Dubowaja Roschtscha (Kaliningrad)

Dubowaja Roschtscha (Kaliningrad)
Siedlung
Dubowaja Roschtscha
Ballupönen (Wittigshöfen)

Дубовая Роща
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Frühere Namen Ballupönen (bis 1938)
Wittigshöfen (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 224 816 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 29′ N, 22° 27′ O54.48611111111122.452777777778Koordinaten: 54° 29′ 10″ N, 22° 27′ 10″ O
Dubowaja Roschtscha (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Dubowaja Roschtscha (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Dubowaja Roschtscha (russisch Дубовая Роща, deutsch Ballupönen, Ksp. Tollmingkehmen, Kreis Goldap, 1938–1946 Wittigshöfen) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Tschistoprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen)) im Rajon Nesterow (Kreis Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Dubowaja Roschtscha liegt im Südosten der Oblast Kaliningrad an einer untergeordneten Nebenstraße, die von Tschkalowo (Enzuhnen, 1938–1946 Rodebach) nach Tschistyje Prudy (Tollmingkehmen, 1938–1946 Tollmingen) führt. Die nächste Bahnstation ist Tschistyje Prudy an der Strecke von Nesterow (Stallupönen, 1938–1946 Ebenrode) über Newskoje (Pillupönen, 1938–1946 Schloßbach) nach Krasnolessje (Groß Rominten, 1938–1946 Hardteck), die vor 1945 bis in das heute polnische Goldap (polnisch: Gołdap) führte.

Ortsname

Die deutsche Bezeichnung „Ballupönen“ ist ein im ehemaligen Ostpreußen vier Mal vorkommender Ortsname. Allein im Landkreis Goldap tritt er zweimal auf. Die russische Bezeichnung „Dubowaja Roschtscha“ kommt ebenfalls mehrfach vor.

Geschichtliches

Der frühere Gutsbezirk Ballupönen war eine von 14 Gemeinden bzw. Gutsbezirken, die am 18. März 1874 den Amtsbezirk Tollmingkehmen (1938-1946 Tollmingen, heute russisch: Tschistyje Prudy) bildeten[1]. Im Jahre 1910 zählte die Gemeinde Ballupönen 109, der Gutsbezirk Ballupönen 226 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Ballupönen in die Landgemeinde Ballupönen umgewandelt und erhielt - zur Unterscheidung vom weiter südlich im Kirchspiel Goldap gelegenen Ort Ballupönen (1938–1945 Ballenau, heute polnisch: Bałupiany) die zusätzliche Namensbezeichnung „Kirchspiel Tollmingkehmen“.

Im Jahre 1933 zählte Ballupönen 396 Einwohner, 1939 waren es bereits 533[3].

Am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – erhielt Ballupönen die Umbenennung in „Wittigshöfen“, gehörte aber weiterhin zum Amtsbezirk Tollmingkehmen (ab 1939 „Tollmingen“) im Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

In Folge des Zweiten Weltkrieges wurde Wittigshöfen in die Sowjetunion eingegliedert und erhielt den Namen Dubowaja Roschtscha. Bis 2009 war es dem Tschistoprudnenski sowjet (Dorfsowjet Tschistyje Prudy) zugeordnet und ist seither Teil der Tschistoprudnenskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Tschistyje Prudy)[4] im Rajon Nesterow in der russischen Oblast Kaliningrad.

Kirche

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Ballupönen/Wittigshöfen bis 1945 in das Kirchspiel Tollmingkehmen/Tollmingen im Kirchenkreis Goldap in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Emil Moysich.

Nach dem Verbot allen kirchlichen Lebens in der Zeit der Sowjetunion gibt es seit den 1990er Jahren in Tschistyje Prudy wieder eine evangelische Gemeinde. Sie gehört zur neugebildeten Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER). Das zuständige Pfarramt ist das der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen)[5].

Verweise

Fußnoten

  1. .Rolf Jehke, Amtsbezirk Tollmingen
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009 nebst Gesetz Nr. 258 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 270 vom 1. Juli 2009
  5. Webseite der Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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