Pauline von Sagan

Pauline von Sagan
Pauline Biron, Fürstin von Hohenzollern-Hechingen

Luise Pauline Maria Biron von Sagan und Kurland (* 19. Februar 1782 in Mitau; † 8. Januar 1845 in Wien), war eine Prinzessin von Kurland, Herzogin von Sagan und durch Heirat Fürstin von Hohenzollern-Hechingen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pauline war die zweite Tochter des Peter von Biron, Herzog von Kurland und Semgallen (1724–1800) aus dessen Ehe mit Dorothea (1761–1821), Tochter des Reichsgrafen Friedrich von Medem.

Sie heiratete am 26. Februar 1800 in Prag den nachmaligen Fürsten Friedrich von Hohenzollern-Hechingen (1776–1838), sollte aber nur selten mit ihrem Mann zusammenleben.[1] Kurz vor der Vermählung war Paulines Vater gestorben und ihre ältere Schwester Wilhelmine erbte das Herzogtum Sagan in Schlesien sowie die Herrschaft Náchod in Böhmen. Ihre jüngere Schwester Dorothea heiratete 1809 Graf Edmond de Talleyrand-Périgord.

Nach der Eheschließung lebten Pauline und ihr Mann etwa ein Jahr im Palais Kurland in Berlin. 1805 trennten sie sich endgültig, nachdem Pauline aus ihrem Verhältnis mit Prinz Louis Victor Meriadec de Rohan-Guéméné (1766–1846), dem Ehemann ihrer Schwester Wilhelmine, eine außereheliche Tochter geboren hatte. Ihr 1801 geborener ehelicher Sohn Konstantin wurde daraufhin von ihr getrennt.

Wie ihre Schwestern, hatte auch Pauline beim Wiener Kongress durch ihr Verhältnis zu General Ludwig von Wallmoden-Gimborn, einem Enkel des britischen Königs Georg II., Aufsehen erregt. Ein Zeitzeuge berichtete: “Pauline hat sich nach langem Herumsuchen von beiden Theilen an Wallmoden fester und fester gehängt, der mit seiner phlegmatischen Tollheit die Frau rasend liebt”.

Nach dem Tod ihrer Schwester Wilhelmine 1839 wurde Pauline Herzogin von Sagan und kam in Besitz der Herrschaften Hohlstein, Nettkau und Rothenburg an der Oder; ihre Rechte auf diese Herrschaften übertrug sie ihrem Sohn.[2] Das Herzogtum Sagan überließ sie durch Vertrag und Kauf ihrer jüngeren Schwester Dorothea.[3] Ihre letzten Jahre verbrachte sie gemeinsam mit ihrer Schwester Johanna in Wien.[4]

Nachkommen

Aus ihrer Ehe mit Friedrich von Hohenzollern-Hechingen hatte Pauline den Sohn:

  • Konstantin (1801–1869), Fürst von Hohenzollern-Hechingen
∞ 1. 1826 Prinzessin Eugénie de Beauharnais (1808–1847)
∞ 2. 1850 Freiin Amalie Schenk von Geyern (1832–1897), „Gräfin von Rothenburg“

Aus ihrer Beziehung zu Louis de Rohan-Guéméné, Herzog von Montbazon und Bouillon hatte sie die Tochter:[5]

  • Marie Wilson von Steinach (1805–1893)
∞ 1829 Burggraf und Graf Fabian zu Dohna-Schlodien (1802–1871)

Literatur

  • Carl Eduard Vehse: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Teil 6, Hoffmann und Campe, 1857, S. 74 f.

Einzelnachweise

  1. Georg Adolf Wilhelm von Helbig: Russische Günstlinge, J.G. Cotta, 1809, S. 174
  2. Corpus constitutionum Germaniae, oder Die sämmtlichen Verfassungen der Staaten Deutschlands: mit den beiden Grundverträgen des Deutschen Bundes und deren wesentlichen Ergänzungen, H.L. Brönner, 1845, S. 253 (Digitalisat)
  3. A. Leipelt: Geschichte der Stadt und des Herzogthums Sagan, 1853, S. 174
  4. www.talleyrand.org
  5. www.thuiskomenopjewerk.nl


Vorgänger Amt Nachfolger
Wilhelmine von Sagan Herzogin von Sagan
1839–1845
Konstantin von Hohenzollern-Hechingen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dorothea von Sagan — Dorothea von Biron (* 21. August 1793 auf Schloss Friedrichsfelde bei Berlin; † 19. September 1862 in Sagan, Niederschlesien) war seit 1817 Herzogin von Dino, seit 1838 Herzogin von Haus Talleyrand und seit 1845 Herzogin von Sagan. Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelmine von Sagan — (* 8. Februar 1781 in Mitau; † 29. November 1839 in Wien) war 1800–1839 Herzogin von Sagan und Besitzerin der böhmischen Herrschaft Náchod. Mit ihrem einflussreichen politischen Salon in Wien und ihrer Liaison mit …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelmine von Sagan — NOTOC Princess Katharina Friederike Wilhelmine Benigna von Kurland, Duchess of Sagan (February 8, 1781 in Mitau (Jelgava) November 29, 1839 in Vienna) was a noblewoman from the ruling family of Courland (today part of Latvia). She is mainly known …   Wikipedia

  • Dorothea Herzogin von Sagan — Gräfin Dorothea von Biron (* 21. August 1793 auf Schloss Friedrichsfelde bei Berlin; † 19. September 1862 in Sagan, Niederschlesien) war seit 1817 Herzogin von Dino, seit 1838 Herzogin von Talleyrand und seit 1845 Herzogin von Sagan. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Sagan — bezeichnet Żagań, Stadt in der Woiwodschaft Lebus in Schlesien, Polen Herzogtum Sagan, bzw. Fürstentum Sagan, Herrschaft in Schlesien seit 1273 bis in das 19. Jh. Landkreis Sagan, Kreis des Bezirks Liegnitz 1816–1945 Sagan (Fluss) in Äthiopien… …   Deutsch Wikipedia

  • Pauline — ist ein weiblicher Vorname und eine Erweiterung des Vornamens Paula, welcher wiederum die weibliche Form von Paul ist. Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung und Varianten 2 Namenstage 3 Bekannte Namensträgerinnen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Sagan [1] — Sagan, preuß. Lehnsfürstentum und Standesherrschaft in Niederschlesien mit Virilstimme auf dem schlesischen Provinziallandtag, war früher ein Teil des Herzogtums Glogau, von dem es durch Erbteilung der Söhne des Herzogs Heinrich VIII. 1397… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Herzogtum Sagan — Wappen der Herzöge von Sagan Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dorothea von Kurland — mit ihren Kindern Wilhelmine und Pauline Dorothea von Kurland, geboren als Gräfin Anna Charlotte Dorothea von Medem (* 3. Februar 1761 in Mesothen; † 20. August 1821 in Löbichau) war eine Herzogin von Kurland, Diplomatin u …   Deutsch Wikipedia

  • Sagan (Pologne) — Żagań Pour les articles homonymes, voir Sagan et Zagan. Żagań …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”