Bürgermeisterei Ruppichteroth

Bürgermeisterei Ruppichteroth
Amtssitz der Bürgermeisterei Ruppichteroth in Schönenberg

Die Bürgermeisterei Ruppichteroth war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1820 kam die Bürgermeisterei Ruppichteroth zum Kreis Siegburg und 1822 zur damals neu gebildeten Rheinprovinz. Der Verwaltung der Bürgermeisterei unterstanden die Gemeinden Ruppichteroth und Winterscheid.

1927 wurde die Bürgermeisterei Ruppichteroth in Amt Ruppichteroth umbenannt. 1969 wurde das Amt Ruppichteroth aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

Gemeinden und zugehörige Ortschaften

Zur Bürgermeisterei gehörten folgende Gemeinden und Ortschaften (Stand 1888; heutige Schreibweise):[1]

  • Gemeinde Ruppichteroth mit den dazugehörenden Ortschaften Ahe, Bacherhof, Berg, Bölkum, Bornscheid, Buch, Damm, Ennenbach, Etzenbach, Felderhoferbrücke, Fußberg, Gießelbach, Hänscheid, Hambuchen, Harth, Hau, Heide, Herrenbröl, Hodgeroth, Hove, Huppach, Ifang, Junkersaurenbach, Jünkersfeld, Kämerscheid, Kammerich, Kesselscheid, Köttingen, Krahwinkel, Kuchem, Millerscheid, Mittelsaurenbach, Neuenhof, Niederlückerath, Niederpropach, Niedersaurenbach, Oberlückerath, Obersaurenbach, Oeleroth, Pulvermühle, Retscheroth, Rose, Rotscheroth, Scheid, Schmitzhöfgen, Schneppe, Schönenberg, Stein, Straße, Stranzenbach, Velken, Wingenbach, Wingenbachermühle.
  • Gemeinde Winterscheid mit den dazugehörenden Ortschaften Bechlingen, Beiert, Beierterhof, Bettringen, Brölerhof, Broscheid, Büchel, Derenbach, Felderhof, Felderhoferbrücke, Fußhollen, Hatterscheid, Herrnstein, Holenfeld, Honscheid, Ingersau, Ingersaulerhof, Litterscheid, Neuenhof, Reiferscheid, Schmitzdörfgen, Schreckenberg, Sieferhof, Stockum, Thilhove, Tüschenhohn, Winterscheiderbröl, Winterscheidermühle.

Geschichte

Das Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Ruppichteroth war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des Amtes Blankenberg im Herzogtum Berg. Im Jahre 1808 wurde durch die französische Verwaltung unter Napoléon Bonaparte die Mairie Ruppichteroth aus den Kirchspielen Ruppichteroth und Winterscheid gebildet. Die Mairie gehörte zum Kanton Eitorf, Arrondissement Siegen, Département Sieg im Großherzogtum Berg.[2]

Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das Rheinland dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung wurden 1816 Regierungsbezirke, Kreise und Bürgermeistereien sowie zugehörige Gemeinden gebildet. Die Bürgermeisterei Ruppichteroth gehörte zunächst zum Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Cöln. 1820 wurde der Kreis Uckerath aufgelöst und dem Kreis Siegburg (ab 1825 Siegkreis) zugeführt. 1822 kam der Kreis Siegburg und damit die Bürgermeisterei Ruppichteroth zur damals neu gebildeten Rheinprovinz.

So wie alle Bürgermeistereien in der Rheinprovinz wurde die Bürgermeisterei Ruppichteroth 1927 in „Amt Ruppichteroth“ umbenannt. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn wurde zum 1. August 1969 das Amt Ruppichteroth sowie die beiden dem Amt angehörenden Gemeinden Ruppichteroth und Winterscheid aufgelost und zu einer neuen amtsfreien Gemeinde unter dem Namen „Ruppichteroth“ im Rhein-Sieg-Kreis zusammengeschlossen.[3]

Statistiken

Nach einer „Topographisch-Statistischen Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen“ aus dem Jahr 1830 gehörten zur Bürgermeisterei Ruppichteroth, damals noch „Ruppichterodt“ geschrieben, vier Dörfer, 39 Weiler, 34 einzeln stehende Höfe und neun Mühlen. Der Bevölkerung standen sieben Kirchen und Kapellen zur Verfügung, weiterhin gab es 698 Wohnhäuser. Im Jahr 1816 wurden in den beiden Gemeinden insgesamt 3.782 Einwohner gezählt, 1828 waren es 4.023 Einwohner darunter 1.962 männliche und 2.041 weibliche; 3.215 Einwohner gehörten dem katholischen, 802 dem evangelischen und sechs dem jüdischen Glauben an.[4]

Weitere Details entstammen dem „Gemeindelexikon für das Königreich Preußen“ aus dem Jahr 1888, das auf den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 basiert. Im Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Ruppichteroth lebten insgesamt 4.292 Einwohner in 1.009 Häusern; 2.112 der Einwohner waren männlich und 2.180 weiblich. Bezüglich der Religionszugehörigkeit waren 3.437 katholisch und 829 evangelisch; Außerdem gab es in Ruppichteroth eine jüdische Gemeinde mit 26 Mitgliedern.[1]

1885 betrug die Gesamtfläche der beiden zur Bürgermeisterei gehörigen Gemeinden 6.201 Hektar, davon waren 2.130 Hektar Ackerland, 471 Hektar Wiesen und 2.859 Hektar Wald.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII Provinz Rheinpreußen, Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, Seite 118, 120
  2. Archive in Nordrhein-Westfalen – Verwaltungszugehörigkeit Ruppichteroth
  3. Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) vom 1. Juli 1969; § 18
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, Nicolai, 1830, Seite 298

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ruppichteroth (Altgemeinde) — Der alte Ortskern des Hauptortes Ruppichteroth Die alte Gemeinde Ruppichteroth bildete mit der Gemeinde Winterscheid die Bürgermeisterei Ruppichteroth. Sie hatte 3895 ha Fläche, davon 1395 ha Acker , 318 ha Wiesen und 1600 ha Waldfläche.[1] Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Eitorf — Das Siegel des Königlich Preussischen Bürgermeisteramtes Die Bürgermeisterei Eitorf war eine der acht preußischen Bürgermeistereien im 1816 gebildeten Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln. 1820 kam die Bürgermeisterei Eitorf zum Kreis Siegburg …   Deutsch Wikipedia

  • Ruppichteroth — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Herchen — Herchen gehörte auch einmal zum Kreis Siegen Die Bürgermeisterei Herchen war ein Verwaltungsbezirk im Siegkreis. Bis 1806 gehörte Herchen zum Amt Windeck, danach zum Kanton Eitorf. Bereits am 5. Oktober 1932 wurde Adolf Hitler Ehrenbürger der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Oberkassel — Die Bürgermeisterei Oberkassel (damals „Bürgermeisterei Ober Kassel“; auch „Bürgermeisterei Ober Cassel“) war eine von neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg (1820 mit dem aufgelösten Kreis Uckerath… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Hennef — Altes Rathaus, Amtssitz der Bürgermeisterei Hennef Die Bürgermeisterei Hennef war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1820 kam die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Lauthausen — Die Bürgermeisterei Lauthausen war eine von acht preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Uckerath im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. Der Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Lauthausen umfasste… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Troisdorf — Die Bürgermeisterei Troisdorf war eine Verwaltungseinheit in der preußischen Rheinprovinz, die 1899 aus der Bürgermeisterei Siegburg Land entstand. Dem Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei gehörte nur die Gemeinde Troisdorf an. 1927 wurde die… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Siegburg — Die Bürgermeisterei Siegburg war eine von zunächst neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Siegburg zur damals neu… …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgermeisterei Wahlscheid — Die Bürgermeisterei Wahlscheid war eine von zunächst neun preußischen Bürgermeistereien, in welche sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Wahlscheid zur damals neu… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”