Schloss Willmendingen

Schloss Willmendingen

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Schloss Willmendingen
Schloss Willmendingen.jpg
Entstehungszeit: 17. Jahrhundert
Erhaltungszustand: Hauptbau erhalten
Ständische Stellung: Freiherren-Klettgau
Ort: Wutöschingen-Schwerzen
Geographische Lage 47° 38′ 21,8″ N, 8° 21′ 13,1″ O47.6393858.35364Koordinaten: 47° 38′ 21,8″ N, 8° 21′ 13,1″ O
Schloss Willmendingen (Baden-Württemberg)
Schloss Willmendingen

Das Schloss Willmendingen ist ein Schloss im Dorf Willmendingen bei Schwerzen, einem Ortsteil der Wutöschingen im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der große rechteckige Bau im Stil der Spätrenaissance wurde 1609 durch Johann Jakob von Beck, Landvogt im Klettgau, Kaiserlicher Notar und Landschreiber von Vaduz, der 1607 für seine zahlreichen Verdienste das Dorf Willmendingen zum Mannlehen erhielt, erbaut.

Der Waldvogt Franz Leopold Beck von und zu Willmendingen versuchte 1698 das gesamte Gut Willmendingen an das Kloster St. Blasien zu verkaufen, was aber nicht gelang. 1801 oder 1803 verkaufte Franz Xaver von Beck das Schloss an Fürst Josef II. von Schwarzenberg, die Fürsten von Schwarzenberg in Tiengen wiederum 1812 an das Großherzogtum Baden.

1920 kaufte es die Gemeinde Schwerzen. Heute ist es Privatbesitz. Das Innere wurde 1992 modern verändert: Es wurden moderne Wohnungen eingerichtet, im Gewölbekeller eine Gaststätte.

Anlage

Ursprünglich befand sich an dieser Stelle ein Meierhof (Statthalterei) des Klosters Rheinau der Ehrenspergerhof. Zum Schloss gehörten einst umfangreicher Landbesitz, eine Ziegelhütte, die Willmendinger Mühle und der abgegangene Schweikhof, von dem noch der Brunnen besteht.

Das Schloss hatte eine kleine Schlosskapelle und ein rückwärtigen Treppenturm mit Sandsteinschnegge. Es verfügt über eine großen Gewölbekeller, dieser diente zur Lagerung des einst hier angebauten Weins (heute Gaststätte). Das Eingangsportal mit dem Wappen derer von Beck wurde 1903 ausgebaut und befindet sich heute in der Kunstakademie Karlsruhe.

Epitaph derer von Beck zu Willmendingen in der Kirche Schwerzen

Ebenfalls abgebaut und entfernt wurden: Umgebungsmauer, Stallungen, Trotte, Kapelle mit Türmchen und Glocke. Innen wurden moderne Wohnungen eingebaut. Von der ehemaligen Ausstattung wie Kachelöfen, bemalte Kassettendecken etc. hat sich nichts erhalten. Wieder angebracht wurde die große Dachgaube.

Die Kapelle war ein einfacher gotischer Bau. Am Altar befand sich ein Antependium mit Alabasterwappen der Freiherrlichen Familie von Beck.[1] Es befindet sich in der im Jahre 2002 erbauten Semberg-Kapelle.

Einzelnachweise

  1. Willmendingen. In: Josef Durm, Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden: beschreibende Statistik, Band 3, J.C.B. Mohr, 1892, S. 170.

Literatur

  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg II: Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen, Deutscher Kunstverlag, München 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 658.
  • Franz Xaver Kraus (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Waldshut (= Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Band 3), Mohr, Freiburg im Breisgau 1892, S. 170–171.
  • Albert Krieger: Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Band 2, Badische Historische Kommission (Hrsg.), Heidelberg 1904, S. 1459.
  • Alois Nohl: Heimat am Hochrhein, 1984. S. 201–206.
  • Wutöschingen - einst und heute, Das Lesebuch: Degernau, Horheim, Ofteringen, Schwerzen, Wutöschingen. Gemeinde Wutöschingen (Hrsg.), Wutöschingen 2006. S. 70–81.

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