Hofoldinger Forst

Hofoldinger Forst
Geräumt im Hofoldinger Forst
Lage des Hofoldinger Forstes im Süden des Landkreises München
Historisches Kartenblatt von 1875-1877 vom Hofoldinger Forst

Der Hofoldinger Forst ist ein Waldgebiet im Süden Münchens. Es war gemeindefrei, bis es zum 1. Januar 2011 den umliegenden Gemeinden angegliedert wurde. Seitdem gehören 88,5 Prozent des Forstes zum Landkreis München und 11,5 Prozent zum Landkreis Miesbach.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seinen Namen verdankt der Forst der ehemaligen Hofmark und späteren Gemeinde Hofolding nördlich des Forstes, die seit 1978 zu Brunnthal gehört.[1]

1963 war der Hofoldinger Forst als einer der möglichen Standorte des neuen Münchener Flughafens vorgesehen. Erst 1969 wurde die Planung auf den Münchener Norden festgelegt[2].

Vor der Kreisreform (Stichtag 1. Juli 1972) gehörte der südliche Teil des gemeindefreien Gebiets mit einer Fläche von 1012,86 Hektar zum Landkreis Bad Aibling und hatte den Namen Hofoldinger Forst-Süd [3], der nördliche Teil mit einer Fläche von 1702,96 Hektar gehörte zum Landkreis München mit dem Namen Hofoldinger Forst-Nord [4]. Die aktuelle Gesamtfläche des Hofoldinger Forst zum Stand 31. Dezember 2008 beträgt 2723,21 Hektar.[5]. Zum 1. Januar 2011 wurde das gemeindefreie Gebiet in die angrenzenden Gemeinden eingegliedert.

Die bis 1972 separaten, weil bis dahin zu verschiedenen Landkreisen gehörigen gemeindefreien Gebiete Hofoldinger Forst-Nord und Hofoldinger Forst-Süd entsprechen den weiterhin bestehenden Gemarkungen gleichen Namens, mit den Gemarkungsschlüsseln 8719 und 8721.[6]

Geographie

Das mehr als 27 Quadratkilometer große Wald- und Erholungsgebiet liegt südlich von München zwischen Sauerlach im Westen und Aying im Osten. Es erstreckt sich über das Gemeindegebiet von Aying, Brunnthal, Otterfing, Sauerlach und Valley. [7] Die Fläche des Gebiets von 2723,20 Hektar wurde folgendermaßen auf die aufnehmenden Gemeinden verteilt (Angaben in Hektar)[8]:

Brunnthal 1102,42
Aying     1037,89
Sauerlach  307,24
Otterfing  275,48
Valley       0,17

Da Otterfing und Valley zum Landkreis Miesbach gehören, wuchs dadurch die Fläche dieses Landkreises um 275,65 Hektar, während sich die Fläche des Landkreises München um den gleichen Betrag verringerte.

Der Hofoldinger Forst besteht zum größten Teil aus Fichtenholz. Seit kurzer Zeit wird aber viel Mischwald angepflanzt, da der Wald so beständiger gegen starke Stürme ist. Der Hofoldinger Forst ist besonders für Radfahrer und Inliner ein beliebtes Naherholungsgebiet, für die der Markweg, eine wenig befahrene Straße durch den Forst, ideale Bedingungen darstellt.

Gliederung

Von den acht Staatsforstdistrikten des gesamten Staatsforstes, die Fluren entsprechen, liegen sieben im gemeindefreien Gebiet Hofoldinger Forst. Die Staatsforstdistrikte werden weiter in quadratisch abgegrenzte gleich große (etwa je 19 Hektar), nummerierte Abteilungen gegliedert. Diese entsprechen Flurstücken. Nur wo das Gebiet an benachbarte Gemeinden grenzt, sind die Abteilungen zumeist kleiner, da die Quadrate nicht vollständig innerhalb des Gebiets liegen.

  • Staatsforstdistrikt I Föhrert (Nordosten)
  • Staatsforstdistrikt II Weitforst (Weit Forst) (Norden)
  • Staatsforstdistrikt III Oetz (Osten)
  • Staatsforstdistrikt IV Buchet (Zentrum)
  • Staatsforstdistrikt V Hirschbrunn (Süden)
  • Staatsforstdistrikt VI Wolfsgrub (Westen)
  • Staatsforstdistrikt VII Sulz (Nordwesten)
  • Staatsforstdistrikt VIII Reiß (Norden, zur Gemeinde Brunnthal gehörig)

Verkehrswege

Die A8 (München-Salzburg) durchschneidet das Gebiet in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von 6,48 Kilometer. Die Autobahnanschlussstelle nördlich des Gebiets trägt den Namen „Hofoldinger Forst“ ebenso wie die noch weiter nördlich gelegene Raststätte. Im Gebiet selbst liegen die Autobahnparkplätze Otterfing (Richtung Süden) und Aying (Richtung Norden).

In West-/Ostrichtung verläuft die ehemalige Römerstraße Via Julia, deren Verlauf heute noch zu erkennen ist. Die Trasse wird teilweise als Radweg genutzt.[9]

Einzelnachweise

  1. Chronik der Gemeinde Brunnthal
  2. Flughäfen - Krieg im Moos. In: Der Spiegel. vom 1. Februar 1971
  3. Seite über den Landkreis Bad Aibling bei gemeindeverzeichnis.de (abgerufen am 1. August 2010)
  4. Seite über den Landkreis München bei gemeindeverzeichnis.de (abgerufen am 1. August 2010)
  5. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
  6. Link „Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis“: Bayerisches Gemarkungsverzeichnis
  7. Eingemeindung des Hofoldinger Forsts bringt viele Vorteile in: Münchner Merkur-Online vom 28. Januar 2011
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Gebietsfläche
  9. Römerstraßen im Isartal
47.94911.7129

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