Solanum sect. Pachyphylla

Solanum sect. Pachyphylla
Solanum sect. Pachyphylla
Tamarillo (Solanum betaceum)

Tamarillo (Solanum betaceum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Nachtschatten (Solanum)
Sektion: Solanum sect. Pachyphylla
Wissenschaftlicher Name
Solanum sect. Pachyphylla
(Dunal) Dunal

Die Sektion Solanum sect. Pachyphylla ist ein Teil der Pflanzengattung der Nachtschatten (Solanum). Die Arten wurden lange Zeit in einer eigenständigen Gattung Cyphomandra geführt, molekularbiologische Untersuchungen bestätigen jedoch eine Eingliederung in die Gattung der Nachtschatten. Die Sektion umfasst etwa 35 Arten, die zwischen Mexiko und Südamerika verbreitet sind, die Tamarillo (Solanum betaceum) wird weltweit wegen ihrer Früchte kultiviert.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Arten der Sektion Pachyphylla sind meist unbewehrte Bäume oder Sträucher, nur selten auch krautige Pflanzen. Ihre glatte Rinde ist hell gefärbt. Das Holz ist zylinderförmig aufgebaut und umgibt einen großen Bereich schwammigen oder kammerförmigen Marks, die Leitbündel sind zweiseitig angelegt. Die Behaarung der Pflanzen besteht aus einreihigen, mehrzelligen, drüsigen oder nichtdrüsigen, einfachen oder selten baumförmig geteilten Trichomen, sternförmige Trichome sind hingegen nicht vorhanden.

Die Laubblätter entlang des Stamms stehen wechselständig in einer 2/5 Phyllotaxis, sind gestielt, einfach oder unpaarig gefiedert, ungelappt oder fiederig gelappt, ihre Basis ist oftmals herzförmig. Die Laubblätter in den Baumkronen können sich von denen am Stamm unterscheiden, sie stehen zu dritt bis zu viert in einer sympodialen Einheit, die beiden den Blütenständen folgenden Laubblätter stehen meist paarig. Die Blattadern gehen meist von der Blattbasis aus, steigen zur Spitze hinauf und laufen dort gebogen entlang des Blattrandes hinab.

Blüten und Blütenstände

Die Blütenstände sind Wickel, die meist endständig stehen, aber oftmals auch achselständig oder außerhalb der Achseln erscheinen. Sie können geteilt oder ungeteilt sein, meist sind sie nicht von Tragblättern begleitet und hängen. An oder nahe der Basis der zur Seite gebogenen, meist hängenden Blütenstiele befindet sich ein gelenkartiger Knick.

Die Blüten sind zwittrig, fünfzählig und radiärsymmetrisch. Der Kelch besteht aus fünf gleichgestaltigen, verwachsenen Kelchblättern, ist kelchförmig und an den Früchten beständig, aber kaum vergrößert. Die Krone ist weiß, pink, purpurn, grün oder bräunlich gefärbt, sternförmig, glockenförmig oder gelegentlich auch urnenförmig.

Die fünf Staubblätter sind gleichgestaltig. Ihre Staubfäden sind unbehaart, kurz und setzen nahe der Kronenbasis an. Die Staubbeutel sind basifix (an der Basis mit den Staubfäden verwachsen), die Theken sind fein papillös und oftmals zur Spitze hin etwas verjüngt. Sie öffnen sich durch Poren an den Spitzen, die Pollenkörner sind tricolpat. Der Fruchtknoten ist oberständig, zweifächrig mit axiler Plazentation. Der Griffel ist an der Basis etwas verbreitert und meist unbehaart oder gelegentlich fein behaart. Die Narbe ist mehr oder weniger zweilappig, manchmal an der Spitze deutlich verbreitert und oftmals mit zwei Drüsen an den Spitzen versehen.

Früchte und Samen

Die Früchte sind meist hängende Beeren, die bei Reife meist gelblich sind und oftmals dunklere Längsstreifen aufweisen können. Das Mesokarp weist oftmals Einschlüsse aus Steinzellen auf. Die Früchte enthalten eine Vielzahl an Samen, die flach nierenförmig sind, oftmals behaart wirken und einen stark gebogenen Embryo enthalten.

Systematik

Innerhalb der Sektion werden etwa 35 Arten unterschieden:

In der Revision der Gattung Cyphomandra (1994) zählt Lynn Bohs auch Solanum fallax (als Cyphomandra hypomalaca) mit in diese Gruppe, verschiebt diese 2001 jedoch aufgrund der Blütenmorphologie in die Sektion Cyphomandropsis.[2] Molekularbiologische Untersuchungen legen jedoch nahe, dass die Art möglicherweise doch der Sektion Pachyphylla näher steht als der Sektion Cyphomandropsis.[3]

Belege

Einzelnachweise

  1. Lynn Bohs und A. Nelson: Solanum maternum, a new Bolivian relative of the tree tomato. In: Novon, Band 7, 1997. S. 341–345.
  2. Lynn Bohs: Revision of Solanum Section Cyphomandropsis (Solanaceae). Systematic Botany Monographs, Band 61, The American Society of Plant Taxonomists, August 2001. ISBN 0-912861-61-4
  3. Lynn Bohs: Phylogeny of the Cyphomandra clade of the genus Solanum (Solanaceae) based on ITS sequence data. In: Taxon, Band 56, Nummer 4, November 2007. S. 1012–1026

Literatur

  • Lynn Bohs: Cyphomandra (Solanaceae). In: Flora Neotropica, Band 63, New York Botanical Garden, New York, USA, 5. Juli 1994. ISBN 0-89327-385-6.
  • Lynn Bohs: Transfer of Cyphomandra (Solanaceae) and Its Species to Solanum. In: Taxon, Band 44, Nummer 4, November 1995. S. 583–587.

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