Johann Ludwig Hartz

Johann Ludwig Hartz
Johann Ludwig Hartz

Johann Ludwig Hartz (* 18. März 1782 in Bautzen; † 7. Februar 1833 in Leipzig) war ein Kaufmann, Ratsherr und Stifter in Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Schulbesuch in Bautzen ging Hartz in die Kaufmannslehre bei der Kolonialwaren-Großhandlung mit Blaufarbenlager Kraft & Co. in Leipzig. Er stieg in der Firma bis zum Mitinhaber auf. Durch sein Können und seinen Gemeinsinn erwarb er sich viele Freunde.

Von 1823 bis 1833 war er Mitglied des Rates der Stadt, zeitweilig auch dessen Vizevorsteher. Er war auch Stadthauptmann und Beisitzer des Handelsgerichts. Als am 22. Februar 1826 die Sparkasse Leipzig eröffnet wurde, war er ihr erster ehrenamtlicher Vorsteher. Das Gleiche galt für das Leihhaus, für dessen Gründung er sich eingesetzt hatte. Er war Mitdirektor der Heilanstalt für Augenkranke und der Armenanstalt.

Sein Engagement für die armen Bevölkerungsschichten kommt auch in seiner Stiftungstätigkeit zum Ausdruck. 1924 stiftete er 2.500 Taler für die Gründung einer Ziehkinderanstalt, die für die Anleitung und Kontrolle von Pflegemüttern zuständig war, die Waisenkinder gegen Bezahlung in Obhut hatten. 10.000 Taler gab er zum Bau eines Altersheims für Arme. In seinem Testament vermachte er der Leipziger Armenanstalt seine Bergwerkskuxe, die im Jahr etwa 3.000 Taler abwarfen.

1832 benannte ihn der König zum Vertreter des Handels- und Gewerbestandes beim Sächsischen Landtag.[1] Krankheitsbedingt konnte er die Funktion schon nicht mehr antreten. Nach halbjähriger Erkrankung starb er an Tuberkulose.

Johann Ludwig Hartz war verheiratet und hatte eine Tochter.

Ehrung

  • Im Jahre 1998 wurde ihm zu Ehren eine von der Berliner Straße abzweigende Straße im Leipziger Stadtteil Eutritzsch mit Hartzstraße benannt.

Einzelnachweise

  1. Verordnung wegen des im Laufe des Jahres 1832 zu haltenden Landtags. § 7.

Literatur

  • Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. PROLEIPZIG, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8. S. 220
  • Christian Adolph Peschek (Hrsg.): Neues Lausitzisches Magazin, Band 1833, Görlitz 1833, S. 105-106 (Digitalisat)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hartz — ist der Familienname folgender Personen: Cornelius Hartz (* 1973), deutscher Altphilologe und Autor Detlef Hartz (1892−1965), deutscher Politiker (DBVP, DP Schleswigscher Block) Gustav Hartz (1884–1950), deutscher Politiker (DNVP) Hans Hartz… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannishospital (Leipzig) — Das Alte Johannishospital mit der Johanniskirche um 1880, Federzeichnung von Fritz Berger …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Haq–Har — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Har — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Mitglieder des Preußischen Herrenhauses — Das Preußische Herrenhaus war die Erste Kammer des Preußischen Landtags nach der Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Januar 1850, die bis zum Ende des deutschen Kaiserreichs gültig war. Die Mitglieder (Abgeordnete) des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses — Die Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses führt die Mitglieder des Preußischen Herrenhauses auf, das ab 1855 die Erste Kammer des Preußischen Landtags nach der Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Januar 1850, geändert …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Januar — Der 1. Januar (in Österreich und Südtirol: 1. Jänner) ist der 1. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 364 Tage (in Schaltjahren 365 Tage) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Dezember · Januar · Februar …   Deutsch Wikipedia

  • Germany — /jerr meuh nee/, n. a republic in central Europe: after World War II divided into four zones, British, French, U.S., and Soviet, and in 1949 into East Germany and West Germany; East and West Germany were reunited in 1990. 84,068,216; 137,852 sq.… …   Universalium

  • Deidesheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bundeskanzler Schröder — Gerhard Schröder (2003) Gerhard Fritz Kurt Schröder (oft genannt Gerd Schröder; * 7. April 1944 in Mossenberg, heute Ortsteil von Blomberg, Kreis Lippe) ist ein deutscher SPD Politiker. Er war von 1998 bis 2005 der siebte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”