Rolf Parr

Rolf Parr

Rolf Parr (* 1956 in Essen) ist Professor für Germanistik (Literatur- und Medienwissenschaft) an der Universität Duisburg-Essen und leitet dort den Masterstudiengang „Literatur- und Medienpraxis“.

Leben

Nach seinem Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum war er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter und promovierte 1989 mit der Arbeit „’Zwei Seelen wohnen, ach in meine Brust!’ Strukturen und Funktionen der Mythisierung Bismarcks (1860–1918)“. Diese Arbeit wurde 1990 als besonders herausragende wissenschaftliche Arbeit mit dem Preis der Ruhr-Universität Bochum für das Jahr 1990 ausgezeichnet.
Habilitiert hat sich Rolf Parr 1996 an der Universität Dortmund für das Fach „Neuere deutsche Literatur“ mit einer Studie zum literarisch-kulturellen Vereinswesen („Interdiskursive As-Sociation. Studien zu literarisch-kulturellen Vereinen, Gruppen und Bünden vom Vormärz bis zum Ersten Weltkrieg“).
Danach war er Hochschuldozent an der Universität Dortmund, Gastprofessor auf dem Wechsellehrstuhl des Landes NRW an der Universität Leiden/NL und von 2004 bis 2010 Professor für Literaturwissenschaft und -didaktik an der Universität Bielefeld. Er leitete dort bis zum Wechsel an die Universität Duisburg-Essen (2010) den Masterstudiengang „Interdisziplinäre Medienwissenschaft“.
Arbeitsschwerpunkte von Rolf Parr sind: Literatur-, Medien- und Kulturtheorie/-geschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts; (Inter-)Diskurstheorie und Normalismusforschung; Kollektivsymbolik; Mythisierung historischer Figuren; literarisches Leben/Literaturbetrieb, Literatur/Medien-Beziehungen; Spielshows und Fernsehen.

Werke (Auswahl)

Monografien

  • Historische Mythologie der Deutschen 1798-1918. München: Fink 1991 (zus. mit W. Wülfing u. K. Bruns).
  • „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“. Strukturen und Funktionen der Mythisierung Bismarcks (1860-1918). München: Fink 1992.
  • Interdiskursive As-Sociation. Studien zu literarisch-kulturellen Gruppierungen zwischen Vormärz und Weimarer Republik. Tübingen: Niemeyer 2000.
  • Autorschaft. Eine kurze Sozialgeschichte der literarischen Intelligenz. Heidelberg: Synchron 2008 (unter Mitarb. v. J. Schönert).
  • Link(s). Eine Bibliografie zu den Konzepten ‚Interdiskurs’, ‚Kollektivsymbolik’ und ‚Normalismus’ sowie einigen weiteren Fluchtlinien. Zweite, stark erweiterte und überarbeitete Aufl. Heidelberg: Synchron 2010 (zus. mit M. Thiele).

Handbücher

  • Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde. Stuttgart: Metzler 1998 (hg. zus. mit W. Wülfing u. K. Bruns).
  • Foucault-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart, Weimar: Metzler 2008 (hg. zus. mit C. Kammler u. U. J. Schneider).

Herausgeberschaften

  • Gottschalk, Kerner & Co. Funktionen der Telefigur ›Spielleiter‹ zwischen Exzeptionalität und Normalität. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2001 (hg. zus. m. M. Thiele).
  • (Nicht) normale Fahrten. Faszinationen eines modernen Narrationstyps. Heidelberg: Synchron 2003 (hg. zus. mit U. Gerhard u.a.).
  • Querpässe. Beiträge zur Literatur-, Kultur- und Mediengeschichte des Fußballs. Heidelberg: Synchron 2003 (hg. zus. m. R. Adelmann u. Th. Schwarz).
  • Zeitdiskurse. Reflexionen zum 19. und 20. Jahrhundert. Heidelberg: Synchron 2003 (hg. zus. mit R. Berbig u. M. Lauster).
  • Foucault in den Kulturwissenschaften. Heidelberg: Synchron 2007 (hg. zus. m. C. Kammler).
  • „Die besten Bissen vom Kuchen“. Wilhelm Raabes Erzählwerk: Kontexte, Subtexte, Anschlüsse. Göttingen: Wallstein 2009 (hg. zus. m. S. R. Fauth u. E. Rohse).
  • Periphere Zentren oder zentrale Peripherie? Kulturen und Regionen Europas zwischen Globalisierung und Regionalität. Heidelberg: Synchron 2008 (hg. zus. mit G. Mein u. W. Amann).
  • Gastlichkeit. Erkundungen einer Schwellensituation. Heidelberg: Synchron 2009 (hg. zus. mit P. Friedrich).
  • Globalisierung und Gegenwartsliteratur. Konstellationen, Konzepte, Perspektiven. Heidelberg: Synchron 2010 (hg. zus. mit G. Mein u. W. Amann).

Reihenherausgeberschaft

  • Diskursivitäten. Literatur – Kultur – Medien. Heidelberg 2001ff. (zus. m. Klaus-Michael Bogdal und Alexander Honold).

Sekundärliteratur

  • Art. „Parr, Rolf.“ In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2011. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 23. Ausgabe. Berlin: De Gruyter 2011, Bd. 3, S. 3098.
  • M. Strecker: Wenn die Brasilianer tanzen. Vortragsreihe »Kopfball«: Rolf Parr über Nationalvorurteile im Fußball. (Stern der Woche). In: Neue Westfälische Zeitung (14./15. Januar 2006).
  • J. Hirsch: Der eigene Weg ins Herz der Studierenden. In: H 1. Das Magazin der Universität Bielefeld, 2 (2008), S. 12-13.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Parr — steht für: Parr (Landschaft), Landschaft im südöstlichen Saarland Parr ist der Familienname folgender Personen: Albert Eide Parr (1900–1991), norwegisch amerikanischer Fischkundler Catherine Parr (1514–1548), Gattin von Heinrich VIII. Cecil… …   Deutsch Wikipedia

  • Jürgen Link — (* 1940) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler (Germanist und Romanist). Er hatte bis zu seiner Emeritierung 2005 an der Universität Dortmund eine Professur inne. Er wohnt in Hattingen Niederwenigern. Link engagierte sich sowohl in Paris als …   Deutsch Wikipedia

  • Normalismus — Jürgen Link (* 1940) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler (Germanist und Romanist). Er hatte bis zu seiner Emeritierung 2005 an der Universität Dortmund eine Professur inne. Er wohnt in Hattingen Niederwenigern. Link engagierte sich sowohl… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Wendel — (* 8. März 1884 in Metz; † 3. Oktober 1936) war ein deutscher Politiker, Historiker, Balkanforscher, Journalist und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Michel Foucault — [miˈʃɛl fuˈko] (* 15. Oktober 1926 in Poitiers; † 25. Juni 1984 in Paris), Inhaber des Lehrstuhls für die Geschichte der Denksysteme am Collège de France in Paris, war ei …   Deutsch Wikipedia

  • Werdandi-Bund — Der Werdandi Bund wurde 1907 durch den Maler Hermann Hendrich (1854–1931) gegründet. Die Name des Bundes bezieht sich auf die nordische Schicksalsgöttin Werdandi (auch Verdanti oder Verthandi, nordisch für werdend). Zu den Unterzeichnern des… …   Deutsch Wikipedia

  • Die ehrlichen Kleiderseller zu Braunschweig — Die „Kleiderseller“ (am 21. September 1890): Dreiergruppe oben links (v. l.): Johannes Fehn, Heinrich Stegmann, Otto Haeusler; Fünfergruppe oben rechts (v. l.): Friedrich Brauns, von der Osten, Ulrich Kirchenpauer, Seeck, Bodenstein; vorletzte… …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Otto Hartleben — Otto Erich Hartleben (* 3. Juni 1864 in Clausthal, Harz; † 11. Februar 1905 in Salò, Gardasee) war ein deutscher Dramatiker, Lyriker und Erzähler. Zu Lebzeiten galt er als einer der meistaufgeführten Dramatiker im Umfeld des Naturalismus …   Deutsch Wikipedia

  • Kleiderseller — Die „Kleiderseller“ (am 21. September 1890): Dreiergruppe oben links (v. l.): Johannes Fehn, Heinrich Stegmann, Otto Haeusler; Fünfergruppe oben rechts (v. l.): Friedrich Brauns, von der Osten, Ulrich Kirchenpauer, Seeck, B …   Deutsch Wikipedia

  • Luise von Mecklenburg-Strelitz — Königin Luise von Preußen, Ölgemälde von Josef Maria Grassi aus dem Jahr 1802 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”