Frankreich

Frankreich
République française

Französische Republik

Flagge Frankreichs
Wappen Frankreichs
Flagge Wappen
Wahlspruch: Liberté, Egalité, Fraternité

(Französisch für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)

Amtssprache Französisch
Hauptstadt Paris
Staatsform semipräsidiale Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsident Nicolas Sarkozy
Regierungschef Premierminister François Fillon
Fläche 674.843 km²

Metropolitan-Fr.: 547.026[1] km²

Einwohnerzahl 65.447.374[2] (Januar 2010)

Metropolitan-Fr.: 62.793.432[3]

Bevölkerungsdichte 97 Einwohner pro km²

Metropolitan-Fr.: 115 Einwohner pro km²

Bruttoinlandsprodukt
  • Total (PPP)
  • Total (Nominal)
  • BIP/Einw. (PPP)
  • BIP/Einw. (Nominal)
2008
  • $ 2.130 Milliarden (8.)
  • $ 2.865 Milliarden (5.)
  • $ 34.208 (24.)
  • $ 46.016 (16.)
Human Development Index 0.872 (14.)[4]
Währung Euro (€) 1 Euro = 100 Cent,
in den pazifischen Überseegebieten
CFP-Franc
Nationalhymne Marseillaise
Nationalfeiertag 14. Juli
Zeitzone UTC+1
Kfz-Kennzeichen F
Internet-TLD Metropolitan-Fr.: .fr
Überseegebiete: .bl, .gf, .gp, .mf, .mq, .nc,
.pf, .pm, .re, .tf, .wf, .yt
Telefonvorwahl Metropolitan-Fr.: +33
Überseegebiete: +262, +508, +590, +594,
+596, +681, +687, +689
France in the European Union on the globe (Europe centered).svg
Karte Frankreich.PNG

Frankreich (amtlich République française, deutsch Französische Republik; Kurzform frz.: France [fʀɑ̃s]) ist ein demokratischer, zentralistischer Einheitsstaat im Westen Europas. Innerhalb von Europa grenzt es an Belgien, Luxemburg, Deutschland, die Schweiz, Italien, Monaco, Spanien, Andorra, an die Nordsee, an den Atlantik mit dem Ärmelkanal und an das Mittelmeer. Neben dem Territorium in Europa gehören zu Frankreich Überseegebiete in der Karibik (u. a. Saint-Martin, das eine Landgrenze mit dem niederländischen Sint Maarten aufweist), Südamerika (Französisch-Guayana, das Landgrenzen zu Brasilien und Suriname hat), vor der Küste Nordamerikas, im Indischen Ozean und in Ozeanien. Ferner beansprucht Frankreich einen Teil der Antarktis. Frankreich ist ein Mitglied der Europäischen Union.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Topographische Karte
Hauptartikel: Geographie Frankreichs

Insgesamt hat das „französische Mutterland“ in Europa, das aufgrund seiner Form auch als l’Hexagone (Sechseck) bezeichnet wird, eine Fläche von 547.026 km². Frankreich hat abgesehen vom Mittelmeer auch Meeresküsten im Norden und Westen, das Landschaftsbild prägen überwiegend Ebenen oder sanfte Hügel. In der Südosthälfte ist das Land gebirgig, Hauptgebirge sind die Pyrenäen, das Zentralmassiv, die Alpen sowie die Vogesen im Osten. Der höchste Berg Frankreichs und der Alpen ist der Mont Blanc (4810 Meter).

Städte

Die mit Abstand wichtigste und größte Stadt in Frankreich ist die Hauptstadt Paris mit gut zehn Millionen Einwohnern in der Agglomeration (Region Île-de-France). Die Großräume um Marseille und Lyon haben ebenfalls deutlich mehr als eine Million Einwohner.

Am 1. Januar 2006 waren die größten Städte des Landes nach den Erhebungen des rollierenden Zensus, einer Erhebung mit rotierenden Stichproben (in der rechten Spalte der Großraum):

Platz Name Stadt (Ew.) Großraum (Ew.)
1. Paris 2.181.371 11.442.977
2. Marseille 839.043 1.418.481
3. Lyon 472.305 1.417.463
4. Toulouse 437.715 850.873
5. Nizza (frz. Nice) 347.060 940.017
6. Nantes 282.853 568.743
7. Straßburg (frz. Strasbourg) 272.975 638.370
8. Montpellier 251.634
9. Bordeaux 232.260 803.117
10. Lille 226.014 1.016.205

Naturschutz

Frankreich unterhält Naturschutzgebiete verschiedener Kategorien im europäischen Kernland und in den Übersee-Départements. Es sind dies derzeit:

Bevölkerung

Hauptartikel: Franzosen

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerung Frankreichs wurde für 1750 auf etwa 25 Millionen geschätzt. Damit war es mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Westeuropas. Bis 1850 stieg die Einwohnerzahl weiter bis auf 37 Millionen, danach trat eine im seinerzeitigen Europa einzigartige Stagnation des Wachstums ein.[5] Als Ursache hierfür werden der relative Wohlstand und die fortgeschrittene Zivilisation Frankreichs angesehen. Empfängisverhütendes Sexualverhalten wurde praktiziert und war verbreiteter als in anderen Ländern, zugleich war der Einfluss der Kirche bereits geschwächt. So wuchs die Einwohnerzahl in knapp 100 Jahren nur um drei Millionen: 1940 zählte Frankreich, trotz starker Zuwanderung nach 1918, nur etwa 40 Millionen Einwohner. Diese Bevölkerungsstagnation wird als eine der Ursachen dafür angesehen, dass sich Frankreich während der beiden Weltkriege gegen den dynamischeren Nachbarn Deutschland nur mit großer Mühe behaupten konnte. Noch dazu hatte Frankreichs Armee bereits in den Jahren 1914/18 die relativ höchsten Verluste aller kriegführenden Nationen erlitten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war dann nach langer Zeit wieder ein Geburtenzuwachs und Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen, der zum Teil auch verursacht war durch verstärkte Zuwanderung vor allem aus dem Bereich der früheren französischen Kolonien. Für das Jahr 1990 wurden 56,6 Millionen Einwohner ermittelt, für den 1. Januar 2010 wurde die Bevölkerung einschließlich der Menschen in den Überseegebieten auf 64,7 Millionen geschätzt.[2] Davon entfielen 62,8 Millionen auf die Métropole.[3]

Am 18. Januar 2011 gab das Insee bekannt, dass zum 1. Januar 2011 insgesamt 65.027.000 Menschen in Frankreich lebten. Damit hat das Land erstmals die 65-Millionen-Marke überschritten.[6]

Nach Deutschland nimmt Frankreich in der EU den zweiten Platz bei der Bevölkerungszahl ein; weltweit liegt es auf Platz 20. Innerhalb der EU hat Frankreich einen Bevölkerungsanteil von 13 %.[7]

Die Bevölkerung wuchs im Jahr 2009 um 346.000 Personen oder 0,5 Prozent. Das Wachstum verlangsamte sich leicht gegenüber den Vorjahren (2006: 0,6 %, 2007 und 2008: 0,6 %). Die Geburtenbilanz des Jahres 2009 war positiv: es wurden 275.000 Menschen mehr geboren als starben; die Wanderungsbilanz ist ebenfalls positiv: es wanderten 71.000 Menschen mehr zu als aus.[7] Die französische Bevölkerung wird im Durchschnitt älter: Der Anteil der Unter-20-Jährigen ist zwischen 2000 und 2010 von 25,8 % auf 24,7 % gesunken, gleichzeitig nahm der Anteil der Menschen über 65 von 15,8 % auf 16,6 % zu.[7]

2009 wurden 256.000 Ehen geschlossen, nachdem es zehn Jahre zuvor noch mehr als 294.000 waren. Dafür wählten mehr Franzosen den Zivilen Solidaritätspakt als Form des Zusammenlebens. Diese Pacs genannte Partnerschaft wurde 1999 eingeführt; 2009 wurden 175.000 Pacs geschlossen.[7] Das Durchschnittsalter der ersten Ehe lag 2008 für Männer bei 31,6 Jahren und für Frauen bei 29,7 Jahren. Es stieg seit 1999 um fast 2 Jahre.[7] Die Fruchtbarkeitsrate in Frankreich liegt mit 2,0 Kindern pro Frau (2008) europaweit an dritter Stelle nach Irland und Island;[8] sie ist jedoch von 3 Kindern pro Frau in den 1960er Jahren gesunken.[9] Die Kindersterblichkeit 2009 betrug 3,8 ‰ nach 4,4 ‰ im Jahr 1999.[7]

Die Lebenserwartung, die um 1750 bei knapp 30 Jahren gelegen war, betrug 1987 72 Jahre für Männer und 80 Jahre für Frauen[10]. Bis 2008 stieg sie auf 84 Jahre für Frauen und 78 Jahre für Männer.[7]

Migration

Aufgrund des langsamen Bevölkerungswachstums kannte Frankreich bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Problem des Arbeitskräftemangels. Seit Beginn der Industrialisierung kamen deshalb Gastarbeiter aus den Nachbarländern (Italiener, Polen, Deutsche, Spanier, Belgier) nach Frankreich, etwa in den Großraum Paris oder in die Bergbaureviere und Montangebiete von Nord-Pas-de-Calais und Lothringen. Ab 1880 lebten und arbeiteten somit etwa 1 Million Ausländer in Frankreich; sie stellten 7 bis 8 Prozent der Erwerbstätigen.[11] Das Phänomen einer Massenauswanderung, das gleichzeitig in Deutschland herrschte, kannte Frankreich nicht. Während des Ersten Weltkrieges waren etwa 3 % der Bevölkerung Frankreichs Ausländer, es kam zu ersten ausländerfeindlichen Tendenzen.[11] Bis 1931 wuchs der Ausländeranteil auf 6,6 %; Frankreich behielt bis 1974 eine sehr liberale Einwanderungspolitik bei. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung 2006 betrug 5,8 %, dazu kommen 4,3 % Français par acquisition, also Menschen, die im Ausland geboren sind und die französische Staatsbürgerschaft bekommen haben.[12]

Starke Verschiebungen hat es bei den Herkunftsländern der Ausländer in Frankreich gegeben. Europäer, vor allem Italiener und Polen, machten 1931 mehr als 90 % der ausländischen Bevölkerung aus.[11] Dieser Anteil lag in den 1970er Jahren nur noch bei etwa 60 %, den stärksten Anteil stellten nun die Portugiesen.[11] Heute sind die meisten Ausländer in Frankreich nordafrikanischen Ursprunges (Algerier, Marokkaner, Tunesier), gefolgt von Südeuropäern (Portugiesen, Italiener, Spanier).[13] In den letzten Jahren kommt ein Großteil der Einwanderer aus den ehemaligen französischen Kolonien in Subsahara-Afrika und in der Karibik. Die höchste Konzentration von ausländischer Bevölkerung findet sich im Südosten Frankreich sowie im Großraum Paris.[13]

Bildungswesen

Schulsystem in Frankreich

Die französische Verfassung definiert, dass der Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur für alle Bürger gleich zu sein hat und dass das Unterhalten eines unentgeltlichen und laizistischen öffentlichen Schulwesens Aufgabe des Staates ist. Demnach ist das Bildungssystem Frankreichs zentralistisch organisiert, die verschiedenen Gebietskörperschaften müssen jedoch die Infrastruktur bereitstellen. Es koexistieren private und öffentliche Einrichtungen, wobei die größtenteils katholischen Privatschulen in der Vergangenheit mehrmals Gegenstand intensiver politischer Auseinandersetzung waren. Im Gegensatz zu den Schulsystemen der deutschsprachigen Länder liegt in Frankreich mehr Schwerpunkt auf Auslese und Bildung von Eliten, bzw. Ausbildung über Bildung. Seit 1967 herrscht Schulpflicht bis zum 16. Lebensjahr.[14]

Der Kindergarten heißt in Frankreich École maternelle und bietet Vorschulerziehung für Kinder ab zwei Jahren an. Er wird von einem hohen Prozentsatz der Kinder besucht. Die Betreuer in den maternelles haben eine Lehrerausbildung. Die École élémentaire ist die Grundschule und dauert fünf Jahre, nach deren Abschluss die Kinder das Collège besuchen, welches einheitlich ist, vier Jahre dauert und welches man mit dem Brevet des collèges abschließt.

Hiernach hat der Jugendliche mehrere Möglichkeiten. Er kann in eine berufsbildende Schule eintreten, die er mit dem Certificat d'aptitude professionelle abschließt; ein duales Ausbildungssystem wie in Deutschland ist aber sehr wenig verbreitet. Das Lycée entspricht in etwa dem Gymnasium. Es führt nach 12 Schuljahren zum baccalauréat, man unterscheidet mehrere Schulzweige wie naturwissenschaftlich, wirtschaftlich oder literarisch. Wer ein lycée professionnel oder ein Centre de formation d'apprentis besucht, kann dies nach 13 Schuljahren mit einem baccalauréat professionnel abschließen.

Die akademische Bildung wird von der Koexistenz der Grandes écoles und der Universitäten geprägt. Die Grandes écoles dienen der Ausbildung von Eliten für Wirtschaft und Verwaltung, haben jedoch nur wenige Forschung. Man kann sie meist erst nach dem Besuch der classe préparatoire besuchen, die in der Regel von Lycées angeboten wird. Die Grandes écoles haben gegenüber den Universitäten Frankreichs eine höhere Reputation, haben niedrige Studentenzahlen und hohe persönliche Betreuung, jedoch ist eine Promotion hier nicht möglich. Zu den bedeutenderen der Grandes écoles gehören die École Polytechnique, die École Normale Supérieure, die École nationale d’administration und die École Centrale Paris. Im Zuge der europaweiten Harmonisierung der Studienabschlüsse im Rahmen des Bologna-Prozess wird auch an französischen Hochschulen das LMD-System eingeführt. LMD bedeutet, dass nacheinander die Licence bzw. Bachelor (nach 3 Jahren), der Master (nach 5 Jahren) und das Doktorat (nach 8 Jahren) erworben werden können. Die traditionellen nationalen Diplome (DEUG, Licence, Maîtrise, DEA und DESS) sollen im Rahmen dieses Prozesses entfallen. Ende 2009 studierten rund 2,25 Millionen Studentinnen und Studenten an französischen Hochschulen.[15]

Sprachen

Verteilung der Regionalsprachen

Die französische Sprache entwickelte sich aus dem francien, das im Mittelalter in der heutigen Region Île-de-France gesprochen wurde. Es verbreitete sich in dem Maße, wie die französischen Könige ihr Herrschaftsgebiet ausdehnten. Bereits 1539 bestimmte König Franz I., dass die französische Sprache die einzige Sprache seines Königreiches sein solle. Trotzdem sprach im 18. Jahrhundert nur etwa die Hälfte der Untertanen der französischen Könige französisch.[16] Nach der Revolution wurden die Regionalsprachen aktiv bekämpft; erst im Jahre 1951 erlaubte die Loi Deixonne Unterricht in Regionalsprachen.[17] Auch heute legt Artikel 2 der französischen Verfassung von 1958 fest, dass die französische Sprache die alleinige Amtssprache Frankreichs ist. Sie ist nicht nur die in Frankreich allgemein gesprochene Sprache, sie ist auch Trägerin der französischen Kultur in der Welt. Die in Frankreich gesprochenen Regionalsprachen drohen aufgrund interner Wanderungen und der fast ausschließlichen Verwendung der französischen Sprache in den elektronischen Medien auszusterben. Frankreich hat die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen zwar unterschrieben, jedoch nicht ratifiziert. Der Grund dafür liegt darin, dass Teile der Charta mit der französischen Verfassung nicht vereinbar sind. Seit 2008 erwähnt die Verfassung in Artikel 75 die Regionalsprachen als Kulturerbe Frankreichs.[18]

Regionalsprachen, die in Frankreich gesprochen werden, sind:

Weiterhin werden in den Überseebesitzungen verschiedenste Sprachen gesprochen wie Kreolsprachen, Polynesische Sprachen oder Kanak-Sprachen.

Französisch ist Arbeitssprache bei der UNO, der OSZE, der Europäischen Kommission und der Afrikanischen Union. Um die französische Sprache vor der Vereinnahmung durch Anglizismen zu schützen, wurde 1994 die Loi Toubon verabschiedet. Mit dem Durchführungsdekret von 1996 wurde ein Mechanismus zur Einführung neuer Wörter festgelegt, der von der Délégation générale à la langue française et aux langues de France und der Commission générale de terminologie et de néologie gesteuert wird. Dieses Dekret verlangt, dass die französischen Wörter, die in der Amtszeitung und im Wörterbuch FranceTerme veröffentlicht werden, von öffentlichen Stellen verpflichtend zu gebrauchen sind.

Die Einwanderer verschiedenster Nationen, vor allem aus Portugal, Osteuropa, dem Maghreb und dem restlichen Afrika haben ihre Sprachen mitgebracht. Im Unterschied zu den traditionellen Sprachen konzentrieren sich diese Sprechergemeinden besonders in den großen Städten, sind aber keinem genau abgrenzbarem geografischen Gebiet zuzuordnen.

Religionen

Siehe auch: Römisch-katholische Kirche in Frankreich, Hugenottenkriege, Reformierte Kirche von Frankreich, Evangelischer Bund von Frankreich, Geschichte der Juden in Frankreich, Islam in Frankreich

Frankreich ist offiziell ein laizistischer Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab, weshalb auch die folgenden Zahlen mit Vorsicht zu behandeln sind. In einer Umfrage von Le Monde des religions bezeichneten sich 51 % der Franzosen als katholisch, 31 % erklärten keiner Religion anzugehören und etwa 9 % gaben an, Muslime zu sein. 3 % bezeichneten sich als Protestanten und 1 % als Juden. Dies entspricht auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet 32 Millionen Katholiken, 5,7 Millionen Muslimen, 1,9 Millionen Protestanten und 600.000 Juden sowie 20 Millionen Konfessionslosen. 6 % machten andere oder keine Angaben.

Historisch war Frankreich lange Zeit ein katholisch dominierter Staat. Seit Ludwig XI. († 1483) trugen die französischen Könige mit Einverständnis des Papstes den Titel eines roi très chrétien (allerchristlichsten Königs). In der Reformationszeit blieb Frankreich immer mehrheitlich katholisch, auch wenn es starke protestantische Minderheiten (Hugenotten) gab. Diese mussten aber spätestens nach der Bartholomäusnacht 1572 die Hoffnung auf ein protestantisches Frankreich aufgeben. Als der Protestant Heinrich von Navarra Thronerbe Frankreichs wurde trat er aus politisch-taktischen Gründen zum katholischen Glauben über (Paris vaut bien une messe – Paris ist eine Messe wert!), garantierte aber gleichzeitig im Edikt von Nantes 1598 den Protestanten Sonderrechte und insbesondere Religionsfreiheit. Das Edikt von Nantes wurde 1685 unter Ludwig XIV. wieder aufgehoben, was trotz schwerster Strafandrohungen zu einer Massenflucht der Hugenotten ins benachbarte protestantische Ausland führte. Erst kurz vor der Französischen Revolution erhielten die Protestanten eine begrenzte Glaubensfreiheit zugestanden. Die französische Revolution hob dann alle Beschränkungen der Glaubensfreiheit auf. Es kam in den Jahren nach der Revolution in der Ersten Französischen Republik zu einer kurzen Phase einer heftigen Kirchenfeindlichkeit, da die katholische Kirche als Vertreterin des ancien régime (alten Regimes) gesehen wurde. Nicht nur die Privilegien der Kirche, sondern sogar der christliche Kalender und Gottesdienst wurden abgeschafft und durch einen Revolutionskalender bzw. einen „Kult des höchsten Wesens“ ersetzt. Unter Napoleon Bonaparte kam es mit dem Konkordat von 1801 aber wieder zu einem Ausgleich zwischen katholischer Kirche und Staat. Unter der bourbonischen Restauration nach 1815 gewannen die katholisch-monarchistische Ideen wieder die Oberhand: So wurden die 1823 zur Niederschlagung der liberalen Revolution in Spanien einfallenden bourbonischen Truppen als die „100.000 Söhne des heiligen Ludwig“ bezeichnet, die Jesuitische Mission in Übersee wurde gefördert. In der Dritten Republik ergab sich erneut ein Konflikt zwischen Kirche und Staat, der in das am 9. Dezember 1905 verabschiedete Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat mündete, in dem die strikte Trennung von Kirche und Staat festgeschrieben wurde.[19] Dies Gesetz gilt jedoch nicht für das damals deutsche Elsaß-Lothringen. In diesen heute drei Departements gilt nach ihrer Angliederung an Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg nach wie vor die Regelung von 1801. Dies führt dazu, dass die dortigen Priester vom französischen Staat bezahlt werden und es kirchliche Feiertage wie im übrigen deutschsprachigen Raum gibt.

Die jüdische Gemeinschaft in Frankreich hat eine wechselhafte Geschichte. Seit der Römerzeit lebten Juden in Frankreich. Sie wurden jedoch in zwei Wellen 1306 unter Philipp IV. und 1394 unter Karl VI. vollständig des Landes verwiesen. Über viele Jahrhunderte gab es danach kaum ein jüdisches Leben in Frankreich. Einzige Ausnahme blieben die im 18. und 19. Jahrhundert erworbenen Gebiete im Osten des Landes, insbesondere das Elsass, das lange einen Sonderstatus besaß. Die Französische Revolution gewährte schließlich den Juden die bürgerliche Gleichberechtigung. Frankreich blieb aber bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein Land mit vergleichsweise geringer jüdischer Bevölkerung. Nach dem Ersten, aber vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine starke Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien in Nordafrika sowie aus Osteuropa ein, so dass Frankreich heute das Land Europas mit der größten jüdischen Bevölkerungsgruppe darstellt.

Ebenfalls seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist eine starke Zunahme des Anteils an Muslimen zu verzeichnen, die auf Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien zurückgeht.

Nur noch 58 % der Franzosen glauben an einen Gott; der Anteil der jungen Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben, ist aber seit 1981 von 31 % auf 42 % gestiegen.[20] Nach einer Studie des PewResearch Center bezeichnet sich nur eine Minderheit von 27 % der Franzosen als „religiös“ und 10 % als „sehr religiös“. Beides sind weltweit die niedrigsten Werte.[21]

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Frankreichs

Urgeschichte bis Frühmittelalter

Karte von Gallien zur Zeit Caesars (58 v. Chr.)

Es wird geschätzt, dass das heutige Frankreich vor etwa 480.000 Jahren besiedelt wurde. Aus der Altsteinzeit sind in der Höhle von Lascaux bedeutende Felsmalereien erhalten geblieben. Ab 600 v. Chr. gründeten phönizische und griechische Händler Stützpunkte an der Mittelmeerküste, während Kelten vom Nordwesten her das Land besiedeln, das später von den Römern als Gallien bezeichnet wurde. Die keltischen Gallier mit ihrer druidischen Religion werden heute häufig als Vorfahren der Franzosen gesehen, und Vercingetorix häufig zum ersten Nationalhelden Frankreichs verklärt, wenngleich kaum gallische Elemente in der französischen Kultur verblieben sind.

Zwischen 58 und 51 v. Chr. eroberte Caesar in den Gallischen Kriegen die Region; es wurden die römischen Provinzen Gallia, Gallia Narbonensis, Gallia Belgica und Aquitanien eingerichtet. In einer Periode von Prosperität und Frieden übernahmen diese Provinzen römische Fortschritte in Technik, Landwirtschaft und Rechtsprechung; große, elegante Städte entstanden. Ab dem 5. Jahrhundert wanderten vermehrt germanische Völker nach Gallien ein, diese gründeten nach dem Zerfall des römischen Reiches 476 eigene Reiche. Nach einer vorübergehenden Dominanz der Westgoten gründeten die Franken unter Chlodwig I. das Reich der Merowinger. Sie übernehmen zahlreiche römische Werte und Einrichtungen, u. a. den Katholizismus (496). Im Jahre 732 gelang es ihnen, in der Schlacht von Tours und Poitiers der Islamischen Expansion Einhalt zu gebieten. Die Karolinger folgen den Merowingern nach, Karl der Große wurde 800 zum Kaiser gekrönt, 843 wurde das Frankenreich mit dem Vertrag von Verdun unter seinen Enkeln aufgeteilt; dessen westlicher Teil entsprach in etwa dem heutigen Frankreich.

Mittelalter

Das französische Mittelalter war geprägt durch den Aufstieg des Königtums im stetigen Kampfe gegen die Unabhängigkeit des Hochadels und die weltliche Gewalt der Klöster und Ordensgemeinschaften. Die Kapetinger setzten, ausgehend von der heutigen Île-de-France, die Idee von einem Einheitsstaat durch, die Teilnahme an verschiedenen Kreuzzügen untermauerten dies. Die Normannen fielen wiederholt in der Normandie ein, die daher ihren Namen bekam; im Jahre 1066 eroberten sie England. Unter Ludwig VII. beginnt eine lange Serie von kriegerischen Auseinandersetzungen mit England, nachdem Ludwigs geschiedene Frau Eleonore von Poitou und Aquitanien 1152 Heinrich Plantagenet heiratet und damit etwa die Hälfte des französischen Staatsgebiets an England fällt. Philipp II. August kann England zusammen mit den Staufern bis 1299 weitgehend aus Frankreich verdrängen; der englische König Heinrich III. (England) muss zudem Ludwig IX. als Lehnsherrn anerkennen. Ab 1226 wird Frankreich zu einer Erbmonarchie; im Jahre 1250 ist Ludwig IX. der mächtigste Herrscher des Abendlandes.

Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts

Nach dem Tod des letzten Kapetingers wird 1328 Philipp von Valois zum neuen König gewählt, er begründet die Valois-Dynastie. Die Bevölkerung Frankreichs wird für diese Zeit auf 15 Millionen geschätzt, und das Land verfügt mit der Scholastik, der gotischen und romanischen Architektur über bedeutende kulturelle Errungenschaften. Thronansprüche, die Eduard III. Plantagenet, König von England und Herzog von Aquitanien, erhebt, führen 1339 zum Hundertjährigen Krieg. Nach großen Anfangserfolgen Englands, das den gesamten Nordwesten Frankreichs erobert, kann Frankreich die Invasoren zunächst zurückdrängen. Eine Rebellion des Burgunds und die Ermordung des Königs führen dazu, dass England sogar Paris und Aquitanien besetzen kann, erst der von Jeanne d’Arc entfachte nationale Widerstand führte zur Rückeroberung der verlorenen Gebiete (mit Ausnahme von Calais) bis 1453. Zusätzlich zum Hundertjährigen Krieg rafft die Pest von 1348 etwa ein Drittel der Bevölkerung dahin.

Frühe Neuzeit

Mit der Eingliederung Burgunds und der Bretagne in den französischen Staat befand sich das Königtum auf einem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht, wurde jedoch während der Renaissance in dieser Position durch Habsburg, dessen Kaiser Karl V. ein Reich beherrschte, dessen Staaten sich rund um Frankreich gruppierten, bedroht. Ab 1540 breitet sich durch das Wirken von Johannes Calvin der Protestantismus nach Frankreich aus. Die französischen Calvinisten, die als Hugenotten bezeichnet wurden, wurden in ihrer Glaubensausübung stark unterdrückt, die Hugenottenkriege und speziell die Bartholomäusnacht im Jahre 1572 führten zur Auswanderung von Hunderttausenden Hugenotten. Erst der erste Herrscher aus dem Hause Bourbon, Heinrich von Navarra, gewährte den Hugenotten im Edikt von Nantes 1598 Religionsfreiheit.

Die Renaissance-Zeit wird auch von einer stärkeren Zentralisierung geprägt, während welcher der König von der Kirche und dem Adel unabhängig wurde. Es gelang den leitenden Ministern und Kardinälen Richelieu und Jules Mazarin, einen absolutistischen Staat zu errichten. Auf Betreiben Richelieus griff 1635 Frankreich aktiv in den Dreißigjährigen Krieg in Mitteleuropa ein; im Zusammenhang damit kam es zum Krieg gegen Spanien. Im Westfälischen Frieden von 1648 erhielt Frankreich Gebiete im Elsass zugesprochen; das Heilige Römische Reich und Spanien wurden geschwächt, es begann das Zeitalter der französischen Dominanz in Europa, in welcher sich alle Herrscher Europas am Vorbild der französischen Kultur orientierten und in welcher das Französische zur dominierenden Bildungssprache wurde. Die teuren Kriege und die Adelsopposition führten jedoch zum Staatsbankrott und zum Aufstand der Fronde. Mit dem Edikt von Fontainebleau 1685 wurde die Religionsfreiheit der Hugenotten wieder aufgehoben. Trotz schwerer Strafandrohungen flohen abermals Hunderttausende Hugenotten. Unter Ludwig XIV., dem so genannten Sonnenkönig, der 1643 als Vierjähriger inthronisiert wurde und bis 1715 herrschte, erreichte der Absolutismus seinen Höhepunkt, auf dem unter anderem das Schloss Versailles errichtet wurde.

Zeitalter der Revolutionen

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789

Die Kriege, die die absolutistischen Könige führten (etwa Devolutionskrieg, Holländischer Krieg, Pfälzischer Erbfolgekrieg, Spanischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Teilnahme am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg), ihre teure Hofhaltung und Missernten, lösten eine große Finanzkrise aus, die König Ludwig XVI. dazu zwang, die Generalstände einzuberufen, was zur Konstituierung der Nationalversammlung führte, die eine Verfassung ausarbeitete und die Macht des Königs beschränkte und so das Ancien Régime beendete. Die sich weiter verschlechternden Lebensbedingungen des Volkes führten 1789 zur Französischen Revolution, nach der die erstmalige Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte stattfand, die Kirche enteignet, und sogar ein neuer Kalender eingeführt wurde, und nach der 1791 eine Verfassung mit Frankreich als einer konstitutionellen Monarchie verabschiedet wurde. Nach der versuchten Flucht des Königs wurde dieser verhaftet und 1793 hingerichtet, die Erste Republik wurde verkündet. Die erste Erfahrung mit republikanischer Herrschaft, die auf dem Gleichheitsprinzip beruhte, endete jedoch im Chaos und der Terrorherrschaft unter Robespierre.

Kaiser Napoleon III. wird König Wilhelm von Preußen übergeben

Napoléon Bonaparte ergriff in dieser Situation 1799 mit einem Staatsstreich die Macht als Erster Konsul; 1804 ließ er sich zum Kaiser krönen. In den folgenden Koalitionskriegen brachte er fast ganz Europa unter seine Kontrolle. Sein Russlandfeldzug 1812 wurde jedoch ein Misserfolg, die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 besiegelte die Niederlage der französischen Truppen. Während des Exils in Elba regierte mit Ludwig XVIII. wieder ein Bourbone, Napoléon kam 1815 zurück und regierte weitere 100 Tage. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Waterloo wurde er endgültig verbannt. Die Restauration brachte wieder die Bourbonen auf den Thron, die daran gingen, das verlorene Kolonialreich wieder aufzubauen. In Frankreich herrschte gleichzeitig die Industrielle Revolution, und eine Arbeiterklasse bildete sich langsam heraus. Die Julirevolution von 1830 stürzte den despotisch regierenden Karl X. und wurde durch den Bürgerkönig Louis-Philippe ersetzt. Eine erneute bürgerliche Revolution brachte Frankreich jedoch 1848 die Zweite Republik.

Zum Präsidenten der Zweiten Republik wurde Louis Napoléon Bonaparte gewählt, der sich bereits 1852 zum Kaiser krönen ließ. Unter seiner Herrschaft wurde Opposition gewaltsam unterdrückt, außenpolitisch gelangen jedoch Unternehmen wie der Erwerb von Nizza und Savoyen, die Eingliederung von Äquatorialafrika und Indochina ins Kolonialreich und der Bau des Sueskanals. Seine Herrschaft fällt zusammen mit der Nationalstaatsbildung in Deutschland unter Führung des Norddeutschen Bundes. Der Deutsch-Französische Krieg, den Napoleon III. begann, um einen mächtigen Konkurrenten um die Hegemonie in Europa zu verhindern, endete mit einer Niederlage, Wilhelm I. ließ sich im Spiegelsaal von Versailles zum Kaiser proklamieren. Die Pariser Kommune, ein Aufstand, der sich gegen die Kapitulation richtete, wurde mit Gewalt und zahlreichen Todesopfern niedergeschlagen.

Imperialismus, Erster und Zweiter Weltkrieg

J'accuse, Paukenschlag von Émile Zola in der Dreyfus-Affäre

Die Dritte Republik währte von 1871 bis 1940. In dieser Zeit wurde das französische Kolonialreich auf eine Fläche von 7,7 Millionen km² ausgedehnt. Nach der Dreyfus-Affäre wurde Frankreich zu einem streng laizistischen Staat. Die Industrialisierung führte zu einem Wirtschaftsaufschwung; 1878, 1889 und 1900 veranstaltete Paris drei Weltausstellungen. 1904 schloss Frankreich mit dem Vereinigten Königreich die Entente cordiale und trat in den Ersten Weltkrieg mit dem Ziel ein, Elsass-Lothringen zurückzugewinnen und Deutschland entscheidend zu schwächen. Nach dem Krieg fand sich Frankreich zwar auf der Siegerseite wieder, Nordfrankreich war jedoch weitgehend verwüstet und zu den 1,5 Millionen gefallenen Soldaten kamen 166.000 Opfer der Spanischen Grippe 1918/19.

Die Zwischenkriegszeit war in Frankreich vor allem von politischer Instabilität gekennzeichnet. Die ab 1934 regierende Volksfront war vor allem auf Erhaltung des Status quo aus. Dementsprechend schlecht war Frankreich auf den Zweiten Weltkrieg vorbereitet. In ihrem Westfeldzug umgingen die deutschen Truppen die Maginot-Linie, marschierten in ein unverteidigtes Paris ein und Marschall Pétain musste am 22. Juni 1940 einen Waffenstillstand unterzeichnen. Frankreich wurde in eine zone occupée und eine zone libre geteilt, wobei in letzterer das von Deutschland abhängige konservativ-autoritáre Vichy-Regime regierte. Bereits kurz nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands bildeten sich Gruppen der Résistance, in London gründete Charles de Gaulle die Exilregierung Freies Frankreich. In der von den Alliierten durchgeführten Operation Overlord wurde Nordfrankreich zurückerobert, nach der Schlacht um Paris wurde die Stadt im August 1944 befreit. Im September bildete de Gaulle eine provisorische Regierung.

Nachkriegszeit und europäische Einigung

Gründungsmitglieder der EWG

Die Verfassung der Vierten Republik war bereits am 13. Oktober 1946 durch einen Volksentscheid beschlossen worden. Frankreich, das sich auf Seiten der Siegermächte wiederfand, wurde zum Gründungsmitglied der UNO und bekam im Sicherheitsrat ein Veto-Recht. Der Wiederaufbau wurde nicht zuletzt mit Unterstützungsleistungen aus dem Marshallplan vorangetrieben. 1949 wurde Frankreich auch Gründungsmitglied der NATO, und 1951 wurde mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl der erste Schritt zur Europäischen Integration gesetzt. 1957 wurde mit den Römischen Verträge die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft gegründet, aus der mittlerweile die Europäische Union geworden ist und wo Frankreich ein aktives wie dominantes Mitglied ist.

Die Nachkriegszeit ist auch durch den Zerfall des Kolonialreiches geprägt. Der erste Indochinakrieg endet mit der Schlacht von Điện Biên Phủ und dem Verlust aller französischen Kolonien in Südostasien. Einen noch tieferen Schnitt bedeutete der Algerienkrieg, der mit großer Härte geführt wurde und in dessen Konsequenz Algerien in die Unabhängigkeit entlassen werden musste. Hunderttausende Pied-noirs mussten nach Frankreich rückgeführt werden.

Innenpolitisch wurde die instabile Vierte Republik im Jahre 1958 durch die Fünfte Republik abgelöst, die einen starken, von der Legislative weitgehend unabhängigen Präsidenten vorsieht. Diese Fünfte Republik wurde im Mai 1968 stark erschüttert, was langfristig kulturelle, politische und ökonomische Reformen in Frankreich nach sich zog. Nach der Ölkrise von 1973 beschloss Frankreich, sich durch Nutzung der Kernenergie vom Erdöl unabhängiger zu machen. Eine weitere Zäsur war Machtübernahme durch die Sozialistische Partei 1981 und die Präsidentschaft von François Mitterrand, während derer massive Verstaatlichungen vorangetrieben wurden, die Todesstrafe und Atomtests abgeschafft, die 39-Stunden-Woche eingeführt und der Vertrag von Maastricht ratifiziert wurde. Sein Nachfolger Jacques Chirac setzte die Einführung des Euro um und brüskierte die USA, indem er die Teilnahme am Irakkrieg verweigerte.[22][23]

Recht

Hauptartikel: Recht Frankreichs

Gerichtsorganisation

Palais de Justice in Paris

In der Fünften Republik übernimmt der Verfassungsrat (Conseil constitutionnel) die Kontrollfunktion innerhalb des politischen Systems. In einem nicht erneuerbaren Mandat ernennen der Staatspräsident, und die Präsidenten der Nationalversammlung und des Senats jeweils drei Abgeordnete für eine Amtszeit von neun Jahren. Der Rat überprüft Gesetze auf Anfrage, überwacht die Gesetzesmäßigkeit von Wahlen und Referenden. Für eine Überprüfung von Gesetzen sind jeweils 60 Abgeordnete der Nationalversammlung (10,4 % der Abgeordneten) oder des Senats (18,1 % der Senatoren) nötig.

Die Todesstrafe wurde in Frankreich 1981 abgeschafft.

Politik

Organigramm des politischen Systems der Fünften Französischen Republik

Seit der Annahme einer neuen Verfassung am 5. Oktober 1958 spricht man in Frankreich von der Fünften Republik. Diese Verfassung macht Frankreich zu einer zentralistisch organisierten Demokratie mit einem exekutivlastigen semi-präsidentiellen Regierungssystem. Gegenüber früheren Verfassungen wurde die Rolle der Exekutive und vor allem jene des Präsidenten weitgehend gestärkt. Dies war die Reaktion auf die extreme politische Instabilität in der Vierten Republik. Sowohl Präsident und Premierminister spielen eine aktive Rolle im politischen Leben, wobei der Präsident nur dem Volk gegenüber verantwortlich ist. Die Macht des Parlaments wurde in der fünften Republik eingeschränkt, die Verfassung hat ihm jedoch entscheidende Kontrollfunktionen übertragen.

Die Verfassung enthält keinen Grundrechtekatalog, sondern verweist auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 und die in der Verfassung der Vierten Französischen Republik von 1946 festgehaltenen sozialen Grundrechte.

Exekutive

Verfassungsgemäß ist der direkt durchs Volk gewählte Staatspräsident das höchste Staatsorgan. Er steht über allen anderen Institutionen. Er wacht über die Einhaltung der Verfassung, sichert das Funktionieren der öffentlichen Gewalten, die Kontinuität des Staates, die Unabhängigkeit, die Unverletzlichkeit des Staatsgebietes und die Einhaltung von mit anderen Staaten geschlossenen Abkommen. Er tritt als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen staatlichen Institutionen auf.[24] Er verkündet Gesetze und hat das Recht, sie dem Verfassungsrat zur Prüfung vorzulegen. Er darf Gesetze oder Teile davon an das Parlament zur Neuberatung zurückweisen, hat aber kein Vetorecht. Dekrete und Verordnungen werden vom Ministerrat, dessen Vorsitz der Präsident führt, beschlossen; gegenüber diesen hat der Präsident jedoch ein aufschiebendes Veto.[25] Hinsichtlich der Außen- und Sicherheitspolitik verfügt der Staatspräsident sowohl über die Richtlinien- und über die Ratifikationskompetenz, sodass er sowohl die Außenpolitik gestaltet als auch völkerrechtliche Vereinbarungen für Frankreich verbindlich eingeht. Diese Praxis schälte sich in der Regierungszeit de Gaulles heraus und ist nicht zwingend der Verfassung zu entnehmen.[26] Auf Antrag der Regierung oder des Parlamentes darf der Präsident Volksabstimmungen initiieren. Er ernennt Mitglieder wichtiger Gremien, etwa drei der neun Mitglieder des Verfassungsrates, alle Mitglieder des Obersten Rates für den Richterstand sowie die Staatsanwälte. Der Staatspräsident ist keiner Kontrolle durch die Judikative unterworfen, dem Parlament gegenüber ist er nur bei Hochverrat verantwortlich. Des Weiteren befiehlt der Staatspräsident über die Streitkräfte und den Einsatz der Atomwaffen; im Falle der Ausrufung des Notstandes hat der Präsident fast unbeschränkte Autorität. Dem Präsidenten steht das Präsidialamt als Berater und Unterstützer zur Seite.

Der Präsident leitet die ihm verliehene staatliche Autorität an den Premierminister und die Regierung weiter, wobei die Regierung die vom Präsidenten vorgegebenen Richtlinien umzusetzen hat. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Präsidenten und Premierminister, die in einer Cohabitation schwierig sein kann, also wenn Präsident und Premierminister aus zwei entgegengesetzten politischen Lagern kommen. Der Präsident ernennt formell ohne jegliche Einschränkungen einen Premierminister und, auf Vorschlag des Premierministers, die Regierungsmitglieder. Die Regierung hängt in der Folge vom Vertrauen des Parlamentes ab, der Präsident kann eine einmal ernannte Regierung formal nicht entlassen. Die Regierung besteht aus Ministern, Staatsministern, ministres délegués, also Ministern mit speziellen Aufgaben, und Staatssekretären. Regierungsmitglieder dürfen in Frankreich kein anderes staatliches Amt, keine sonstige Berufstätigkeit oder Parlamentsmandat ausüben. Sie sind in ihrer Funktion dem Parlament verantwortlich.[27]

Legislative

Hauptartikel: Französisches Parlament
Das Palais Bourbon, Sitz der Nationalversammlung

Das Parlament der V. Republik besteht aus zwei Kammern. Die Nationalversammlung (Assemblée Nationale) hat 577 Abgeordnete, die direkt auf fünf Jahre gewählt werden. Der Senat hat 317 Mitglieder (ab 2010 346 Mitglieder). Diese werden indirekt für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Die Wahl des Senats wird auf Ebene der Départements durchgeführt, wobei das Wahlkollegium aus den Abgeordneten des Départements, den Generalräten und Gemeindevertretern besteht.

Die Initiative für Gesetze kann vom Premierminister oder einer der beiden Parlamentskammern ausgehen. Nach der Debatte in den Kammern muss der Gesetzestext von beiden Kammern gleichlautend verabschiedet werden, wobei das Weiterreichen des Textes als navette bezeichnet wird. Nach der Annahme durch das Parlament hat der Präsident nur einmal das Recht, einen Gesetzestext zurückzuweisen. Das Parlament hat weiters die Aufgabe, die Arbeit der Regierung durch Anfragen und Aussprachen zu kontrollieren. Die Nationalversammlung hat die Möglichkeit, die Regierung zu stürzen. Das Parlament hat nicht die Befugnis, den Staatspräsidenten politisch herauszufordern.[28] Der Staatspräsident darf jedoch die Nationalversammlung auflösen; von diesem Recht wurde in der Vergangenheit wiederholt Gebrauch gemacht, um schwierige Phasen der Cohabitation zu beenden.[29]

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2010 Ausgaben von 1.094 Milliarden Euro, dem standen Einnahmen von 957 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 137 Milliarden Euro beziehungsweise 7,1 % des BIPs.[30]
Die Staatsverschuldung betrug 2010 1.591 Milliarden Euro oder 82,3 % des BIP.[30]

Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Staatsverschuldung 58,9 % 57,3 % 56,9 % 58,8 % 62,9 % 64,9 % 66,4 % 63,7 % 63,8 % 67,5 % 78,1 % 82,3 %
Haushaltssaldo -1,8 % -1,5 % -1,5 % -3,1 % -4,1 % -3,6 % -2,9 % -2,3 % -2,7 % -3,3 % -7,5 % -7,1 %
Quelle: Eurostat[31]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Politische Parteien

Die französische Parteienlandschaft zeichnet sich durch einen hohen Grad der Zersplitterung und hohe Dynamik aus. Neue Parteien entstehen und existierende Parteien ändern häufig ihre Namen. Die Namen der Parteien geben nur sehr bedingt über ihre ideologische Ausrichtung Aufschluss, denn es ist zu einer gewissen Begriffsentfremdung gekommen. Französische Parteien haben in der Regel relativ wenige Mitglieder und eine schwache Organisationsstruktur, die sich häufig auf Paris als dem Ort, wo die meisten Entscheidungen getroffen werden, konzentriert.[33] Die politische Linke wird von der kommunistischen Parti communiste français, der sozialistischen Parti socialiste und der Parti radical de gauche besetzt, wobei die Parti communiste français die mitgliederstärkste Partei des Landes ist. Die Parti socialiste stellte hingegen den langjährigen Präsidenten François Mitterrand und mehrere Premierminister. Die grüne Partei in Frankreich heißt Les Verts, wobei grüne Politik in Frankreich tendenziell weniger Zulauf genießt als in den deutschsprachigen Staaten. Die wichtigste Zentrumspartei ist die erst 2007 gegründete Mouvement démocrate. Zum konservativen Lager gehört die Union pour un mouvement populaire, die momentan den Präsidenten und den Premierminister stellt. Weiterhin ist der Mouvement pour la France eher noch zum bürgerlichen Lager zu zählen, während der Front National zum Rechtsextremismus gehört.

Innenpolitik

Sitzverteilung der Nationalversammlung 2007–2012

Momentan stellt das konservative Lager des amtierenden Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy mit 345 Sitzen die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung.

Am 6. Mai 2007 gewann Nicolas Sarkozy, der Präsidentschaftskandidat der UMP, mit gut 53 % der Stimmen die Präsidentschaftswahl. Seine Kontrahentin, die Sozialistin Ségolène Royal, erreichte knapp 47 Prozent.

Am 16. Mai 2007 folgte Sarkozy Jacques Chirac im Amt des französischen Staatspräsidenten. In den darauffolgenden Tagen ernannte er den früheren Sozial- und Bildungsminister François Fillon zum neuen Premierminister und stellte das neue Kabinett vor, dem auch Politiker des Zentrums und der Sozialisten angehören.

Als wichtigste innenpolitische Vorhaben nannte die Regierung die Erhöhung der Kaufkraft der Bürger, eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten, insbesondere durch die Abschaffung der 35-Stunden-Woche sowie ein härteres Vorgehen gegen Kriminalität. Während seiner Zeit als Innenminister und seit der Wahl zum Präsidenten sah sich Sarkozy wiederholt mit Schwierigkeiten in der Banlieue, den Vorstadtsiedlungen großer Städte, konfrontiert. Immer wieder kommt es hier zu Sachbeschädigungen durch Vandalismus und zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Jugendlichen. Im Oktober 2005 hatten die Konflikte einen Höhepunkt erreicht und griffen von Paris in andere Städte über, nachdem zwei Jugendliche einen Unfalltod erlitten hatten.

Hauptartikel: Unruhen in Frankreich 2005

Außen- und Sicherheitspolitik

Europapolitik

Frankreich ist Gründungsmitglied der Europäischen Union (Parlamentsgebäude in Brüssel)

Leitlinie der französischen Außenpolitik ist die zunehmende Integration Europas mit dem Ziel einer politischen Einigung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gaben Deutschland und Frankreich unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse ihre Erbfeindschaft auf, die eine grundsätzliche Gefährdung des europäischen Friedens darstellte, und verfolgten die Aussöhnung untereinander. Frankreich ist Gründungsmitglied der Europäischen Union. Mittlerweile betreiben Frankreich und Deutschland eine oftmals kongruente Europapolitik, sodass es Pläne gibt, aus diesen beiden Ländern ein „Kerneuropa“ zu bilden, das die europäische Einigung nötigenfalls auch gegen einige andere EU-Mitglieder vorantreibt.

Indirekt ist dieser Prozess auch gegen ein als solches wahrgenommenes imperiales Streben der Vereinigten Staaten von Amerika, deren überbordende Machtfülle Frankreich mit der Schaffung einer multipolaren Weltordnung relativieren will.

Generell folgen Frankreichs Grundinteressen in der EU jedoch dem intergouvernementalen Ansatz, welcher zunächst keine Übertragung weiterer Kompetenzen auf die EU-Ebene vorsieht. Zentrales Ziel der französischen Europapolitik ist, die Führungsrolle Frankreichs in Europa zu festigen. Aufgeweicht wird diese Position jedoch teilweise durch neue pragmatische Ansätze. Besonders in der Klima- und Energie-, der Wirtschafts- und Finanz- sowie der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist Frankreich vermehrt Vorreiter europäischer Positionen. Der grundsätzliche Fokus auf nationalen Interessen bleibt allerdings erhalten.[34]

Aufsehen erregte das französische "Non" im nationalen Referendum zum Entwurf des Vertrags über eine Verfassung für Europa 2005, welches neben dem negativen Referendum der Niederländer maßgeblich zum Scheitern des Verfassungsvertrags beitrug. Das französische Selbstverständnis als Motor der europäischen Integration wurde hierdurch geschwächt.[35] Abhilfe versuchte der neue französische Präsident Nicolas Sarkozy zu schaffen, als er bei seinem Amtsantritt 2007 Frankreichs „Rückkehr nach Europa“ forderte. Die EU sollte somit wieder als Teil des französischen Selbstverständnisses betrachtet werden.[36]

In der aktuellen Eurokrise setzen sich Frankreich und Deutschland weitestgehend für gemeinsame Positionen ein. Dies spiegelt sich in häufigen bilateralen Gesprächen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, auch im Vorfeld offizieller Gipfeltreffen, wider.

Wichtige Anliegen Frankreichs auf EU-Ebene sind der Aufbau einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik ein, ebenso wie die Schaffung einer neuen Mittelmeerunion.[37] Die EU-Ratspräsidentschaft hatte das Land zuletzt im 2. Halbjahr 2008 inne.

Sicherheitspolitik

Eine weitere Säule der französischen Außenpolitik ist die internationale Kooperation auf dem Gebiet der Sicherheitspolitik und der Entwicklungshilfe bei ständiger Wahrung der französischen Souveränität. Dazu ist Frankreich Mitglied in zahlreichen sicherheitspolitischen Organisationen wie der OSZE und hat am Eurocorps teil. Außerdem engagiert sich Frankreich in der atomaren Abrüstung, hat bisher jedoch nicht verlautbaren lassen, auf das Potenzial der Force de frappe zu verzichten.

Frankreich ist zudem ständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat mit Vetorecht. Über die Vereinten Nationen koordiniert es seine internationale Entwicklungszusammenarbeit und sein humanitäres Engagement.

NATO

Frankreich war 1949 Gründungsmitglied des Nordatlantikvertrages (NATO) und erhielt militärischen Schutz durch die USA. Mit der Machtübernahme von de Gaulle 1958 änderten sich die Beziehungen zu den USA und zu der von den USA dominierten NATO dahingehend, dass Frankreich 1966 seine militärische Integration in die Strukturen der NATO aufgab und ausschließlich politisch integriert blieb. Im März 2009 kündigte Präsident Sarkozy die vollständige Rückkehr Frankreichs in die Kommandostruktur der NATO an. Das französische Parlament bestätigte am 17. März 2009 diesen Schritt, indem es Sarkozy das Vertrauen ausgesprochen hatte.[38]

Unter de Gaulles Führung entwickelte sich Frankreich 1960 zu einer Atommacht und verfügte ab 1965 mit der Force de frappe über Atomstreitkräfte, die zunächst 50 mit Atombomben (Kernwaffen) ausgestattete Flugzeuge in Dienst stellte. 1968 hatte Frankreich bereits 18 Abschussrampen für Mittelstreckenraketen aufgestellt, die 1970 und 1971 mit Atomsprengköpfen ausgestattet wurden. In den 1970er Jahren erweiterte Frankreich seine Atommacht auch auf See. Vier Atom-U-Boote verfügen über je 16 atomar bestückte Mittelstreckenraketen.

Kulturpolitik

Ebenfalls von großer Bedeutung für die französischen Außenbeziehungen ist die französische Kulturpolitik und die Förderung der Frankophonie. International hat die französische Sprache mit ungefähr 140 Millionen Sprechern einen hohen Stellenwert. Dies unterstützt das französische Außenministerium mit einer Unterabteilung namens AEFE, deren etwa 280 Schulen in ungefähr 130 Ländern von rund 16.000 Jugendlichen besucht werden. Die Leistungen der knapp 1.000 Lokalitäten der Agence française nehmen ungefähr 200.000 Studenten in aller Welt in Anspruch.[39]

Hinzu kommt ein Engagement auch nach Ende der Kolonialherrschaft in Afrika, wo Frankreich bis heute in vielen Ländern die bestimmende Ordnungsmacht geblieben ist.

Militär

Hauptartikel: Französische Streitkräfte

Frankreich hat einen der höchsten Rüstungsetats der Welt und gehört zu den führenden Militärmächten sowie zum Kreis der offiziellen Atomwaffenstaaten. Die französischen Streitkräfte (Les forces armées françaises) sind seit Ende 1990er Jahre eine Berufsarmee und umfassen 350.000 Männer und Frauen [40]. 20.000 Soldaten sind in den Überseedepartements und -territorien stationiert, weitere 8.000 in afrikanischen Staaten, mit denen Verteidigungsabkommen vereinbart wurden. Die Streitkräfte teilen sich dabei in die drei klassischen Sektoren Heer (Armée de Terre), Luftwaffe (Armée de l’air), Marine (Marine nationale). Frankreichs Nuklearstreitkräfte (Force de dissuasion nucléaire) mit ca. 348 bis 350 Sprengköpfen stellt die Marine und zum kleineren Teil die Luftwaffe. Des Weiteren ist die Gendarmerie Nationale, eine zentrale Polizeibehörde, dem Verteidigungsministerium unterstellt. Militärisches und populärkulturelles Aushängeschild des französischen Militärs ist die Fremdenlegion (Légion Étrangère).

Administrative Gliederung

Administrative Gliederung Frankreichs

Frankreich gilt spätestens seit Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu als Inbegriff des zentralisierten Staates. Zwar wurden später Maßnahmen zur Dezentralisierung ergriffen, diese hatten jedoch eher den Zweck, die Zentralgewalt näher zum Bürger zu bringen. Erst seit der Verwaltungsreform der Jahre 1982 und 1983 wurden Kompetenzen von der Zentralregierung auf die Gebietskörperschaften verlagert.[41]

Auf oberster Ebene ist Frankreich in 26 Régions gegliedert. Regionen gibt es erst seit 1964, seit 1982/83 haben sie den Status einer Gebietskörperschaft. Jede Region wählt einen Regionalrat (Conseil régional), der wiederum einen Präsidenten wählt. Weiterhin ernennt der französische Staatspräsident einen Regionalpräfekten. Regionen sind zuständig für die Wirtschaft, die Infrastruktur der Berufs- und Gymnasialausbildung und finanzieren sich über Steuern, die sie einheben dürfen, und über Transferzahlungen der Zentralregierung.[42] Korsika hat unter den Regionen einen Sonderstatus und wird als Collectivité territoriale bezeichnet. Fünf Regionen (Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana, Mayotte und La Réunion) befinden sich in Übersee und hatten bis zur Verfassungsänderung 2003 den Status eines Überseedépartements. Die Regionen bilden die europäische Statistikebene NUTS-2 (auf der übergeordneten Ebene NUTS-1 bestehen 8+1 Zones d’études et d’aménagement du territoire (ZEAT, Raumplanungs- und -ordnungszonen)).

Eine Region ist ihrerseits in Départements unterteilt. Départements ersetzten 1790 die traditionellen Provinzen, um den Einfluss der lokalen Machthaber zu brechen. Von den heute 101 Départements liegen 96 in Europa. Die hohe Zahl dieser relativ kleinen Verwaltungseinheiten ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Départements wählen einen Generalrat (Conseil général), der einen Präsidenten als Exekutivorgan wählt. Erster Mann im Département ist jedoch der vom französischen Staatspräsidenten ernannte Präfekt. Départements haben die Aufgabe, sich um das Sozial- und Gesundheitswesen, die Collèges, Kultur- und Sporteinrichtungen, Departementsstraßen und den Sozialbau zu kümmern.[43][44] Sie dürfen Steuern einheben und bekommen Transferzahlungen der Zentralregierung. Die Départements bilden die europäische Statistikebene NUTS-3.

Administratives System Frankreichs

Die 325 Arrondissements stellen keine eigene Rechtspersönlichkeit dar. Sie dienen vorrangig der Entlastung der Départementsverwaltung. Ebenso dienen die 4036 Kantone nur noch als Wahlbezirk für die Wahl der Generalräte. Die Arrondissements der Städte Paris, Lyon und Marseille haben den Status von Kantonen.[45][46]

Die kleinste und gleichzeitig älteste organisatorische Einheit des französischen Staates sind die Gemeinden (communes). Sie folgten 1789 den Pfarreien und Städten nach. Anfang 2009 gab es 36.682 Gemeinden, davon 112 in Übersee.[45] Trotz der hohen Zahl der Gemeinden, die größtenteils nur sehr wenige Einwohner haben, gab es in den letzten Jahren kaum Bemühungen um eine Gemeindereform. Jede Gemeinde wählt einen Gemeinderat (Conseil municipal), der dann aus seiner Mitte einen Bürgermeister wählt. Seit 1982 haben die Gemeinden deutlich mehr Rechte und werden vom Staat weniger bevormundet. Auf Gemeindeebene werden Grundschulbildung, Stadtplanung, Abfallbeseitigung, Abwasserreinigung und Kulturaktivitäten organisiert; auch sie finanzieren sich über eigene Steuern und Transferzahlungen.[47][48]

Verwaltungsrechtliche Sonderstati gelten für die Départementskörperschaft (Collectivité départementale,) Mayotte, die Gebietskörperschaft (Collectivité territoriale) Saint-Pierre und Miquelon, die Überseeterritorien (Territoires d’outre-mer, T.O.M.) Französisch-Polynesien, Neukaledonien, Wallis und Futuna, Saint-Barthélemy, Saint-Martin und die Französischen Süd- und Antarktisgebiete (Terres australes et antarctiques françaises, T.A.A.F.) sowie die Îles éparses und die Clipperton-Insel.

Frankreich sowie seine Überseeregionen, -départements sowie Saint-Barthélemy und Saint-Martin sind Teil der EU. Die restlichen Überseegebiete sind nicht EU-Mitglieder. In Frankreich erlassene Gesetze gelten in den T.O.M. nur, wenn dies ausdrücklich erwähnt ist.

Verkehr

Straßenverkehr

Ein dichtes Autobahnnetz verbindet in erster Linie den Großraum Paris mit den Regionen. Dabei wurde in erster Linie das auf Paris zu laufende Netz der Nationalstraßen ausgebaut. Nach und nach werden auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Großräumen geschaffen. Die Verkehrswege Frankreichs gehören dem Staat, die meisten Autobahnstrecken werden seit 2006 aber privat betrieben, an Mautstellen müssen alle Benutzer Maut zahlen.[49] Nur wenige Abschnitte sind mautfrei, zum Beispiel im Bereich der Großstädte, die neue A75 oder die elsässische A35. Dabei gilt wiederum die Ausnahme, dass bestimmte, besonders aufwändige Autobahnabschnitte auch innerhalb des Großstadtbereichs Maut kosten (z. B. Nordumgehung von Lyon oder A14 bei Paris).

Schienenverkehr

Das TGV-Netz

Der öffentliche Nahverkehr ist in großen Zentren hervorragend ausgebaut. In Paris ist kein Ort weiter als 500 Meter von einer Station der Métro entfernt. Auch in anderen Städten werden die U-Bahnen mit großem Aufwand ausgebaut, zum Beispiel in Lyon, Lille, Marseille oder Toulouse. Außerhalb der großen Zentren wird der Nahverkehr hingegen nur spärlich betrieben.

Landesweit wurde seit Anfang der 1980er Jahre das Netz des Hochgeschwindigkeitszugs TGV konsequent ausgebaut. Das Netz wird weiter ausgebaut und erreicht dabei auch zunehmend die Nachbarländer. Für Deutschland ist vor allem der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke LGV Est européenne Richtung Straßburg und Süddeutschland beziehungsweise Richtung Saarbrücken und Mannheim relevant. Der Thalys verbindet Paris mit Brüssel, Aachen und Köln.

Seit 2003 muss die Staatsbahn SNCF sich privater Konkurrenz stellen. De facto hat sie aber landesweit noch ein Fast-Monopol.

Luftverkehr

Terminal 1 von Paris-Charles de Gaulle

Der Luftverkehr ist in Frankreich stark zentralisiert: Die beiden Flughäfen der Hauptstadt Paris (Charles de Gaulle und Orly) fertigten 2008 gemeinsam 87,1 Millionen Fluggäste ab.[50] Charles de Gaulle ist dabei der zweitgrößte Flughafen Europas und zentrales Drehkreuz der Air France. Er wickelt auch praktisch den gesamten Langstreckenverkehr ab. Die größten Flughäfen außerhalb von Paris sind jene von Nizza mit 10 Millionen Passagieren, danach folgen Lyon und Marseille. Air France, die führendes Mitglied der Allianz SkyTeam ist, fusionierte 2004 mit KLM zu Air France-KLM und ist seitdem eine der größten Fluggesellschaften der Welt.

Schiffsverkehr

Frankreich hat die natürlichen und künstlichen Binnenwasserstraßen (Flüsse und Kanäle) aus wirtschaftlichen und militärischen Beweggründen in seiner Geschichte stark entwickelt und ausgebaut. Seine Hochblüte erlebte das Wasserwegenetz im 19.Jahrhundert mit einer Länge von 11.000 Kilometern. Durch Konkurrenz von Schiene und Straße ist es bis heute auf rund 8.500 Kilometer zurückgegangen. Es wird zum Großteil von der staatlichen Wasserstraßenverwaltung Voies navigables de France (VNF) verwaltet und betrieben.

2007 wurden von der Frachtschifffahrt auf Frankreichs Wasserstraßen Güter mit einem Gesamtgewicht von 61,7 Millionen Tonnen befördert. Bezieht man die Distanz in die Statistik ein, ergibt sich ein Wert von 7,54 Milliarden Tonnen-Kilometer. Über die letzten 10 Jahre bedeutet dies eine Steigerung um 33 Prozent. Die Personenschifffahrt hat heute nur noch touristische Bedeutung, ist aber ein aufstrebender Wirtschaftsfaktor.

Der Canal Seine-Nord Europe (CSNE) ist das Projekt eines neuen, 106 km langen Kanals in Süd-Nord-Richtung durch Nordfrankreich zwischen den Einzugsgebieten der Flüsse Seine und Schelde. Das Projekt ist in den Verkehrswegeplan der Europäischen Union aufgenommen. Der Kanal soll 2016 in Betrieb genommen werden.

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Frankreichs

Allgemeines

Frankreich ist Teil des Europäischen Binnenmarkts. Zusammen mit 16 EU- Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die Eurozone.

Traditionell ist in Frankreich die Wirtschaftspolitik von vergleichsweise starken staatlichen Eingriffen gelenkt. Hier spielt die historische Rolle des Merkantilismus – im Speziellen des Colbertismus – im Land eine Rolle.

Frankreich ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Ein staatlicher Mindestlohn, der SMIC, sichert den Angestellten einen Stundenlohn von 8,86 Euro.[51]

Wein steht aufgrund der zahlreichen Weinbaugebiete in der französischen Ausfuhrliste an fünfter Stelle: nach Autos, Flugzeugen, pharmazeutischen Produkten und Elektronik. Auch der Tourismus spielt eine große Rolle.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Durchschnitt der Jahre 1995 bis 2005 um 2,1 % jährlich und erreichte 2005 den Wert von 1.689,4 Milliarden Euro. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Frankreich einen Index von 111,4 (EU-25:100) (2003).[52]

Die Erwerbstätigenstruktur hat sich gegenüber früher grundlegend gewandelt. So arbeiteten 2003 nur noch 4 % der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei, in der Industrie waren es 24 %, wohingegen 72 % im Dienstleistungsbereich tätig waren.

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Frankreichs (2003): Es exportiert 14,9 % seines Exportvolumens nach Deutschland, das seinerseits am Import mit 19,1 % beteiligt ist. Frankreich importierte 2009 Waren im Wert von ca. 532,2 Milliarden US-Dollar und exportierte Waren im Wert von ca. 456,8 Milliarden US-Dollar und hat damit ein Handelsdefizit.[53][54]

Unternehmen

Die größten französischen Unternehmen 2003 ohne Banken und Versicherungen

  1. Total – Umsatz 104,7 Milliarden € – 111.000 Beschäftigte
  2. Carrefour – Umsatz 70,5 Milliarden € – 419.000 Beschäftigte
  3. PSA Peugeot Citroën – Umsatz 54,2 Milliarden € – 200.000 Beschäftigte
  4. France Télécom – Umsatz 46,1 Milliarden € – 222.000 Beschäftigte
  5. EDF – Umsatz 44,9 Milliarden € – 167.000 Beschäftigte
  6. Suez – Umsatz 39,6 Milliarden € – 171.000 Beschäftigte
  7. Les Mousquetaires – Umsatz 38,4 Milliarden € – 112.000 Beschäftigte
  8. Renault – Umsatz 37,5 Milliarden € – 160.000 Beschäftigte
  9. Publicis Groupe – Umsatz 32,2 Milliarden € – 35.000 Beschäftigte
  10. Saint-Gobain – Umsatz 29,6 Milliarden € – 172.000 Beschäftigte
  11. Groupe Auchan – Umsatz 28,7 Milliarden € – 156.000 Beschäftigte
  12. Veolia Environnement – Umsatz 28,6 Milliarden € – 257.000 Beschäftigte
  13. Centres Leclerc – Umsatz 27,2 Milliarden € – 84.000 Beschäftigte

Energieversorgung

Die Energiewirtschaft Frankreichs beschäftigte 2008 194.000 Personen (0,8 % der Erwerbsbevölkerung) und trug 2,1 % zum BIP bei.[55] Ursprünglich verfügte Frankreich über reiche Kohlevorkommen, die Kohleförderung erreichte jedoch bereits 1958 mit der Förderung von 60 Millionen Tonnen ihren Höhepunkt. 1973 förderte man noch 29,1 Millionen Tonnen, 2004 schloss mit La Houve in Lothringen die letzte Kohlegrube Frankreichs. Kohle wird heute vor allem aus Australien, den USA und Südafrika importiert und in der Stahlindustrie und Wärmekraftwerken (6,9 GW installierte Leistung) verwendet.[56]

Lage kerntechnischer Anlagen in Frankreich

Frankreich verfügt über sehr geringe Vorkommen an Erdöl und Erdgas, die den Gesamtverbrauch des Landes für gerade zwei Monate decken könnten. Neben den knapp 1 Million Tonnen Öl, die jährlich in Frankreich selbst gefördert werden, wird Erdöl aus dem Nahen Osten (22 %), den Nordsee-Anrainerstaaten (20 %), Afrika (16 %) und der früheren Sowjetunion (29 %) importiert. Insgesamt verbrauchte Frankreich 2008 82 Millionen Öleinheiten an Erdölprodukten, davon knapp die Hälfte für den Verkehr. Die 13 Raffinerien des Landes können 98 Millionen Tonnen Öl jährlich verarbeiten.[57] 22 % des Energieverbrauches wird von Erdgas abgedeckt, vor allem im Wohnbereich und in der Industrie. Das Erdgas im Wert von 26 Milliarden Euro, das Frankreich 2008 importierte, stammte vor allem aus Norwegen, Russland, Algerien und den Niederlanden.[58]

Produktion von elektrischer Energie in Frankreich:
  • Wasserkraft
  • Kernenergie
  • Fossile Brennstoffe
  • Andere Erneuerbare Energien

Die Ölpreisschocks der 1970er Jahre veranlassten die Regierung ein Nuklearprogramm zu initiieren, auch bekannt als Messmer-Plan. Die Arbeit an den ersten drei Kernkraftwerken Tricastin, Gravelines, und Dampierre begann 1974. Die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague wurde 1976 der Staatsfirma Cogema übergeben, um abgebrannte Brennelemente nach dem PUREX-Prozess zu recyceln. Mit dem Bau der Gasdiffusionsanlage Georges Besse I wurde 1975 begonnen, der Betrieb wurde 1979 aufgenommen. Bereits 15 Jahre später waren 56 Reaktoren in Betrieb. Von den 44 Millionen Öleinheiten an Energie, die Frankreich 1973 produzierte, waren noch 9 % Atomenergie. 2008 wurden 137 Millionen Öleinheiten produziert, davon waren 84 % Atomenergie. Zu Beginn des Jahres 2009 waren in Frankreich 21 Kernkraftwerke mit 59 Reaktoren und einer Gesamtleistung von 63,3 GW am Netz.

Die Kernkraftwerke Frankreichs basieren auf vier verschiedenen Designs. Die Ersten sind Kraftwerke vom Typ CP0, CP1 und CP2 welche etwa 900 MWe Leistung besitzen und hauptsächlich zwischen 1970 und 1980 errichtet wurden. Gegenüber der CP0- und CP1-Serie wurde bei der CP2-Serie die Redundanz erhöht, ab CP1 kann in Notfällen auch Wasser ins Containment gesprüht werden. Diese Reaktoren wurden sehr erfolgreich exportiert, zum Beispiel für das Kernkraftwerk Koeberg und Uljin oder die chinesische CPR-1000-Reaktorbaureihe. Die nachfolgende Baureihe P4 und P'4 liefert etwa 1300 MWe Leistung, das Kernkraftwerk Cattenom gehört zu dieser Bauart. Davon abgewandelt wurde das N4 Design in Civaux und Chooz mit 1450 MWe. Die neuste Baureihe ist der EPR, welcher sich mit Kernfänger, Doppelcontainment und gesteigertem Abbrand von den P4 und N4 Kraftwerken abhebt und ebenfalls Exporterfolge verzeichnet. Durch den hohen Atomstromanteil von 84 % müssen die Kernkraftwerke auch im Mittellastbetrieb arbeiten. Frankreich besitzt deshalb eines der größten Leitungsnetze in Europa; mehrere Kraftwerke können so gemeinsam Bedarfsschwankungen ausgleichen.

Für die Entsorgung radioaktiver Abfälle ist die Agence Nationale pour la Gestion des Déchets Radioactifs verantwortlich. Électricité de France berechnet dafür EUR 0,14 ct/kWh auf den Atomstrompreis, was mit anderen europäischen Ländern vergleichbar ist. Die Entsorgung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen findet in Soulaines und dem Endlager Morvillier im Département Aube statt, welches etwa 650'000 m³ aufnehmen kann. Für die Entsorgung des hochradioaktiven Abfalls (hauptsächlich Glaskokillen aus der Wiederaufarbeitung) wird das Tongestein nahe dem Ort Bure im gleichnamigen Felslabor untersucht.[59]

Frankreich nimmt auch in der Nuklearforschung eine führende Rolle ein: So beteiligt es sich am Generation IV International Forum und arbeitet auch an der kommerziellen Nutzung der schnellen Spaltung und Kernfusion. Die Aktivitäten sind hauptsächlich in Cadarache gebündelt. An einer Weiterentwicklung der Wiederaufarbeitungstechnologie wird ebenfalls gearbeitet, um in Zukunft auch andere Actinoide abtrennen zu können.[59]

In die Kernkraftwerke wurden in Frankreich bisher 77 Milliarden Euro investiert; man schätzt, dass durch die nukleare Energiegewinnung jährlich 31 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.[60] Durch den hohen Atomstromanteil profitiert Frankreich erheblich vom EU-Emissionshandel. Von den 442 TWh elektrischer Energie, die 2008 in Frankreich erzeugt wurden, wurden 65 % in den Privathaushalten und im Dienstleistungssektor verbraucht, sowie weitere 27 % in der Industrie (ohne Stahlindustrie). Frankreich ist auch ein Stromexporteur, 2008 wurden 50 TWh an die Nachbarländer verkauft, größte Abnehmer sind Italien und Großbritannien.[61] Erneuerbare Energieträger spielen in Frankreich eine untergeordnete Rolle: 5,5 % der Energie werden aus Wasserkraft, 8,7 % aus Holz, 2,1 % aus Biomasse, 1,2 % aus Müll und 0,49 % aus Wind gewonnen.[62] Marktführer bei der Erzeugung elektrischer Energie ist der staatlich dominierte Konzern Électricité de France.

Kultur

Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich insbesondere über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der UNESCO und der WTO mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur sei keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen („exception culturelle“).

Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.

Küche

Hauptartikel: Französische Küche
Paul Bocuse, der höchstdekorierte Sternekoch der Welt

Die französische Küche (Cuisine française) gilt seit der frühen Neuzeit als einflussreichste Landesküche Europas. Sie ist sowohl für ihre Qualität als auch ihre Vielseitigkeit weltberühmt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Das Essen ist in Frankreich ein wichtiger Bereich des täglichen Lebens und die Pflege der Küche ein unverzichtbarer Bestandteil der nationalen Kultur.[63] Das „gastronomische Mahl der Franzosen“ wurde 2010 als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt.[64][65]

Architektur

Das berühmteste Bauwerk Frankreichs: Der Eiffelturm

Die ältesten architektonischen Spuren in Frankreich hinterließen die Römer vor allem in Südostfrankreich, wie beispielsweise das Amphitheater von Nîmes oder die Pont du Gard. Nach dem Zerfall der römischen Herrschaft wurden zunächst keine Bauwerke errichtet, die bis heute erhalten geblieben sind. Aus dem Mittelalter sind vor allem Sakralbauten erhalten geblieben, wie das Baptisterium Saint-Jean aus der Zeit der Karolinger, Kirchen in romanischem Stil wie St-Sernin de Toulouse, Ste-Foy de Conques oder Ste-Marie-Madeleine de Vézelay sowie Kirchen in gotischem Stil wie die Kathedrale von Beauvais. Daneben wurden Festungsstädte wie Carcassonne oder Aigues-Mortes errichtet.

Als die Renaissance auch in Frankreich aufkam, interpretierten die französischen Architekten diese Kunstform auf ihre Weise und errichteten zahlreiche Schlösser im ganzen Land. Das Schloss Ancy-le-Franc blieb das einzige vollständig von Italienern durchgeführte Bauwerk. Der Absolutismus führte dazu, dass der klassizistische Barock in ganz Frankreich bestimmend wurde, um die Macht des Königs zu symbolisieren. Zu den bedeutendsten Bauwerken dieser Zeit zählen der Louvre und Schloss Versailles, diese wurden auch zu vorbildern für Bauwerke im Ausland, etwa Schloss Sanssouci. Der technische Fortschritt ermöglichte es, Gebäude wie das Panthéon zu errichten, das für damalige Verhältnisse sehr wenig Baumaterial im Verhältnis zum umfassten Raum benötigte.

In der Zeit nach der französischen Revolution herrschte der Klassizismus mit kühler, disziplinierter und eleganter Architektur; Beispiele hierfür sind der Arc de Triomphe oder die Kirche La Madeleine in Paris. 1803 wurde die Académie des Beaux-Arts gegründet, französische Architektur wurde erneut in zahlreichen Ländern imitiert, besonders in den USA, gleichzeitig wurden neue Baumaterialien eingeführt; es entstanden Monumente wie der Eiffelturm oder der Pariser Zentralmarkt Les Halles und man begann mit der Restaurierung von Baudenkmälern.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam zunächst der Jugendstil auf, aus dem sich in Frankreich rasch das Art Déco entwickelte. In diesen Stilrichtungen sind zahlreiche Eingänge von Métrostationen in Paris sowie das Théâtre des Champs-Élysées erhalten. Der Internationale Stil, der maßgebend von Le Corbusier mitgetragen wurde, zeichnete sich durch unverzierte geometrische Formen aus, Beispiel ist die Villa Savoye. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige prestigeträchtige Bauten in Frankreich erstmals durch Ausländer verwirklicht, wie das Centre Pompidou oder die Pyramide im Louvre. Zu den neuesten architektonischen Errungenschaften Frankreichs gehören schließlich das Institut du monde arabe und die Bibliothèque Nationale François Mitterrand.[66]

Film

Hauptartikel: Französischer Film
Französisches Werbeplakat aus dem Jahr 1896: Beworben wird nicht ein einzelner Film, sondern das Erlebnis der Filmvorführung

Frankreich gilt als der Geburtsort des Filmes. Im Jahre 1895 veranstalteten die Brüder Lumière in Paris die erste kommerzielle Filmvorführung. Industrielle wie Charles Pathé und Léon Gaumont investierten große Summen in die Technik und Herstellung, so dass französische Unternehmen den Weltmarkt für Filme dominierten; in Paris gab es 1907 bereits mehr als 100 Vorführungshallen, 1920 waren es in Frankreich schon mehr als 4500. Auf Pathé geht auch die bis heute übliche Praxis des Filmverleihs zurück, nachdem er 1907 entschied, Filme nicht mehr als Meterware zu verkaufen.[67] Der Ausbruch des ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Flucht zahlreicher Filmschaffender in die USA sowie die Einführung der Tonfilm-Technologie, die in Frankreich zunächst nicht eingeführt wurde, führten dazu, dass der Schwerpunkt der Filmproduktion sich in die USA verlagerte.

Die 1930er Jahre gelten als Goldenes Zeitalter des französischen Films. Die Weltwirtschaftskrise bedingten niedrige Budgets, junge Regisseure wie Jean Renoir, René Clair und Marcel Carné und Stars wie Jean Gabin, Pierre Brasseur und Arletty brachten sehr kreative und teils auch sehr politische Werke hervor (Poetischer Realismus). Auch nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges florierte der Film; die Vichy-Regierung gründete mit der Comité d’organisation de l’industrie cinématographique die Vorläuferorganisation des heutigen CNC. Trotz Mangelwirtschaft, Zensur und Emigration entstanden etwa 220 Filme, die sich vor allem auf die Ästhetik des gezeigten konzentrierten.

Nach 1945 setzt sich die französische Regierung das Ziel, die Filmindustrie wieder aufzubauen. Um die Dominanz des amerikanischen Films zu brechen, werden im Blum-Byrnes-Abkommen Einfuhrquoten festgelegt. Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes werden gegründet, eine Zusammenarbeit mit Italien vereinbart und gesetzliche und finanzielle Unterstützungen beschlossen. In den 1950er Jahren wurden vor allem Literaturverfilmungen mit großem Augenmerk auf die Qualität (cinéma de papa) produziert, bis 1956 die weibliche Sexualität mit dem Auftauchen eines neuen Stars, Brigitte Bardot, filmfähig gemacht wurde.

Die Nouvelle Vague, die ab dem Ende der 1950er Jahre von einer Generation junger Regisseure wie Jean-Luc Godard, François Truffaut, Jacques Rivette, Claude Chabrol und Louis Malle getragen wird, bringt Anti-Helden auf die Leinwand, thematisiert deren intime Gedanken, macht Filme mit hohem Tempo und offenen Enden. Neue Technik ermöglicht eine neue Ästhetik und erlaubt es Halb-Profis, mit niedrigem Budget Filme zu verwirklichen. Die Kreativität der Nouvelle Vague war international äußerst einflussreich und wurde durch die Einrichtung der Cinémas d'art et d'essai noch gefördert. Popularität erlangten auch die Protagonisten zahlreicher Filme der Nouvelle Vague, vor allem Jean-Pierre Léaud und Jean-Paul Belmondo. Das Jahr 1968 brachte auch im französischen Film eine Zäsur, die zu stark politischen Filmen und zu einer stärkeren Präsenz von Frauen im Metier führte. Gleichzeitig setzte sich das Fernsehen durch; dies brachte neue Strukturen bei der Finanzierung und Distribution von Filmen mit sich.

In den 1980er Jahren investierte die neue sozialistische Regierung stark in die Kultur, Budgets für Filmproduktionen stiegen, während gleichzeitig die amerikanische Vorherrschaft bekämpft wurde. Es kam zu aufwändigen Verfilmungen von Literaturklassikern. Parallel kam die Strömung des unpolitischen cinéma du look auf, in dem Farben, Formen und Stil die Handlung überdeckten.[68]

Sport

Anders als in vielen anderen Ländern Europas ist der Fußball in Frankreich bis heute nicht die unangefochtene Nummer 1 unter den Sportarten. Besonders Rugby ist im Südwesten des Landes populärer. Das Interesse am Fußball hängt sehr stark mit der Leistung französischer Mannschaften auf internationaler Ebene zusammen. Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt die französische Fußball-Nationalmannschaft. Die so genannte équipe tricolore trägt ihre Heimspiele meist im Stade de France in Saint Denis bei Paris aus.

1998 wurde in Frankreich die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Im Endspiel gegen Brasilien gewann der Gastgeber das Turnier.

Ähnlich populär dem Fußball ist Rugby Union. Gerade in den südlichen und südwestlichen Regionen ist Rugby tatsächlich der weitaus beliebteste Sport. Die höchste Liga ist die Top 14. Das Meisterschaftsendspiel findet jährlich im Stade de France statt. Die Nationalmannschaft, von den Fans „Les Bleus“ genannt, was später auch auf die Fußballequipe übertragen wurde, gilt seit Jahrzehnten kontinuierlich als eines der besten Teams der Welt und war bislang bei jeder Weltmeisterschaft mindestens ins Viertelfinale vorgedrungen. Insgesamt wurde sie zweimal Vizeweltmeister und errang einmal den dritten Platz. Nationalstadion ist das Stade de France in St. Denis nahe Paris. Die besten Vereinsmannschaften der letzten Jahre sind Stade Toulousain, das insgesamt 16 Mal die französische Meisterschaft und dreimal den europäischen Heineken Cup gewinnen konnte, der aktuelle Meister Stade Français aus Paris mit 13 Meisterschaftserfolgen und der Meister der beiden Vorjahre Biarritz Olympique mit fünf nationalen Meisterschaftstiteln.

In der Zeit vom 7. September bis zum 20. Oktober 2007 fand erstmals die Rugbyweltmeisterschaft in Frankreich statt und man zählte „Les Bleus“ zu den Topfavoriten auf den Titel. Allerdings kamen sie nicht über einen 4. Platz hinaus. Weltmeister wurde Südafrika.

Weitere populäre Sportarten sind der Radsport (insbesondere im Juli, während der dreiwöchigen Tour de France), Leichtathletik, Formel 1 (Großer Preis von Frankreich in Magny Cours) und Pétanque (Mondial la Marseille à Pétanque)

Großer Beliebtheit erfreut sich in den vergangenen Jahren auch Tennissport. 1997 und 2003 konnten die Französischen Tennisdamen den Fed Cup gewinnen. Außerdem siegte Mary Pierce im Jahre 2000 bei den French Open.

In Frankreich fanden bereits mehrmals Olympische Spiele statt: Sommerspiele 1900 und 1924 in Paris, Winterspiele in Chamonix 1924, Grenoble 1968 und Albertville 1992.

Musik

Die französische Musik erreichte mit der Klassik eine erste Blüte und brachte bedeutende Komponisten wie Jean-Baptiste Lully, Marc-Antoine Charpentier (17. Jahrhundert), Jean-Philippe Rameau (18. Jahrhundert), Hector Berlioz, Charles Gounod und Georges Bizet hervor. Die französische klassische Musik galt jedoch als technik- und formenlastig.[69] Den Übergang zur Moderne in gesellschaftspolitischer wie musikalischer Sicht verkörpert Debussy am besten; weiters sind Maurice Ravel und der ebenfalls sehr experimentell arbeitende Erik Satie in dieser Epoche bedeutend.[70] Der Beginn der Avantgarde in der Musik wird besonders durch die Groupe des Six eingeleitet. Hauptfigur der zeitgenössischen Musik ist Pierre Boulez.

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts befindet sich die populäre Musik im Aufwind. Das bekannteste einheimische Genre ist das Chanson, eine Liedgattung mit starker Konzentration auf den Text. Zu den wichtigsten Künstlern des Chanson zählen Charles Trenet, Édith Piaf, Gilbert Bécaud, Boris Vian, Georges Brassens, Charles Aznavour oder Yves Montand. Ausländische Musikstile finden ihren Widerhall in Frankreich: Nach dem Ende des ersten Weltkrieges begann der Jazz die französische Musik zu beeinflussen, mit Django Reinhardt oder Stéphane Grappelli stellte Frankreich auch bedeutende Künstler des Jazz.

In der Rock- und Popmusik prägten etwa Daft Punk und Étienne de Crécy den French House, Gotan Project ist Vorreiter des so genannten Electrotango und St. Germain steht für eine Kombination von Jazz und House. Air wiederum ist ein bekannter Vertreter von Ambient-Musik. Der Rap wurde in Frankreich adaptiert, erfolgreichster Vertreter des Französischen Hip-Hop ist MC Solaar.[69]

Lokal verbreitete Musikstile sind die Bretonische Musik, deren bedeutendster Künstler Alan Stivell ist, oder die Korsische Musik mit Bands wie I Muvrini. Zahlreiche afrikanische und maghrebinische Künstler leben und arbeiten in Frankreich, so gibt es eine lebendige Raï-Szene und zahlreiche Veranstaltungen mit afrikanischer Musik.

Die fünf Musiker, die zwischen 1955 und 2009 die meisten Platten in Frankreich verkauften, sind Claude François, Johnny Hallyday, Sheila, Michel Sardou und Jean-Jacques Goldman.[71]

Medien

Die wichtigsten französischen Printmedien sind die nationalen Tageszeitungen:

  • Le Figaro (konservativ, Auflage: 315.400 Exemplare)
  • Le Monde (linksliberal, Druckauflage 2009-2010, 285.500 Exemplare)
  • Libération (linksorientiert, 111.700 Exemplare)
  • La Croix (Zeitung) (katholisch, 95.100 Exemplare)
  • L’Humanité (kommunistisch, 50.000 Exemplare)
  • Les Échos, La Tribune (Wirtschaft, 120.400 bzw. 68.100 Exemplare)
  • L’Équipe (Sport, 310.000 Exemplare)

Die wichtigsten Nachrichtenmagazine in Frankreich:

Größte Regionalzeitung ist die Ouest-France mit einer Druckauflage von 758.500 Exemplaren.

Bedeutend ist auch das jeweils mittwochs erscheinende Investigations- und Satireblatt Le Canard enchaîné mit einer Auflage von 550.000 Exemplaren.[72]

Fernsehen

Wie in vielen anderen europäischen Ländern besteht auch in Frankreich eine Co-Existenz von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern. Zur 1992 gegründeten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt France Télévisions gehören die Sender France 2, France 3, France 4, France 5 und France Ô.

Des Weiteren gibt es mit TV5 und ARTE zwei weitere Sender, an denen France Télévisions beteiligt ist. TV5 ist ein französischsprachiges Gemeinschaftsprogramm der Staaten Frankreich, Belgien, dem französischsprachigen Teil Kanadas und der Schweiz. ARTE ist ein deutsch-französischer Sender, der von ARTE France zusammen mit den deutschen Rundfunkanstalten ARD und ZDF betrieben wird. France Télévisions ist darüber hinaus an dem Nachrichtensender EuroNews beteiligt.

Der größte Fernsehsender Frankreichs ist der Privatsender TF1, der bis 1987 noch öffentlich-rechtlich war. TF1 ist außerdem alleiniger Gesellschafter des Sportsenders Eurosport. Seit Dezember 2006 sendet der von TF1 und France Télévisions produzierte französische Nachrichtensender France24.

Social Media

Der Nutzung von Social Media kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite der Social Networks betrug per Januar 2011 24,8 Millionen Personen.[73]

Hörfunk

Dem öffentlich-rechtlichen Radio France steht eine Vielzahl kommerzieller Anbieter gegenüber. Sowohl Radio France als auch die Kommerziellen bieten überregionale und regionale bzw. lokale Dienste an.

Bibliotheken

Die Bibliotheken sind weitgehend Mediatheken und konnten in den vergangenen 15 Jahren ihre Benutzerzahl verdoppeln (2005: 21 Millionen; 1989: 10,5). Mehr als 40 Prozent der Franzosen über 15 Jahren sind eingeschriebene Bibliotheksgänger und leihen zu 90 Prozent Bücher aus. Im Angebot sind meist auch CDs und DVDs und Internetnutzung. (Quelle: F.A.Z. 6. Juni 2006)

Feiertage

Hauptartikel: Feiertage in Frankreich
1. Januar Neujahr
1. Mai Tag der Arbeit/Maifeiertag
8. Mai Tag des Sieges (fête de la victoire)
7 Wochen nach Ostern Pfingstmontag
10 Tage vor Pfingsten Christi Himmelfahrt (jour de l’Ascension)
14. Juli Tag des 14. Juli („Fête nationale“) – Jahrestag des Sturms auf die Bastille 1789
15. August Maria Himmelfahrt
1. November Allerheiligen
11. November Waffenstillstand von Rethondes zur Beendigung des Ersten Weltkrieges
25. Dezember Weihnachtsfeiertag

Siehe auch

 Portal:Frankreich – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Frankreich

Literatur

  • Alfred Pletsch: Länderkunde Frankreich. WBG, Darmstadt 2003, 2. Aufl., ISBN 3-534-11691-7
  • Wilfried Loth: Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert. Frankfurt 1995, ISBN 3-596-10860-8
  • Wilfried Loth: Von der 4. zur 5. Republik. In: Adolf Kimmel/ Henrik Uterwedde (Hrsg.): Länderbericht Frankreich. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Lehrbuch 2. aktualisierte und neu bearbeitete Auflage, VS Verlag, Wiesbaden 2005 ISBN 3-531-14631-9; und Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, ISBN 3-89331-574-8, S. 63–84.
  • Bernhard Schmidt, Jürgen Doll, Walther Fekl, Siegfried Loewe und Fritz Taubert: Frankreich-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Schmidt, Berlin 2006, ISBN 3-503-07991-2.
  • Ralf Nestmeyer: Französische Dichter und ihre Häuser. Insel, Frankfurt 2005, ISBN 3-458-34793-3
  • Informationen zur politischen Bildung, Heft 285 Frankreich mit Karten, [74] Bonn 2004 (mit Literatur, Internet-Hinweisen)
  • Adolf Kimmel/ Henrik Uterwedde (Hrsg.): Länderbericht Frankreich. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Lehrbuch. 2. aktualisierte und neu bearbeitete Auflage, VS Verlag, Wiesbaden 2005 ISBN 3-531-14631-9; und Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2005, ISBN 3-89331-574-8
  • Karl Stoppel (Hrsg.): La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde. Quellen und Originaltexte, in frz. Sprache, Vokabular. Reclam, Ditzingen 2000; 2. durchges. Aufl., Stuttgart 2008 (RUB 8906 Fremdsprachentexte)
  • Ludwig Watzal (Verantw.): Frankreich, Themenheft Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zu „Das Parlament“, 38, 2007 (vom 17. September 2007), Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung BpB, Bonn 2007 (Schwerpunktheft) ISSN 0479-611X
  • Robert Picht u. a. Hrsg.: Fremde Freunde. Deutsche und Franzosen vor dem 21. Jahrhundert Piper, München 2002 ISBN 3-492-03956-1 (57 Essays von 52 Autoren zu Begriffen der dt.-frz. Geschichte, Politik, Kultur und Wirtschaft, u. a. Hans Manfred Bock, Freimut Duve, Etienne François)

Weblinks

Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Frankreich – geographische und historische Karten
Wiktionary Wiktionary: Frankreich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Frankreich – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Frankreich – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Auswärtiges Amt
  2. a b Institut National de la Statistique et des Études Économiques: Bilan démographique 2009
  3. a b Institut National de la Statistique et des Études Économiques: Population totale par sexe et âge au 1er janvier 2010, France métropolitaine
  4. Human Development Report 2010 – 20th Anniversary Edition. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, abgerufen am 23. Februar 2011 (englisch).
  5. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 234.
  6. Demographische Ergebnisse 2010 18. Januar 2011 (französisch)
  7. a b c d e f g Insee: Bilan démographique 2009 – Deux pacs pour trois mariages, Januar 2010, besucht am 26. Januar 2010
  8. Eurostat: Taux de fertilité total, besucht am 26. Januar 2010
  9. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 241.
  10. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 238.
  11. a b c d Ernst Ulrich Grosse und Heinz-Helmut Lüger: Frankreich verstehen, Darmstadt 1997, S. 173ff.
  12. Insee: Population selon la nationalité , besucht am 26. Januar 2010.
  13. a b Catherine Borrel, Insee: Enquêtes annuelles de recensement 2004 et 2005 – Près de 5 millions d’immigrés à la mi-2004 , besucht am 26. Januar 2010.
  14. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 256ff.
  15. Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland: Frankreich: Kultur und Bildung, Stand Oktober 2009, besucht am 20. Januar 2010.
  16. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 247.
  17. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 251.
  18. Legifrance: La Constitution du 4 Octobre 1958, besucht am 28. Dezember 2009.
  19. Französisches Außenministerium: Der Laizismus in Frankreich, Mai 2007.
  20. Institut National de la Statistique et des Études Économiques: Les valeurs en France, 2002/2003, S. 4.
  21. Pew Global Attitudes Project: Unfavourable Views of Jews and Moslems on the Increase in Europe, 17. September 2008, S. 5.
  22. Library of Congress – Federal Reserve Division: Country Profile France, S. 2–5.
  23. Stephen C. Jett und Lisa Roberts: Modern World Nations – France, Philadelphia 2003, ISBN 0-7910-7607-5, S. 35–64.
  24. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 93f.
  25. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 107f.
  26. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 101f.
  27. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 119ff.
  28. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 133ff.
  29. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 104ff.
  30. a b Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2010
  31. Finanzstatistik des Sektors Staat, Haupttabellen
  32. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
  33. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 146ff.
  34. Claire Demesmay und Andreas Marchetti: Frankreich ist Frankreich ist Europa - Französische Europa-Politik zwischen Pragmatismus und Tradition. Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, abgerufen am 11. Oktober 2011.
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  36. Claire Demesmay und Andreas Marchetti: Frankreich ist Frankreich ist Europa - Französische Europa-Politik zwischen Pragmatismus und Tradition. Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, abgerufen am 11. Oktober 2011.
  37. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet: Sarkozys Europapolitik. Abgerufen am 11. Oktober 2011.
  38. Die Presse: Parlament segnet Frankreichs Rückkehr in die Nato ab vom 17. März 2009.
  39. France Diplomatie: Außenpolitische Maßnahmen, besucht am 17. Januar 2010.
  40. The World Factbook
  41. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 206.
  42. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 219.
  43. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 215.
  44. Insee: Département::Définition, besucht am 20. Januar 2010.
  45. a b Insee: Circonscriptions administratives des régions au 1er janvier, Stand 1. Januar 2009, besucht am 20. Januar 2010.
  46. Insee: Arrondissement::Définition, besucht am 20. Januar 2010.
  47. Haensch, Günther und Tümmers, Hans J.: Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993, ISBN 3-406-37491-3, S. 208.
  48. Insee: Commune::Définition, besucht am 20. Januar 2010.
  49. Süddeutsche Zeitung: Frankreich verkauft Autobahnen für 14,8 Milliarden Euro, 14. Dezember 2005
  50. Aéroports de Paris: Présentation des résultats 2008, 12. März 2009.
  51. Institut National de la Statistique et des Études Économiques: Montant du salaire minimum interprofessionell de croissance (SMIC)
  52. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25 [1]
  53. The World Factbook: Importe Frankreichs 2009 (englisch)
  54. The World Factbook: Exporte Frankreichs 2009 (englisch)
  55. Commissariat général au développement durable: Chiffres clés de l'énergie, édition 2009, Dezember 2009, S. 2.
  56. Commissariat général au développement durable: Chiffres clés de l'énergie, édition 2009, Dezember 2009, S. 2, S. 12–14.
  57. Commissariat général au développement durable: Chiffres clés de l'énergie, édition 2009, Dezember 2009, S. 5, S. 15–18.
  58. Commissariat général au développement durable: Chiffres clés de l'énergie, édition 2009, Dezember 2009, S. 19–21.
  59. a b World Nuclear Association – Nuclear Power in France
  60. Ministère de l'Économie, des Finances et de l'Industrie: L'energie nucleaire – présentation générale, 31. Oktober 2006, besucht am 30. Januar 2010.
  61. Commissariat général au développement durable: Chiffres clés de l'énergie, édition 2009, Dezember 2009, S. 2, S. 5, S. 23.
  62. Commissariat général au développement durable: Chiffres clés de l'énergie, édition 2009, Dezember 2009, S. 27.
  63. Baedecker, Allianz Reiseführer, Frankreich, 2007, Seite 113
  64. UNESCO: The gastronomic meal of the French: Inscribed in 2010 on the Representative List of the Intangible Cultural Heritage of Humanity. (englisch)
  65. Französische Küche zum Weltkulturerbe ernannt, Zeit Online vom 16. November 2010.
  66. David A. Hanser: Architecture of France, Westport 2006, ISBN 0-313-31902-2, S. xxii ff.
  67. Jean-Pierre Jeancolas: Histoire du cinéma français, éd. Nathan 2000, ISBN 2-09-190742-1, S. 19.
  68. Jill Forbes und Sue Harris: Cinema, in: Nicholas Hewit (Hrsg.): The Cambridge Companion to modern French culture, Cambridge 2003, ISBN 0-521-79123-5, S. 319–336.
  69. a b Colin Nettelbeck: Music, in: Nicholas Hewit (Hrsg.): The Cambridge Companion to modern French culture, Cambridge 2003, ISBN 0-521-79123-5, S. 272–289.
  70. Memo.fr: La musique française, besucht am 27. August 2010.
  71. Musique-franco.com: La musique française: artistes connus, histoires et paroles de chansons, besucht am 27. August 2010.
  72. Association pour le contrôle de la diffusion des médias (OJD)
  73. Die wichtigsten Social Media Plattformen Frankreichs im Überblick. Social Media Schweiz. Abgerufen am 22. März 2010.
  74. auch online bei BpB einsehbar, jedoch ohne die Karten und Bilder: BpB
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  • Frankreich [3] — Frankreich (Gesch.). I. Vom Anfang der geschichtlichen Zeit bis zum Ende der römischen Herrschaft, 486 v. Chr. Die ersten Bewohner des heutigen F s waren Celten (s.d.), von den Römern Gallier genannt; nur einzelne Theile des Landes wurden zu der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Frankreich — (lat. Franco Gallia, franz. la France; hierzu die Übersichtskarte »Frankreich« und Karte »Frankreich, nordöstlicher Teil«), Republik, eins der Hauptländer Europas, erstreckt sich zwischen 42°20 bis 51°5 nördl. Br. und 4°48 westl. bis 7°39 östl. L …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Frankreich [2] — Frankreich (n. Geogr. u. Statist.), La France, Kaiserthum im westlichen Europa, erstreckt sich in einer Länge von 130 Meilen von 42°20 bis 51°5 nördl. Br. u. in einer Breite von 125 Ml. von[497] 12°52 bis 25°51 östl. L. (v. Ferro), grenzt im… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Frankreich — (frz. la France, lat. Gallia, Franco Gallia), ein europ. Hauptland 9748,19 QM. groß, zwischen dem atlantischen u. dem Mittelmeer gelegen, an Spanien, Sardinien, die Schweiz, Deutschland und Belgien gränzend, fast überall durch Naturgränzen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Frankreich [4] — Frankreich (Geneal.). I. Regierendes Kaiserhaus (Bonaparte): A) Kaiser Karl Ludwig Napoleon III., Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland u. der Königin Hortensie, geb. 20. April 1808 (s. Bonaparte 31), Kaiser seit 1. Dec. 1852; vermählt… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Frankreich [1] — Frankreich (a. Geogr. u. Ant.). F. wurde von den Griechen Keltike, später Galatia u. mit zusammengesetztem Namen auch Keltogalatia, von den Römern aber Gallia, u. zwar im Gegensatz zu Gallia cisalpina, Oberitalien, Gallia transalpina (G. ultima,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Frankreich — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] …   Deutsch Wörterbuch

  • Frankreich — Französische Republik; Grande Nation * * * Frạnk|reich; s: Staat in Westeuropa. * * * Frạnkreich,     Kurzinformation:   Fläche: 543 998 km2   Einwohner: (1999) 58,518 Mio.   …   Universal-Lexikon

  • Frankreich — 1. Frankreich ist das Asyl unglücklicher Könige, Preussen das Asyl unglücklicher Völker. – Der Gesellschafter (Magdeburg 1783), III, 203. Die Dänen fassen Frankreich als die Kornkammer Spaniens auf: Frankrig er Spaniens kornlade. (Prov. dan., 193 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Frankreich — I. Weltliche Gebiete. 1. Königreich: NavarraC5 2. Kurfürstentum: PfalzGH1, 2 3. Herzogtümer: AlbretC4, 5 AlençonD2 AnjouCD3 AumaleD2 AuvergneE4 BarF2 BerryDE3 BouillonF2 BourbonE3 BourgogneEF3 BrabantF1 BretagneABC2, 3 Cahors (Quercy)D4 GuiseEF2… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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