Sandower Straße

Sandower Straße
Die Sandower Straße, links die Oberkirche St. Nikolai, rechts das Haus Sandower Straße 54
Das Haus Sandower Straße 13 verfällt.
Das Haus Sandower Straße 17

Die Sandower Straße (sorbisch: Žandojska droga) ist eine Straße in Cottbus. Die Straße geht vom Altmarkt in Richtung Osten. Sie ist eine der drei Hauptstraßen des alten Cottbus, die sich am Altmarkt treffen. Aus diesem Grund war es im Mittelalter eine Fernhandelsstraße.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Geschichte

Die Sandower Straße beginnt am Altmarkt und läuft bis zum Gerichtsplatz, ab hier geht es in einem S-Bogen links um die Oberkirche und rechts um den Schlossberg bis zur Sandower Brücke. In Plänen der Stadt Cottbus ist die Straße bereits im Jahre 1800 verzeichnet. Im Jahre 1861 war sie im westlichen Teil ein Teil der Berliner Straße, im östlichen Teil hieß sie Brückenstraße. Ab 1892 wurde die Straße vom Altmarkt bis Sandower Brücke Sandower Straße genannt.

Häuser

In der Sandower Straße befinden sich zehn denkmalgeschützte Häuser[1] und der ebenfalls denkmalsgeschützte Tuchmacherbrunnen. Eine genaue Aufstellung der denkmalgeschützten Häuser befindet sich in der Liste der Baudenkmale in Cottbus. Ebenso liegt die Oberkirche St. Nikolai an der Sandower Straße. Im Einzelnen sind das:

Sandower Straße 1: Das Haus wurde 1868 erbaut. Im Jahre 1945 brannte das Dach, der Dachstuhl wurde darauf neu erstellt. Das Haus liegt an der Ecke Altmarkt. Es ist schmal mit drei Achsen, drei Geschossen und einen hohen Drempel.

Sandower Straße 13: Das Wohnhaus wurde in zwei Bauphasen errichtet, das Erdgeschoss Ende des 17. Jahrhundert, das Obergeschoss entstand Mitte des 18. Jahrhundert. Ab Anfang des 19. Jahrhundert wurde das Haus teilweise als Gaststätte genutzt, ab 1851 befand sich hier eine Brauerei. Das Haus steht seit 1987 leer und zerfällt.

Sandower Straße 17: Das Wohnhaus wurde um 1825 erbaut. Das Haus ist eingeschossig, traufständig und hat ein Krüppelwalmdach. Vor dem Eingang befindet sich eine Freitreppe. Rechts vom Haus befindet sich eine Toreinfahrt. Das Haus steht links direkt an der Stadtmauer.

Sandower Straße 19: Das Haus ist die ehemalige Gemeindeschule, erbaut wurde die Schule in den Jahren 1895 bis 1896. Die Schule hat 26 Klassenräume, im nördlichen Teil befand sich die Knabengemeindeschule im südlichen Teil die Mädchengemeindeschule. Für beide Schulen wurde östlich von dem Schulgebäude eine Turnhalle gebaut.

Sandower Straße 42: Das Haus entstand aus ursprünglich zwei Häusern. Der linke Teil entstand im späten 18. Jahrhundert. Nach 1857 wurde auf dem benachbarten Grundstück ein Haus neu gebaut, der alte Eingang wurde auch für das neue Haus genutzt. Das Haus ist zweigeschossig mit einem Satteldach. Es liegt an der Ostseite der Sandower Straße gegenüber dem Oberkirchplatz.

Sandower Straße 48: Das Wohnhaus entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert. Es liegt gegenüber dem Chor der Oberkirche St. Nikolai. Seit 1896 befindet sich hier eine Gaststätte, sie war später Treffpunkt der Bäckergesellen, daher der Name Bäckerbörse. Das Haus ist klein, hat zwei Geschosse und ein Vollwalmdach.

Sandower Straße 50: Das Wohnhaus wurde 1795 bis 1796 erbaut. Bauherr war Ferdinand Köhler, der von 1810 bis 1831 der zweite Bürgermeister von Cottbus war. Im Jahre 1905 wurde das Haus vom Magistrat der Stadt gekauft und diente unter anderem als Armenbüro, Standesamt und Stadtarchiv. Das Haus steht an der Ecke zum Gerichtsplatz. Es ist ein zweigeschossiges Haus mit Mansardendach.

Sandower Straße 54: Das Haus wurde im Kern wohl um das Jahr 1698 erbaut, wobei Wandreste eines Vorgängerbaues verwendet wurden. Die Fassade stammt aus der Mitte des 18. Jahrhundert. Unter einem Teil des Gebäudes befindet sich ein tonnengewölbter Keller. Im 19. Jahrhundert wurde das Haus mehrfach umgebaut. Das Haus liegt an der Ecke Gertraudenstraße gegenüber der Oberkirche St. Nikolai. Es hat acht Achsen, zwei Stockwerke und ein Walmdach mit Fledermausgauben. In dem Haus befindet sich heute ein Restaurant.

Sandower Straße 57: Ein Haus an dieser Stelle wird zum ersten Mal im Jahre 1544 erwähnt. Beim Stadtbrand 1671 wurde das Haus stark beschädigt. In zwei Bauabschnitten wurde das Haus wieder aufgebaut, dabei wurde das mittelalterliche Backsteinwerk verwendet. Ab 1734 befand sich hier eine Zinngießerei. Seit 1825 befindet sich hier ein Gasthaus.

Sandower Straße 59: Das Wohnhaus steht an der Ecke zum Altmarkt. Es wurde um 1780 erbaut. Es ist ein zweigeschossiger Bau mit einem Satteldach.

Literatur

  • Marie-Luise Buchinger und Marcus Cante: Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf, Wernersche Verlagsgesellschaft, ISBN 3-88462-154-8

Weblinks

 Commons: Sandower Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Stadt Cottbus (PDF-Datei; 91 kB)
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