Egil Johansen (Jazzmusiker)

Egil Johansen (Jazzmusiker)

Egil Johansen (* 11. Januar 1934 in Oslo; † 4. Dezember 1998) war ein norwegischer Jazz-Schlagzeuger, Komponist, Arrangeur und Musikpädagoge.

Egil Johansen, der auch unter seinem Spitznamen Egil „Bop“ bekannt war, begann seine Karriere als Musiker mit 16 Jahren, als er 1950 in Einar Stenbergs Orchester spielte. Danach arbeitete er in Egil Monn-Iversens Orchester und in der experimentellen Band von Kjell Johansen, der er von 1951 bis 1953 angehörte. 1952 spielte er in Rowland Greenbergs Orchester. 1954 zog er auf Einladung von Simon Brehm nach Schweden, wo er mit führenden Musikern der dortigen Jazzszene wie Arne Domnérus, Bengt Hallberg, Rune Gustafsson, Georg Riedel und Jan Johansson arbeitete. 1957 gehörte er dem Rune Öfwerman Trio an, das mit dem Klarinettisten Tony Scott das Album Swinging in Sweden einspielte.

Unter der Leitung von Harry Arnold spielte Johansen Ende der 50er mit gastierenden amerikanischen Musikern, so 1958 mit Quincy Jones (Quincy's Home Again). In den 1960er Jahren tourte Egil Johansen mit dem Orchester von Arne Domnérus und wirkte an Aufnahmen von Alice Babs mit. In Rahmen der Truppenunterhaltung spielte er in Gaza und später in Zypern vor schwedischen UN-Truppen. Von 1973 bis 1983 war er Initiator und Leiter der Künstlerkooperative Jazz Incorporated. 1983 wirkte er an einer Session von Lee Konitz mit skandinavischen Musikern um Lars Sjösten mit (Dedicated to Lee); 1984 spielte er als Mitglied der Swedish All-Stars mit Jack Sheldon und 1985 im Orchester von Per Husby (Dedications). Um 1990 spielte er im Trio des Pianisten Egil Kapstad. Von 1985 bis 1998 spielte er in der norwegische Gruppe Brazz Brothers, die u.a. auch mit Misha Alperin spielten.

1993 erhielt er den Buddyprisen, die höchste Auszeichnung im norwegischen Jazz, 1995 den Gammleng-prisen und 1997 den Jan Johansson-stipendiet. Er trat auch als Sänger in der Hasseåtage-Revue Spader madame. Johnsen ist Vater des Sängers Jan Johansen.

Johansen arbeitete außerdem im Laufe seiner Karriere mit Totti Bergh, Klaus Doldinger, Rolf Ericson, Lars Gullin, Bengt Hallberg, Atle Hammer, Einar Iversen, Thad Jones, Ove Lind, Nils Lindberg, Ake Persson, Knut Riisnæs, Bengt-Arne Wallin, Staffan William-Olsson und Monica Zetterlund

Diskographische Hinweise

  • Egil Kapstad: Cherokee (Gemini, 1988)
  • Ove Lind:One Morning in May (Phonastic, 1975/76)
  • Knut Riisnæs: Confessin´ the Blues (Gemini, 1989)
  • Lars Sjösten/Lee Konitz: Dedicated to Lee - Lars Sjösten Plays the Music of Lars Gullin (Dragon Records, 1983)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Egil Johansen — ist der Name folgender Personen: Egil Johansen (Jazzmusiker) (1934 1998), norwegischer Jazzmusiker Egil Johansen (Orientierungsläufer) (* 1954), norwegischer Orientierungsläufer Diese Seite ist eine Begriffsklärung z …   Deutsch Wikipedia

  • Johansen — ist der Familienname folgender Personen: Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Allan Jo …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Riedel (Jazzmusiker) — Georg Riedel (* 8. Januar 1934 in Karlsbad, heute Karlovy Vary, Tschechien) ist ein schwedischer Jazz Bassist und Filmkomponist. Riedel wurde als Sudetendeutscher in der Tschechoslowakei geboren und gelangte mit 4 Jahren zusammen mit seinen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Jazzmusikern — Abk. Instrument acc Akkordeon acl Altklarinette afl Altflöte arr Arrangement as Altsaxophon b Bass bar …   Deutsch Wikipedia

  • Knut Riisnaes — Knut Riisnæs (* 13. November 1945 in Oslo) ist ein norwegischer Jazzsaxophonist, flötist und komponist. Der Sohn der Pianistin Eline Nygaard und Bruder des Saxophonisten Odd Riisnæs hatte ab dem siebenten Lebensjahr Klavierunterricht, später… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Oslo — Die folgende Liste enthält Personen, die in Oslo (1624 bis 1924 Christiania; 1877 bis 1924 auch Kristiania) geboren wurden sowie solche, die dort zeitweise gelebt haben, jeweils chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Joh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Trondheim — Die folgende Liste enthält Personen, die im norwegischen Trondheim geboren wurden sowie solche, die dort zeitweise gelebt und gewirkt haben, jeweils chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Per Nyhaug — (* 2. März 1926 in Oslo; † 1. September 2009) war ein norwegischer Orchester und Jazzmusiker (Vibraphon, Schlagzeug). Nyhaug war zunächst von 1961 bis 1991 als Orchestermusiker im Kringkastingsorkestret tätig, außerdem war er Paukist und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”