Fritz Johne

Fritz Johne

Fritz Johne (* 15. Juni 1911 in Ketten bei Grottau; † 14. September 1989) war Botschafter der Deutschen Demokratischen Republik.

Leben

Sein Vater war Tischler. Fritz Johne besuchte die Volksschule, anschließend die Bürgerschule und machte eine kaufmännische Lehre. Bis August 1931 war er kaufmännischer Angestellter. Er trat er dem Socialistický Svaz Mládeže (Kommunistischer Jugendverband) bei, wurde wegen antimilitaristischer Propaganda zu einer Haftstrafe verurteilt, erbüßte diese und erhielt als Vorbestrafter keine Anstellung. Von 1933 bis 1935 leistete Fritz Johne seinen Wehrdienst als Gefreiter in einem Dragonerregiment der Československá armáda ab. Bis er eine Anstellung in der Fleischerei einer Genossenschaft fand, war er erwerbslos. Er wurde Mitglied der Komunistická strana Československa und unterstützte Emigranten aus dem Deutschen Reich.

Im August 1937 ging Johne in die Zweite Spanische Republik. Er kämpfte anfangs im Bataillon Georgi Dimitrow und ab März 1938 im 3. Bataillon Tomáš Garrigue Masaryk der Internationalen Brigaden. Vom Oktober 1938 bis Februar 1939 war er Politoffizier im 3. Bataillon "T. G. Masaryk". [1]

1939 begab sich Johne mit weiteren internationalen Brigadisten nach Frankreich, wo sie interniert wurden. Das Camp d'internement bei Saint-Cyprien (Pyrénées-Orientales) wurde aus  »raisons sanitaires« geschlossen und die Internierten am 19. Dezember 1940 in das Camp de Gurs gebracht. Später war Johne im Camp d'Agde und im Internierungslager Le Vernet. 1944 lieferte ihn das Vichy-Regime an die Behörden des Deutschen Reichs aus.

Über elf Haftanstalten des Deutschen Reichs kam er in das KZ Sachsenhausen. Er wurde am 21. April 1945 auf den Todesmarsch der Häftlinge von Sachsenhausen gezwungen und am 2. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit.

1945 kehrte er nach Liberec zurück und fand in einer Rechtsanwaltskanzlei eine Anstellung. Ihm wurde angeboten die Tschechoslowakische Staatsbürgerschaft anzunehmen oder ausgesiedelt zu werden, woraufhin er eine freiwillige Aussiedlung sudetendeutscher Antifaschisten in die Sowjetische Besatzungszone mitorganisierte.

Seine Familie wurde nach Pirna umgesiedelt, und als Johne eine Arbeit bei der SED gefunden hatte in Halle untergebracht. Im August 1948 wurde Johne Angehöriger der bewaffneten Organe der Sowjetische Besatzungszone. Er wurde bei der Volkspolizei des Landes Sachsen-Anhalt beschäftigt. Er wurde in der Sowjetunion ausgebildet und im Oktober 1950 zum Leiter der Hauptverwaltung Ausbildung als Offizier berufen. Er wurde am 1. Oktober 1952 zum Generalmajor der kasernierten Volkspolizei befördert.

Ab 1954 war er in Leipzig zur Territorialverwaltung Süd, dort baute der den Militärbezirk III der Nationalen Volksarmee auf. Er wurde von 1957 bis 1959 an der Frunse-Militärakademie fortgebildet. Vom 1. Oktober 1959 bis 31. Mai 1963 kommandierte er die Anfang Januar 1958 gegründete Militärakademie der NVA in Dresden.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internationale Gruppe Spurensucher auf dem Treffen der Spanienkämpfer in Berlin
  2. Der Spiegel, 31. Oktober 1962, VOLKSARMEE pdf

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