voigt orientierten sich bei der Gründung des AC am Heidelberger Club, den Heidelberger Corpsstudenten in den 1840er Jahren in Hamburg gegründet hatten. Nach den Statuten wird der AC vom Dominus praeses geleitet. Bei der Verwaltungsarbeit hilft ihm der Dominus tertius. „Füchse“ sind alle diejenigen Mitglieder, die jünger sind als der Fuchsmajor; mit der Dauer seiner Amtszeit werden das immer mehr.

Die Stifter bestellten 1859 zunächst Heinrich Föhring zum Dominus praeses und Johann Friedrich Voigt zum Dominus tertius. Kennzeichnend für den AC sind die langen Amtszeiten seiner Vorstände: Föhring war 25, Arthur Thost 30 und Wilhelm Röhl 36 Jahre in Amt und Würden. Voigt war über ganze 61 Jahre Dominus tertius, bis zu seinem Tod im Jahre 1920. Bis zu seinem Tod (2010) war der Hannoveraner Klaus Figge ebenfalls über Jahrzehnte „Dritter“.

Zu den Kneipen trifft sich der AC seit 150 Jahren donnerstags alle zwei Wochen, auch in Kriegszeiten. Tagungsort des AC war das Erlanger Bierhaus in St. Pauli, das in der Operation Gomorrha 1943 zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg traf man sich bis in 1970er Jahre im Remter der Handwerkskammer.

1939 wurde der AC auf Druck der Nationalsozialisten formal aufgelöst und im Vereinsregister gelöscht; er bestand aber auch während des Krieges illegal fort. Der AC ist kein AHSC und somit auch nicht Mitglied des Verbandes Alter Corpsstudenten. Für die Aufnahme sind drei Empfehlungen und ein einstimmiger Beschluss der Mitglieder durch Ballotage erforderlich.

Literatur

  • Friedrich Voigt: Der AC in Hamburg 1859 - 1909, Langhoffsche Buchdruckerei, Hamburg 1909
  • Arthur Thost: Der AC in Hamburg 1859 - 1929, Hamburg 1929
  • Gustav Rittmeyer: Der AC in Hamburg 1859 - 1954, Hermann Kampen, Hamburg 1954
  • Gustav Rittmeyer: Der AC in Hamburg 1859 - 1959, Nachtrag 1954 - 1959, Hermann Kampen, Hamburg 1959
  • Gustav Rittmeyer: Der AC in Hamburg 1859 - 1964, Nachtrag 1959 - 1964, Hermann Kampen, Hamburg 1964

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