Cassinomagus

Cassinomagus

Cassinomagus ist der antike Name einer galloromanischen Stadt, die sich heute in der Gemeinde Chassenon in der Charente befindet. Sie wurde zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. errichtet und befindet sich nahe dem Fluss Vienne. Cassinomagus bestand aus den nicht mehr erhaltenen Wohn- und Geschäftsvierteln neben dem geistlichen Viertel, das aus nachgewiesenen drei Tempeln, einem Theater, einem Aquädukt und den gut erhaltenen Thermen bestand. Letztere können heute besichtigt werden.

Inhaltsverzeichnis

Die galloromanischen Thermen

Die Thermen nahe der heutigen Siedlung Longeas wurden am Ende des 1.  Jahrhunderts n. Chr. aus Steinen erbaut, die bei einem Meteoriteneinschlag entstanden. Über drei Jahrhunderte diente die Anlage als Kurtherme innerhalb des geistlichen Bezirks. Der Erhaltungsgrad ist außergewöhnlich, so sind stellenweise noch sieben Meter hohe Mauern vorhanden. Dem Besucher werden heute die früher öffentlich zugänglichen Räume für die Kurpatienten der Antike sowie die technischen Räumlichkeiten, die früher dem Personal vorbehalten waren, gezeigt.

Die Herkunft der Steine

Die Steine des antiken Cassinomagus entstanden vor 214 Millionen Jahren: Damals schlug ein Meteoroid von 1,5 km Durchmesser mit einer Geschwindigkeit von mindestens 20 km pro Sekunde ein. Dies führte zu einem Einschlagkrater von 200 bis 220 km Durchmesser, was ihn zum größten bekannten Meteoritenkrater der Welt macht. Das Astroblem von Rochechouart gehört zu einer Serie von Einschlägen (catena auf Latein und in der Astrophysik). Die Auswirkungen eines solchen Einschlags sind nur schwer vorstellbar, im Umkreis von mindestens 500 km wurde jedes Leben ausgelöscht.

Die Stadt Cassinomagus

Der Ort Cassinomagus wurde an der Kreuzung zweier wichtiger Handelswege und nahe der Grenze von zwei Provinzen errichtet. Den Thermalquellen muss eine heilende Wirkung zugesprochen worden sein, was durch die Verbindung mit dem Tempelkomplex verstärkt werden sollte. Folgende Bauten zeugen von der Bedeutung des Ortes:

  • Auf einem Podium von 50 m Durchmesser befand sich ein außen achteckiger und innen runder Tempel (18 m Durchmesser), dessen Höhe beachtlich gewesen sein muss
  • Ein Theater, das nach der Auswertung von Luftaufnahmen 120 m Fassade gehabt haben kann
  • Umfangreiche Thermenanlagen, deren bereits ausgegrabener Teil besucht werden kann

Der heilige Thermalbezirk

Kranke nahmen nach ihrem Eintreffen im heiligen Bezirk von Cassinomagus vermutlich zuerst an Gottesdiensten im Tempel teil, bevor sie verschiedene Phasen der Thermaltherapie durchliefen. Diese umfasste das Durchschreiten von heißen und kalten Räumen sowie Bäder in den Schwimmbecken, wahrscheinlich begleitet von Massagen u. ä.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  • Unvollständige Übersetzung der französischen Wikipedia-Seite, Originaltext bereitgestellt vom Verein der antiken Thermen
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