Chlothar IV.

Chlothar IV.

Chlothar IV. († 719) war merowingischer Frankenkönig in Austrasien von 717 bis 719.

Vermutlich war er der Sohn des Frankenkönigs Childebert III. eventuell aber auch von Theuderich III.

Die Auseinandersetzungen zwischen Plektrudis, Karl Martell und Raganfrid, die bereits die Regierung seines Vorgängers Dagobert III. belastet hatten, setzte sich auch unter Chlothar fort. Karl Martell besiegte bei Vinchy seinen merowingischen Gegenspieler Chilperich II. und dessen Hausmeier Raganfrid (21. März 717). Daraufhin erhob er Chlothar IV. zum Gegenkönig. Chlothar, der völlig von Karl abhängig war, starb aber bereits 719. Da zu diesem Zeitpunkt Raganfrid nach einem entscheidenden Sieg bei Soissons ungefährlich geworden war, verzichtete er auf die erneute Erhebung eines Gegenkönigs und erkannte Chilperich nunmehr an.

Literatur

  • Felix Dahn: Die Völkerwanderung. Kaiser Verlag Klagenfurt, 1997
  • Felix Dahn: Die Franken. Emil Vollmer Verlag, 1899
  • Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. Stuttgart 2001, Broschiert, ISBN 3-17-017044-9
  • Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Anton Hirsemann Stuttgart 1972
  • Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag München, 1995


Vorgänger Amt Nachfolger
Chilperich II. (Gegen)König der Franken in Neustrien
717–719
Chilperich II.

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