Sebastian Dachauer

Sebastian Dachauer

Sebastian Dachauer (* 19. August 1778 in Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz; † 24. Februar 1863 in Fischbach am Inn) war ein deutscher Theologe und oberbayerischer Heimatforscher.

Dachauers Vorname war eigentlich Wolfgang. 1798 trat er in München in den Augustinerorden ein und erhielt den Ordensnamen Sebastian. Nach dem Studium der Theologie wurde er am 19. September 1801 zum Priester geweiht.[1] Bis 1807 war er als Hilfspriester in Aufkirchen tätig.[2] Anschließend wurde er Schulbenefiziat in Brannenburg. In dieser Position befasste er sich intensiv mit der Geschichte des oberen Inntals und des Landkreises Rosenheim. Er verfasste zahlreiche Abhandlungen zur Geschichte Oberbayerns, die er meistens im Oberbayerischen Archiv, dem Organ des Historischen Vereins für Oberbayern, veröffentlichte.[3] Gemeinsam mit seinem Bruder Gottfried, der dort Bürgermeister war, veröffentlichte er 1841 außerdem eine zweibändige Ortschronik über seine Geburtsstadt Neunburg vorm Wald. Dachauer verstarb am 24. Februar 1863 in Fischbach am Inn; sein Leichnam wurde auf seinen Wunsch in Brannenburg bestattet.

Werke (Auswahl)

  • Kleine Beiträge zur bayerischen Geschichte, 1839 (42 Seiten).
  • Zur Geschichte der Kirche am Petersberge und der Burgen Falkenstein, Kirnstein und Auerburg. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, Band 2, München 1840, S. 356-401 (online).
  • (zusammen mit seinem Bruder Gottfried, Bürgermeister von Neunburg vorm Wald): Chronik der Stadt Neunburg v. W. Zwei Bände, 1841.
  • Geschichte der Freiherren und Grafen von Ruepp auf Falkenstein, Bachhausen, Merlbach und Aschheim. München 1844 (online).
  • Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, Band 4, München 1843, Heft 1, S. 92-135 (online, ohne S. 94-95) und Heft 2, S. 219-270 (online), Heft 3, S. 326-329 (online); Band 14, München 1853, Heft 2, S. 1-39 (online)
  • Einfache Erzählung von dem schrecklichen Absturze des Schrofenberges und der dadurch erfolgten Verwüstung bei Brannenburg im August 1851. München 1852 (online).
Als Herausgeber
  • Regesten ungedruckter Urkunden zur bayerischen Orts-, Familien- und Landes-Geschichte. Zehnte Reihe: Aus der vormals gräfl. Preysing'schen, nunmehr kurfürstl. Maria Leopoldinischen Registratur zu Brannenburg, und aus der pfarrlichen Registratur dieser Gegend. München 1846 (= Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte Band VIII, Heft 1) (online, ohne S. 1-3).
  • (zusammen mit Josef Buehl und Heinrich Föringer): Regesten ungedruckter Urkunden zur bayerischen Orts-, Familien- und Landes-Geschichte. Band 17: Urkunden des Klosters Altomünster in Oberbayern aus der Zeit des Besitzes des Ordens des hl. Benedikt. München 1850 (online).

Literatur

  • Franz Xaver Quitzmann: Erinnerung an Wolfgang Sebastian Dachauer, vorm. Schul- und Schloßbeneficiat zu Brannenburg. München 1865 (online).

Einzelnachweise

  1. Der Wittwen- und Waisenfreund. Band 23, München 1846, S. 190.
  2. Nachrichten von dem deutschen Schulwesen in den baierischen Staaten. Band 4, München 1806, S. 118-120.
  3. Friedrich Hector Graf Hundt: Bericht bei der Feier fünfundzwanzigjährigen Bestehens des historischen Vereins von und für Oberbayern am 26. Mai 1863. Zugleich combinirter XXIV. und XXV. Jahresbericht für die Jahre 1861 und 1862. München 1863, S. 28.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sebastian Wimmer — Sebastian Wimmer, auch Westel Wimmer, (* 5. Januar 1902 in Dingolfing; † unbekannt) war ein deutscher Polizist, SS Hauptsturmführer und erster Schutzhaftlagerführer im KZ Majdanek. Leben Sebastian Wimmer war von März 1923 bis Ende Februar 1935… …   Deutsch Wikipedia

  • Brannenburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Samerberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Neunburg vorm Wald — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Rohrdorf (am Inn) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Ober-Falkenstein (Flintsbach am Inn) — Ober Falkenstein Der Petersberg von Flintsbach aus gesehen Alternativname(n): Rachelburg, Alt …   Deutsch Wikipedia

  • Schweinsteiger — ist ein deutscher Familienname. Er ist eine Herkunftsbezeichnung, die mit einem Ort in Zusammenhang steht, für den zur Zeit der Namensprägung das Vorhandensein von Schweinen charakteristisch war. Der Name mehrerer Ortsteile in Bayern ist auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Auerburg — Kupferstich von Michael Wening aus dem Jahre 1701 Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Flintsbach am Inn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kirnstein — p1 Kirnstein Entstehungszeit: um 1100 bis 1200 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Ruine Bauweise …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”