Klaus Koenig (Pianist)

Klaus Koenig (Pianist)

Klaus Koenig (* 13. Oktober 1936 in Braunschweig) ist ein deutscher Musiker (Pianist) des Modern Jazz und Tonmeister, der in der Schweiz lebt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Koenig erhielt seit dem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht. Nach dem Abitur absolvierte er an der Hochschule für Musik Detmold sein Studium als Tonmeister. Seit April 1962 war er als Tonmeister im Radio Studio Zürich tätig. Er erstellte in fünfzehn Jahren für das Radio über 300 kommentierte Jazzsendungen. 1964 gründete er das Jazz Live Trio für die Jazz-Konzertreihe Jazz Live des Senders. Das Trio begleitete bis 1983 in über 100 Live-Sendungen Solisten wie die amerikanischen Jazzmusiker Johnny Griffin, Dexter Gordon, Clark Terry, Slide Hampton, Booker Ervin, Lee Konitz, Benny Bailey, Jiggs Whigham, Art Farmer, Phil Woods, Clifford Jordan oder Leo Wright; außerdem spielten sie mit vielen europäischen Musikern wie Albert Mangelsdorff, Dusko Goykovich oder Enrico Rava. Daneben trat das Trio in Konzerten mit namhaften Solisten auf. Auch war das Trio Mitglied im Quartett von Franco Ambrosetti, führte Klassik und Jazz-Programme mit Annette Weisbrod und Jazz & Lyrik-Programme mit Gert Westphal auf. Zwischen 1973 und 1978 erweiterte Koenig sein Trio mit den Bläsern Hans Kennel, Andy Scherrer und Paul Haag zum Sextett Magog, mit dem er an den Festivals in Montreux, Willisau, Ljubljana und Paris teilnahm. Magog stand für den Versuch, die Lücke zwischen den damals auseinanderstrebenden Elementen Hardbop, Freejazz und Rockjazz zu schließen. Ende der 1970er Jahre gründete er ein Quartett mit Roman Schwaller, um anschließend von 1982 bis 1984 im Quintett Gogam ausschließlich eigene Kompositionen aufzuführen. Von 1987 bis 1989 bestand das Voirol-Koenig-Extra-Ensemble. Seit 1989 trat Koenig auch als Solopianist in Erscheinung. In diesen Jahren spielte das Trio häufig mit Sal Nistico bis zu dessen Tod 1991. Im Jahr 1995 gründete Koenig Magog Zwei. Krankheitsbedingt durch Dystonie in beiden Händen musste er 1998 seine musikalische Tätigkeit unterbrechen. Theoretische Arbeiten: "Zum Temperaturproblem von Tasteninstrumenten in der Alten Musik" und "Voicings". (Voicinglehre für Jazzpianisten).

Diskographische Hinweise

  • "Magog Live in Montreux 1973" (Neuveröffentlichung) (TCB 01232)
Swiss Radio Days Jazz Live Concert Series:
  • Gert Westphal + Jazz Live Trio: Jazz&Lyrik (Heinrich Heine/Gottfried Benn) (TCB 01262)
  • Sal Nistico & Tony Scott + Jazz Live Trio (TCB 02212)
  • Albert Mangelsdorff & Francois Jeanneau + Jazz Live Trio (TCB 02222)
  • Gianni Basso & Guy Lafitte + Jazz Live Trio (TCB 02242)
  • Benny Bailey & Idrees Sulieman + Jazz Live Trio (TCB 02252)
  • Karin Krog & Enrico Rava & Miriam Klein + Jazz Live Trio (TCB 02262)
  • Phil Woods & Daniels Daniels & Stuff Smith & Leo Wright + Jazz Live Trio (TCB 02272)
  • Kenny Wheeler & Alan Skidmore + Jazz Live Trio (TCB 02282)
  • Sahib Shihab & Art Farmer & Cliff Jordan + Jazz Live Trio (TCB 02290)
  • Johnny Griffin & Hal Singer & Leszek Zadlo & Ferdinand Povel + Jazz Live Trio (TCB 02302)
  • Slide Hampton & Carl Berger & Glenn Ferris + Jazz Live Trio (TCB 02312)
  • Franco Ambrosetti & Hans Kennel/Thomas Grünwald & Andy Scherrer/Roman Schwaller & Daniel Bourquin + Jazz Live Trio (TCB 12322)
Swiss Radio Jazz Live Concert Series
  • Vol 1 Americans in Europe (TCB 8710)
  • Vol 2 Euro-American Fusions (TCB 8720
  • Vol 3 European Trends (TCB 8730)
Weitere Aufnahmen
  • "Magog Live in Montreux 1973" (Erstveröffentlichung) (Evasion EB 100 210)
  • "Magog" (ECM/Japo 60011)
  • "Gog's Dreams" Solo-Piano (TCB 8740)
  • Lunet – Gianni Basso European Quartet (Splasc(h) Records)
  • Galatea – Jazz Live Trio (Dire)
  • Organic – The Victor Burghardt & Mike Barone Orchestra (Ex Libris)
  • Pedro Y Antonia – Hugo Heredia + Jazz Live Trio (Ariston)
  • Franco Ambrosetti and the Jazz Live Situation (Dire)
  • Musica Helvetica Programm Nr. 59 (Magog) (MH)
  • Confrontation – Jazz Live Trio mit Texten von Rose Ausländer, Eva Zeller, Ernst Meister, Dirk Heinrichs (Hoppe & Werry ASS)
  • Jazz Choräle 3 – Jazz Live Trio + Kantorei Düsseldorf-Oberkassel (Hoppe & Werry)

Lexigraphischer Eintrag

  • Bruno Spoerri (Hrsg.): Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz. CD-Beilage zu: Bruno Spoerri (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6.

Weblinks


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