Heinz P. Kemper

Heinz P. Kemper

Heinz P. Kemper (* 20. Oktober 1903 in Solingen; † 10. Dezember 1998 in Grainau) war ein deutscher Industriemanager und Vorstandsvorsitzender der Stinnes AG sowie der VEBA AG.

Leben

Kemper studierte am damaligen Polytechnikum Mittweida, der Technischen Hochschule Charlottenburg, am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh sowie an der New Yorker Columbia University. Anschließend sammelte er verschiedene Berufs- und Führungserfahrungen in der amerikanischen und deutschen Schwerindustrie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kemper von der US-Militärregierung in Deutschland (OMGUS) zum Cheftreuhänder für das beschlagnahmte Vermögen der Hugo Stinnes Corporation eingesetzt. Zugleich wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der Hugo Stinnes GmbH in Mülheim an der Ruhr.

In dieser Doppelfunktion gelang es Kemper in den folgenden Jahren, die verschiedenen Teile des einstigen Stinnes-Konzerns vor der drohenden Entflechtung zu bewahren. Darüber hinaus bemühte er erfolgreich um die Rückübertragung (Repatriierung) des einst von der US-Regierung als „Feindvermögen“ beschlagnahmten Konzernteils. Zu diesem Zweck wurden 1957 zunächst die beschlagnahmten Aktien von einem deutschen Bankenkonsortium erworben und 1962 das amerikanische Stinnes-Industrievermögen auf die von Kemper geleitete 100prozentige Tochtergesellschaft Hugo Stinnes GmbH übertragen. Zugleich wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Vorstandsvorsitz Kemper übernahm.

Drei Jahre später (1965) wurde die so entstandene Hugo Stinnes AG von der VEBA AG übernommen. Kemper rückte daraufhin an die Spitze des erst kurz zuvor teilprivatisierten einstigen Staatskonzerns. 1967 wurde Kemper zudem Vorstandsvorsitzender des Unternehmensverbandes Ruhrbergbau und 1969 Aufsichtsratsvorsitzender der neu geschaffenen Ruhrkohle AG.

1971 wechselte Kemper vom VEBA-Vorstand an die Spitze des Aufsichtsrates (bis 1976); neuer Vorstandsvorsitzender wurde sein bisheriger engster Mitarbeiter Rudolf von Bennigsen-Foerder.

Ehrungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kemper — werden folgende Orte genannt: Der bretonische Name der Stadt Quimper ist Kemper Quemper Guézennec . Die ehemalige Bauerschaft Kemper im Landkreis Münster (Westfalen) Das Kemper Werth ist eine Landzunge zwischen dem Rhein und der Sieg bei Bonn… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Nixdorf — (* 9. April 1925 in Paderborn; † 17. März 1986 in Hannover) war ein deutscher Computerpionier und Unternehmer. 1952 gründete Nixdorf mit 27 Jahren als mittelloser Physikstudent aus wirtschaftlich einfachen Verhältnissen seine erste Compu …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Sauer — (* 25. Dezember 1932 in Merseburg) ist ein deutscher Jazzmusiker. Heinz Sauer im Jahr 2008 Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Kemper — (* 11. August 1937 in Dortmund) ist ein deutscher Radrennfahrer. Er war mehrfacher Deutscher und Europameister und einmal Weltmeister. Dieter Kemper in den frühen 60er Jahren. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Heinz Wellmann — (2006) Karl Heinz Wellmann (* 12. August 1954 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Wissenschaftsredakteur beim Hessischen Rundfunk. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Dieter Kemper — Vêtu du maillot de champion du monde de demi fond, en 1975 …   Wikipédia en Français

  • Karl-Heinz Marsell — (* 1. August 1936 in Dortmund; † 23. September 1996 ebenda) war ein deutscher Bahnradsportler. Als Radsporttalent entdeckte wurde Karl Heinz Marsell beim Wettbewerb „Erster Schritt für junge Radfahrer“, veranstaltet von der Westfälischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Stinnes AG — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die Stinnes AG war ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG im… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Stinnes Corporation — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Die Stinnes AG war ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG im… …   Deutsch Wikipedia

  • Stinnes AG — Die Stinnes AG ist ein ehemaliges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG im Ressort Transport und Logistik (DB Logistics). Das Unternehmen war spezialisiert auf den Verkauf von Logistikdienstleistungen. Die ursprüngliche Stinnes AG beinhaltete… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”