Eleonore von Bretzenheim

Eleonore von Bretzenheim
Johann Baptist Hoechele: Familienbild der Kinder Kurfürst Carl Theodors, 1790, Eleonore mit ihrem Gemahl im Bildhintergrund, im Zentrum Fürst Karl August von und zu Bretzenheim mit seiner Gemahlin und Schwester Friederike (in schwarz), links Karoline von Isenburg mit ihrem Mann

Eleonore von Bretzenheim (* 9. Dezember 1771; † 23. Dezember 1832) war eine Gräfin von Bretzenheim und durch Heirat Gräfin zu Leiningen-Billigheim.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eleonore war eine außerehelich geborene Tochter des Kurfürsten Karl Theodor von Bayern (1724–1799) aus seiner Beziehung mit Maria Josefa Seyfert (1748–1771), eine Schauspielerin und Tänzerin am Mannheimer Theater, die durch den Kurfürsten in den Rang einer „Gräfin von Heydeck“ erhoben wurde.

Karl Theodor, der keine legitimen Nachkommen besaß, kümmerte sich sehr liebevoll um seine außerehelich geborenen Kinder. Neben ihrer Zwillingsschwester Friederike gab es noch den Bruder Karl August, die Schwester Karoline Josepha sowie Eleonores Halbschwester Karoline Franziska, die alle im Mannheimer Palais Bretzenheim aufwuchsen und durch Wolfgang Amadeus Mozart Klavierunterricht erhielten. Im Jahr 1774 wurde Eleonore und ihre Vollgeschwister zu Reichsgrafen von Bretzenheim erhoben.[1]

Eheprojekte mit Prinzen aus den Häusern Modena, Fürstenberg und Mecklenburg zerschlugen sich und die 16-jährige heiratete am 21. November 1787 Graf Wilhelm Karl zu Leiningen-Billigheim (1737–1809). Eleonore verabscheute ihren Gemahl, der 34 Jahre älter war, zudem hatte Eleonore vor der Ehe ein Liebesverhältnis mit Freiherr von Pfeil, dem Mentor ihres Bruders gehabt, den sie mit einem erheblichen Geldgeschenk abfand. Eleonores Mitgift betrug weit über 300.000 Gulden.

In den Wirren der Koalitionskriege konnte Eleonore durch ihr diplomatisches Geschick Guntersblum unbeschadet heraushalten. Ihre Ehe wurde 1801 durch das Tribunal von Mainz geschieden, dessen Legitimität von Wilhelm Karl allerdings bestritten wurde. Grund der Ehescheidung war Eleonores Verhältnis zu einem französischen General.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe mit Wilhelm Karl hatte Eleonore folgende Kinder:

  • Elisabeth Auguste Margareta (1790–1874)
∞ 1811 Freiherr Karl Stockhorner von Starein († 1843)
  • Maria Anna Karoline Amalie (1792–1831)
∞ 1811 Freiherr Maximilian Ludwig von Berlichingen (1787–1847)
  • Karl Theodor (1794–1869)
∞ 1822 Gräfin Maria Anna von und zu Westerholt-Gysenberg (1802–1852)
  • Maximilian Joseph (1796–1799)

Literatur

  • Christian von Stramberg, Anton Joseph Weidenbach: Denkwürdiger und Nützlicher rheinischer antiquarius, Band 16, Teil 2, R. F. Hergt, 1869, S. 268
  • Günther Ebersold: Karl August Reichsfürst von Bretzenheim: die politische Biographie eines Unpolitischen, Books on Demand, 2004, S. 65 ff.
  • Eduard Vehse: Geschichte der kleinen deutschen Höfe; 7.-10. Theil: Die mediatisirten, Teile 9-10, Hoffmann und Campe, 1858, S. 66 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alois Schmid: Die Herrscher Bayerns. Sonderausgabe: 25 historische Portraits von Tassilo III. Bis Ludwig III, C. H. Beck, 2006, S. 284

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