Hans Werner von Aufseß

Hans Werner von Aufseß
Hans Werner von Aufseß als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen.

Hans Werner von Aufseß (auch Hans Werner Freiherr von Aufseß; * 31. Januar 1909 in Scheinfeld; † 29. Mai 1978 in Aufseß)[1] war ein deutscher Jurist, Ministerialbeamter und Verfasser von Reise- und Naturführern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Schulbesuch studierte Aufseß von 1927 bis 1931 Rechtswissenschaften an der Universität München. Zwischen 1931 und 1935 war er als Assessor in München, Nürnberg und Bremen tätig.[2] 1932 wurde er an der Universität Erlangen zum Dr. jur. promoviert.[3] Aufseß trat 1931 in die NSDAP und die Schutzstaffel ein, in der er 1945 als Sturmbannführer geführt wurde.[2] Zwischen März und Juni 1933 war Aufseß „Landschaftsführer von Bayern“ des kurzlebigen Großdeutschen Bundes.[4]

1935 wechselte Aufseß als Sachbearbeiter für Erbhoffragen in die Hauptabteilung I beim Reichsnährstand. Von 1936 bis Oktober 1939 war er im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft persönlicher Referent von Walther Darré, anschließend war er als Oberregierungsrat im Erbhofrat desselben Ministeriums tätig. Von Juni 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs diente Aufseß bei der Wehrmacht, zuletzt im Rang eines Leutnants. In der Armee gehörte er zunächst der 1. Gebirgs-Division an, bevor er von Ende Juni 1941 bis Februar 1943 im Wirtschaftsstab Ost eingesetzt wurde. Danach diente er in der 97. Jäger-Division.[2]

Kurz nach Kriegsende wurde Aufseß von den Alliierten verhaftet. 1947 nahm Aufseß als Zeuge an den Nürnberger Prozessen teil.[5] Später war er als Rechtsanwalt tätig.

Um 1930 und erneut um 1950 veröffentlichte Aufseß mehrere Reise- und Naturführer.

Schriften

  • Der kleine Berchtesgadener Führer, 1927.
  • Schellenberg. Führer durch Schellenberg und das Berchtesgadener Land, 1930
  • Die strafrechtliche Bedeutung der Einwilligung für die Fahrlässigkeit des Arztes, 1933. (Dissertation)
  • Der Obersalzberg. Ein kurzer Wegweiser für den Besucher des Obersalzberg, 1933.
  • Das Aufseßtal. Geschichte und Landschaft, 1950.
  • Burg Greifenstein im Leinleitertal, 1951.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vereinigung des Adels in Bayern (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels, Bd. 16 (ISBN 3-7686-5075-8), Stegaurach 1986, S. 164.
  2. a b c Institut für Zeitgeschichte München-Berlin: Zeugenschrifttum (Aufseß‘ Aussagen in den Nürnberger Prozessen)
  3. Die strafrechtliche Bedeutung der Einwilligung für die Fahrlässigkeit des Arztes, 1933. (Dissertation)
  4. Matthias von Hellfeld: Bündische Jugend und Hitlerjugend. Zur Geschichte von Anpassung und Widerstand 1930–1939, 1986, S. 95.
  5. Zeugenliste der Nürnberger Verfahren

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