Doug Henning

Doug Henning

Doug Henning (* 3. Mai 1947 in Winnipeg, Manitoba; † 7. Februar 2000 in Los Angeles) war ein kanadischer Zauberkünstler und Großillusionist.

Douglas James Henning begann in den 70ern, die Bühnenzauberkunst stilistisch zu revolutionieren.

Henning beherrschte sein Metier von der Manipulation mit Spielkarten bis hin zur Großillusion. Hennings Repertoire umfasste die meisten noch heute modernen Großillusionen. Sein Markenzeichen war jedoch sein humorvoller, theatermäßiger und frischer Präsentationsstil, der mit allen Konventionen brach und seiner Zeit Jahrzehnte voraus war.

Inhaltsverzeichnis

Spellbound

Als Psychologiestudent unterrichtete Henning an der Universität Zauberkunst, wo er den späteren Kinoregisseur Ivan Reitman (Ghostbusters – Die Geisterjäger) kennenlernte. Gemeinsam produzierten sie in Toronto die knallbunte Hippie-Zaubershow Spellbound im Stil eines Musicals, die ursprünglich nur als Lückenbüßer für eine ausgefallene Theaterproduktion vorgesehen war. Die Musik steuerte der Lighthouse-Musiker und spätere Filmkomponist Howard Shore (Der Herr der Ringe) bei. Die rasante low budget-Produktion brach alle Kassenrekorde.

The Magic Show

Henning wurde an den Broadway engagiert, wo er mit höherem Budget und professioneller Theater-Logistik die Show perfektionierte und als "The Magic Show" vier Jahre für ausverkaufte Säle sorgte. Seine Story war eine Show-in-der-Show, die von einem jungen Zauberkünstler handelte, der sich nicht dem abgeschmackten Showstil mit Glamour-Girls u.s.w. unterordnen wollte. Erstmals seit der "goldenen Ära" wurde Bühnenzauberei wieder mit aufwändigen Großillusionen in theatermäßigem Stil präsentiert.

Merlin

Ebenfalls mit Reitman realisierte Henning am Broadway das Musical Merlin, das mit dem Tony-Award geehrt wurde. Den jugendlichen Merlin spielte der junge Christian Slater. In dieser Show wurde erstmals eine um die Längsachse rotierende schwebende Dame präsentiert, die Reitman auch in seinem Film Ghostbusters – Die Geisterjäger mit Sigourney Weaver verwendete. Trotz brillanter Kritiken und ausverkaufter Häuser wurde die Show wegen zu hoher Kosten abgesetzt.

Fernseh-Zauberer

Henning zog nach Los Angeles. Für einen TV-Sender gestaltete er ab 1975 das jährliche Weihnachts-Special mit achtmonatiger Vorbereitungszeit, bei dem er u.a. mit Raubtieren und Elefanten zauberte. Der Houdini-Enthusiast eiferte seinem Idol mit der legendären Unterwasser-Entfesslungsnummer nach, die von 50 Millionen TV-Zuschauern verfolgt wurde. Henning war häufiger Gast in TV-Shows, so auch in der Johnny Carson-Show, der Sesamstraße und der Muppet Show. Henning interessierte sich auch für Magie im esoterischen Sinne und griff in seinen späteren Shows spirituelle und biblische Themen auf.

Beratungen

Den Disney-Konzern beriet Henning bei Illusionen in Themenparks. Er steuerte auch Spezialeffekte für Künstler wie Earth, Wind and Fire und die Jacksons bei.

Ausstieg und Transzendentale Meditation

Der prominenteste TV-Zauberer seiner Zeit erlernte auf dem Höhepunkt seiner Karriere die Transzendentale Meditation (TM), verkaufte seine Requisiten samt Beratern an den jungen Nachwuchszauberkünstler David Copperfield und zog zu seinem Guru nach Indien. Copperfield realisierte für eine TV-Show das Verschwindenlassen der Freiheitsstatue – ein Projekt, das Henning abgelehnt hatte – und beerbte Henning als neuer TV-Magier. Henning kandidierte auch für die der TM-Organisation nahestehende Naturgesetzpartei und propagierte das yogische Fliegen. Er hoffte stets, eines Tages im Lotus-Sitz tatsächlich so schweben zu können, wie er es in seinen Bühnenshows gezeigt hatte. Für spirituelle Themenparks konstruierte er naturverbundene Illusionen, die nicht realisiert wurden.

Rückkehr in die USA

Ende der 90er kehrte Henning in die USA zurück und plante ein Comeback als Zauberkünstler. 2000 starb er an Leberkrebs.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Doug Henning — Born Douglas James Henning May 3, 1947 Winnipeg, Manitoba, Canada Died February 7, 2000(2000 02 07) (aged 52) Los Angeles, California, U.S. Cause of death …   Wikipedia

  • Henning — ist ein deutscher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Namenstag 3 Bekannte Namensträger 3.1 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Henning — is a surname with origins in Northern Germany (see Henning (surname)). It originates as a given name from either Heinrich or Johannes . In Germany and nordic countries it is used as a given name as much as a surname. Other articles with the name… …   Wikipedia

  • Henning, Douglas James — ▪ 2001 “Doug”        Canadian magician (b. May 3, 1947, Winnipeg, Man. d. Feb. 7, 2000, Los Angeles, Calif.), helped revive interest in magic with his traveling act and a series of Broadway shows and television specials in the 1970s and early 80s …   Universalium

  • Doug Stanhope — Stanhope in Manhattan, Kansas, April 2010 Birth name Douglas Gene Stanhope Born March 25, 1967 (1967 03 25) …   Wikipedia

  • Doug Williams (American football) — Doug Williams Doug Williams at a fundraiser in 2008 No. 12, 17      Quarterback Personal information …   Wikipedia

  • Doug Sanders — Personal information Full name George Douglas Sanders Nickname Peacock of the Fairways Born July 24, 1933 …   Wikipedia

  • Doug Raney — (* 29. August 1956) ist ein US amerikanischer Jazz Gitarrist des Modern Jazz. Doug Raney ist Sohn des Jazzgitarristen Jimmy Raney. In dessen Band, der auch der Pianist Al Haig angehörte, begann er im Alter von 18 Jahren seine Karriere als Musiker …   Deutsch Wikipedia

  • Doug Raney — (b. August 29, 1956) is an American jazz guitarist. He is the son of Jimmy Raney. Raney began his career in his father s band, with Al Haig, at the age of 18. He later played in a duo with his father. He recorded as a leader for SteepleChase… …   Wikipedia

  • Dan Henning — Sport(s) Football Biographical details Born June 21, 1942 (1942 06 21) (age 69) Place of birth Bronx, New York Playing career …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”