Seen von Ounianga

Seen von Ounianga
Ounianga Serir

Die Seen von Ounianga sind eine Reihe von Seen in der Borkou-Ennedi-Tibesti Region im Nordostbecken des Tschad. Diese Seen fallen durch ihre in Nord- Südrichtung verlaufenden Landzungen auf, die durch den Passatwind gebildet wurden. Die Seen sind der Rest eines viel größeren Sees, der das Tschadbecken während der so genannten grünen Sahara-Zeit, die von rund 10.000 bis 1.500 v. Chr. dauerte, füllte. Es gibt derzeit fünfzehn Seen in diesem Gebiet mit einer Gesamtfläche von ca. 20 km². Das macht sie zu den größten Seen in der Sahara. Sie sind in zwei Ansammlungen geteilt, die etwa 40 km voneinander getrennt sind: [1]

Die Ounianga Kebir (arabisch kebir = groß) im Westen (19°05 'N/20°31 'E)

Die Ounianga Serir (arabisch serir = klein) im Osten (18°55'N/21 °51'E)

  • Melekoui-See
  • Dirke-See
  • Ardiou-See
  • Teli-See (der größte und salzhaltigste der Seen)
  • Abrome-See
  • Hogou-See
  • Diara-See
  • Tarem-See
  • Tibichei-See
  • Bokou-See

Hydrogeologie

Diese Seen bilden ein hydrologisches System, das in den Wüsten der Erde einzigartig ist. Normalerweise versalzt das betreffende Wasser durch die hohe Verdunstungsrate, es wird salin, wenn die Wasseroberfläche einer sehr trockenen Umgebung ausgesetzt ist. Aber in diesem Fall, auch wenn der Verdunstungsverlust des Yoa-See zum Beispiel weltweit einzigartige 6 m im Jahr beträgt, bleibt die gesamte Tiefe der Seen gleich. Die einzigartige Kombination physikalischer Faktoren betrifft alle Seen, mit Ausnahme des zentralen Teli-See und des süßwasserhaltigen Yoa-Sees. Dies geschieht wie folgt:

Die Passatwinde blasen Sand in das Becken und trennten es in fünfzehn Seen. Wasser aus einem Grundwasserspeicher, dem Nubischen Sandstein-Aquifer, das sich während der feuchten Jahrtausende angesammelt hat, speist die Seen. Da dicke Matten aus Schilf die Oberflächen der Süßwasserseen bedecken, wird die Verdunstung aus ihnen verlangsamt. Diese Matten sind an der Oberfläche des salzhaltigen Teli-Sees nicht vorhanden: somit findet eine größere Verdunstung aus ihm statt und hält seinen Wasserstand niedriger als den der umliegenden Seen (Absenkungstrichter). Dies ermöglicht dem Wasser aus den angrenzenden Seen durch die wasserdurchlässigen Dünen in den Teli-See zu fließen, wodurch die Wasserkörper der kleineren Seen mit frischem Grundwasser aufgefüllt werden können. [2]

Bilder

Weblinks

  1. ramsar.wetlands.org S.14
  2. Seen in der Sahara - ein hochpräzises Umweltarchiv

Satellitenfoto der Seen vom Erdobservatorium (nachbearbeitet)


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