- Europäischer Nummerierungsplan
-
Der Europäische Nummerierungsplan ist ein Projekt der Europäischen Kommission zur Neuordnung der europäischen Telefonvorwahlen, das erstmals in einem „Green Paper“ am 20. November 1996[1] vorgestellt wurde, aber bis heute noch nicht umgesetzt ist.
Inhaltsverzeichnis
Projektinhalt
Geplant war, um die Europäische Identität auch im Telekommunikationssektor widerzuspiegeln, für ganz Europa eine einheitliche internationale Vorwahl +3 einzuführen, die durch die bisherigen nationalen Vorwahlen (für ein Europa der Regionen), verkürzt auf maximal zwei Stellen ergänzt worden wäre. Die Ländervorwahlen des Bereiches +4 (z. B. Deutschland: +49) würden dadurch für andere Zwecke (etwa für den Wachstumsmarkt Asien) frei.
Des Weiteren sollte innerhalb Europas als Vorwahl einheitlich die 1 und dahinter die zweistellige Landeskennzahl gewählt werden und nicht mehr die internationale 00 und dahinter die zwei- oder dreistellige Ländervorwahl.
Die nationalen Nummerierungspläne können beibehalten werden, außer dass keine Teilnehmernummer mehr mit der 1 beginnen darf, da diese Ziffer, wie bisher schon die 0 als Vorausscheidung Verwendung findet. Ebenso müssten einige bislang unter der Kurzwahlnummer 1XX laufende nationale Service- und Notrufnummern auf die nicht durch Ländervorwahlen belegten Nummernbereiche 11X, 12X bzw. auch 16X und soweit frei 19X geändert werden.
Nummernplan
Funktionsnummern
Nummer Funktion 00 Vorauswahl international 0 Vorauswahl nationales Ferngespräch 1 Vorauswahl Europagespräch 10 XXX Betreiberauswahl 11X Europäische Kurzwahlnummern (z. B.: 112 Notruf) 12X Nationale Kurzwahlnummern 13X
14X
15X
16X
17X
18X
19Xnationale Servicenummern, soweit nicht mit Ländervorwahl belegt 1 500 Persönliche Rufnummern 1 888 Europäischer Freephone-Service 1 900 "premium rate and shared cost services" X=0-9
Ländervorwahlen
Abkürzungen: ELK=Europäische Länderkurzwahl (1 XX), ILV=Internationale Ländervorwahl (+3XX), alt=bisherige Ländervorwahl (+XX/+XXX)
EU-Beitritt 1951, 1973, 1981, 1986, 1995 EU-Beitritt 2004, 2007 (noch) kein EU-Mitglied Nummer Land ELK ILV alt 1 30 +330 +30 Griechenland 1 31 +331 +31 Niederlande 1 32 +332 +32 Belgien 1 33 +333 +33 Frankreich 1 34 +334 +34 Spanien 1 351 1 36 +336 +36 Ungarn 1 372 +337 +420 Tschechien 1 382 +338 +421 Slowakei 1 39 +339 +39 Italien Nummer Land ELK ILV alt 1 40 +340 +40 Rumänien 1 41 +341 +41 Schweiz 1 422 +342 +423 Liechtenstein 1 43 +343 +43 Österreich 1 44 +344 +44 Vereinigtes Königreich 1 45 +345 +45 Dänemark 1 46 +346 +46 Schweden 1 47 +347 +47 Norwegen 1 48 +348 +48 Polen 1 49 +349 +49 Deutschland Nummer Land ELK ILV alt 1 50 +350 +350 Gibraltar 1 51 +351 +351 Portugal 1 52 +352 +352 Luxemburg 1 53 +353 +353 Irland 1 54 +354 +354 Island 1 55 +355 +355 Albanien 1 56 +356 +356 Malta 1 57 +357 +357 Zypern 1 58 +358 +358 Finnland 1 59 +359 +359 Bulgarien Nummer Land ELK ILV alt 1 6X1 Nummer Land ELK ILV alt 1 70 +370 +370 Litauen 1 71 +371 +371 Lettland 1 72 +372 +372 Estland 1 73 +373 +373 Moldawien 1 74 +374 +374 Armenien 1 75 +375 +375 Weißrussland 1 76 +376 +376 Andorra 1 77 +377 +377 Monaco 1 78 +378 +378 San Marino 1 79 +379 +379 Vatikanstadt Nummer Land ELK ILV alt 1 80 +380 +380 Ukraine 1 81 +381 +381 Serbien 1 82 +382 +382 Montenegro 1 83 +383 +381 (Kosovo ?)4 1 841 1 85 +385 +385 Kroatien 1 86 +386 +386 Slowenien 1 87 +387 +387 Bosnien und Herzegowina 1 88 s. o.: 1 888 1 89 +389 +389 Mazedonien Nummer Land ELK ILV alt 1 903 +390 +90 Türkei,
Türkische Republik Nordzypern1 911 1 923 +392 +972 Israel 1 931 1 943 +394 +994 Aserbaidschan 1 953 +395 +995 Georgien 1 961 1 971 1 983 +398 +298 Färöer 1 993 +399 +299 Grönland 1 Die freien Nummern können bei Bedarf durch weitere nationale Service- und Notrufnummern belegt werden.
2 Die Vorwahlen von Tschechien, der Slowakei und von Liechtenstein können nicht direkt integriert werden, da der Nummernbereich 12X für nationale Servicenummern reserviert ist. Dafür stehen jedoch freie Nummern der anderen Bereiche (135, 137, 138, 142 und 183, 184) oder die Nummernbereiche 16X, 19X zur Verfügung. Die Vergabe der Nummern 137, 138 und 142 an diese drei Länder ist daher nur beispielhaft zu sehen.
3 Der Nummernbereich 19X wäre für weitere Länder wie die Türkei und die Türkische Republik Nordzypern, Israel, Aserbaidschan, Georgien, die Färöer und Grönland frei, die dem Europäischen Nummerierungsraum eventuell noch beitreten wollen. Die Belegung dieses Nummernbereichs ist hier ebenfalls nur beispielhaft und wird erst beim tatsächlichen Beitritt dieser Länder zum Europäischen Nummernraum endgültig festgelegt.
4 Die sich von Serbien unabhängig erklärte Region Kosovo hat bislang noch keine eigene Vorwahlnummer und ist unter der Vorwahl Serbiens (+381) erreichbar.
Quellen und Weblinks
Quellen
Weblinks
Wikimedia Foundation.
