Sulzhoftunnel

Sulzhoftunnel
Sulzhoftunnel
Sulzhoftunnel
Das Südportal des Tunnels im April 1987. Noch fehlt die Oberleitung.
Länge 714 m
Anzahl der Röhren 1
Bau
Bauherr Deutsche Bundesbahn
Baubeginn 1983
Betrieb
Betreiber DB Netz
Freigabe 1988
Lage
Sulzhoftunnel (Hessen)
Red pog.svg
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Koordinaten
50° 29′ 45,4″ N, 9° 39′ 45,5″ O50.4959379.662637
50° 29′ 23,6″ N, 9° 39′ 34,9″ O50.4898839.659697

Der Sulzhoftunnel ist ein 714 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Er verläuft unterhalb der Gehöfte Sulzhof, nordwestlich des Ortsteils Kerzell der osthessischen Gemeinde Eichenzell, und trägt daher seinen Namen.

Die drei Gehöfte liegen rund 10 km südwestlich des Stadtkerns von Fulda in einem abgelegenen Tal.[1]

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Tunnel verläuft, zwischen den Streckenkilometern 241,2 und 242,0, in südwestlicher Richtung. Südlich schließt sich die Nördliche Fliedetalbrücke an, nördlich folgt nach mehreren kleineren Brücken und Erdbauwerken der Bahnhof Fulda.

Das Nordportal des Tunnels liegt unterhalb des südlichen Hofs. Auf einem Damm passiert die Strecke die beiden weiteren, nördlich des Tunnelportals gelegenen Gehöfte.[1]

Geschichte

Die Geschichte der drei Gehöfte reicht zurück bis in das 19. Jahrhundert. Sie beherbergten Ursprünglich ein Kloster der Zisterzienser.[1]

Nach dem Planungsstand von 1976 war ein Tunnel unter dem Kerzeller Laß „ab etwa Sulzhof“ von 1410 m Länge vorgesehen.[2]

1982 erstand die damalige Deutsche Bundesbahn eines der drei Gehöfte für 214.000 D-Mark (rund 110.000 Euro; Preisstand: 1982) und überbot damit eine in dem Bauerngehöft wohnende Wohngemeinschaft, die 80.000 D-Mark geboten hatte. Die Bundesbahn bemühte sich anschließend, die Mieter herauszuklagen.[3] Eine Wohngemeinschaft, die einen der drei Höfe bewohnte, zog aus, die der beiden anderen Höfe blieben zunächst. Ein weiterer Hof ist seit dem Bau der Strecke nur noch über eine Brücke zu erreichen. In diesen Hof zogen Bauarbeiter ein.[4] Die damalige Bundesbahn riss mehrere Nebengebäude des erstanden Hofes ab und errichtete auf deren Fundamenten Baracken für Bauarbeiter. Dadurch lebten Projektgegner und Befürworter Tür an Tür.[1]

Im Frühjahr 1983 begannen die Vorbereitungen für den Tunnelbau. Dabei wurde auch eine Fläche von Staatswald gerodet, um dort eine Deponie für Erdmassen aus dem Tunnelbau unterzubringen.[4]

Die Röhre wurde am 21. Juni 1983 angeschlagen. Die geplante Tunnellänge lag dabei bei 660 m.[5] Beim Tunnelanstich demonstrierten Anwohner mit Transparenten und Trauerkränzen. Während der Bauphase wurden im Sulzhoftal auch Erdmassen abgelagert.[1]

Im Oktober 1984 stand der Tunnel kurz vor dem Durchschlag.[6]

Das Bauwerk lag im Planungsabschnitt 18 des Mittelabschnitt der Neubaustrecke.[7]

Weblinks

 Commons: Sulzhoftunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gesamthochschule Kassel (Hrsg.): Durch den Berg und übers Tal. Über die Bundesbahn-Neubaustrecke Hannover - Würzburg. Arbeitsbericht des Fachbereichs Stadtplanung und Landschaftsplanung, Heft 79, Kassel 1988, ISBN 3-89117-035-1, S. 77–79.
  2. Um die DB-Trasse im Raum Fulda. In: Fuldaer Zeitung, 20. Oktober 1976.
  3. „Mit Tempo 250 in ein neues Zeitalter“. In: Der Spiegel, Heft 43, 1984, S. 69–85
  4. a b Die Vorbereitungen für den Bau der Schnellbahntrasse im Sulzhoftal laufen. In: Fuldaer Zeitung, Nr. 100, 30. April 1983
  5. Belter: Große Fortschritte beim Bau der Tunnel für die Neubaustrecken. In: Der Eisenbahningenieur, 34, 1983, Heft 12, S. 661 f.
  6. Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe H/W Mitte (Hrsg.): Kurzinformation Nr. 4/84. Frankfurt, 5. Oktober 1984, 2 A4-Seiten
  7. Bundesbahndirektion Frankfurt (M), Projektgruppe NBS Frankfurt am Main der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecken Hannover-Würzburg von Kassel bis Fulda, Köln - Rhein / Main im Direktionsbereich. Faltblatt mit 12 Seiten (10x21 cm), Frankfurt am Main, ohne Jahr (ca. 1984)

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