Dreizehn Stühle

Dreizehn Stühle
Filmdaten
Deutscher Titel Dreizehn Stühle
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1938
Länge 87[1] Minuten
Stab
Regie E. W. Emo
Drehbuch Per Schwenzen, E. W. Emo
Produktion E. W. Emo
Musik Nico Dostal
Kamera Eduard Hoesch
Schnitt Munni Obal
Besetzung

Dreizehn Stühle (Alternativtitel: 13 Stühle) ist ein deutscher Schwarzweißfilm von E. W. Emo. Das Drehbuch wurde von Per Schwenzen und E. W. Emo geschrieben. Die Uraufführungen erfolgten am 16. September 1938 im Capitol in Dresden, am 20. September 1938 in Wien und am 18. Oktober 1938 in Berlin im Ufa-Palast am Zoo.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Friseurladenbesitzer Felix Rabe reist nach Wien, um das Erbe seiner verstorbenen Tante Barbara anzutreten. Die Tante hinterlässt ihm aber nur 13 Stühle. Um sich die Rückfahrkarte leisten zu können, verkauft er den Nachlass an den Trödler Alois Hofbauer. Als er die Nacht in der Wohnung seiner verstorbenen Tante verbringt, findet er einen Brief, aus dem hervorgeht, dass ihr ganzes Vermögen von 100.000 Mark in einen dieser Stühle eingenäht ist.

Alle 13 Stühle sind aber inzwischen an verschiedene Kunden verkauft worden. Felix verspricht Hofbauer erst zehn, später zwanzig, dann noch mehr Prozent Anteil am Vermögen, wenn er ihm hilft, die Stühle wieder zu finden. Eine Jagd nach den Stühlen beginnt. Die turbulente Suche führt durch Wohnungen, Bevölkerungsschichten und zu den verschiedensten Personen. Keine Situation bleibt den beiden erspart, zeitweilig werden sie ins Irrenhaus gesteckt. Nach und nach finden sie tatsächlich alle Stühle, aber jeder ist der falsche. Der letzte, der wirklich das Geld enthält, befindet sich in einem Waisenhaus.

Dort ist das Geld im Stuhl aber schon entdeckt worden, und die Oberschwester wie die Waisenkinder sind überglücklich, denn sie halten das Geld für eine edle Spende. Rabe und Hofbauer sehen ein, dass sie von hier nichts zurückfordern können. Doch bald danach werden beide dank eines von Rabe erfundenen Haarwuchsmittels doch noch reiche Männer.

Hintergrund

Die Idee wurde dem satirischen Roman Zwölf Stühle (russisch Двенадцать стульев) (1928, deutsch 1930) der sowjetischen Schriftsteller Ilja Ilf und Jewgeni Petrow entlehnt. Hauptfigur in ihrem Roman ist der Gauner Ostap Bender. Aufgrund der jüdischen Herkunft einer der Originalautoren wird die Romanvorlage im Vorspann nicht erwähnt.

Kritiken

„Streckenweise zwar etwas klamaukhaftes Grotesk-Lustspiel, doch mit Witz und Temperament inszeniert und vergnüglich gespielt.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

„Deutsche Adaption der Sozialismus-Groteske Zwölf Stühle der Sowjetautoren Ilja Ilf und Jewgeni Petrowitsch Petrow – ins bieder Kleinbürgerliche gewendet; [...] nicht ohne Witz, aber ohne die Aggressivität der – verleugneten – Vorlage. (Wertung: 2½ Sterne – überdurchschnittlich) “

Lexikon Filme im Fernsehen[3]

„Man muß sehend und lachend erleben, welch einen hanebüchenen und eulenspiegelhaften Unfug die Zwei treiben, wie sie unerschöpflich an köstlichen und verrückten Einfällen sind, wie einer den anderen hetzt, so daß sie kurz vor dem überraschenden und glücklichen Ende mit vollem Recht in einer Irrenanstalt landen“

Filmwelt, 1938

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dreizehn Stühle im Lexikon des Internationalen Films. Abgerufen am 28. September 2011
  2. Dreizehn Stühle im Lexikon des Internationalen Films
  3. Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 172

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • 13 Stühle — Filmdaten Deutscher Titel: 13 Stühle Originaltitel: 13 Stühle Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 1938 Länge: 92 Minuten Originalsprache: Deutsch …   Deutsch Wikipedia

  • Zwölf Stühle — (russisch Двенадцать стульев) ist ein 1928 veröffentlichter satirischer Roman der beiden sowjetischen Schriftsteller Ilja Ilf und Jewgeni Petrow. Der Hauptheld des Romans erscheint auch im Fortsetzungsroman Das goldene Kalb (1931).… …   Deutsch Wikipedia

  • Bäckerdutzend — beim Pferderennen im Santa Anita Park fehlt eine Startbox mit der Zahl 13 Ein Fahrstuhl in Buenos Aires ohne 13. Stock. Dreizehn i …   Deutsch Wikipedia

  • Ilja Ilf — Ilja Arnoldowitsch Ilf (russisch Илья Арнольдович Ильф, eigentlich Iechiel Leib Fainsilberg (russisch Иехиел Лейб Файнзильберг); * 3. Oktoberjul./ 15. Oktober 1897greg.; † 13. April 1937), war ein russisch sowjetischer Schriftsteller. Sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Jewgeni Katajew — Jewgeni Petrowitsch Katajew (russisch Евгений Петрович Катаев, auch: Jewgeni Petrow (russ. Евгений Петров); * 30. Novemberjul./ 13. Dezember 1903greg. in Odessa; † 2. Juli 1942) war ein russisch sowjetischer Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Zwölf plus eins — Filmdaten Deutscher Titel Zwölf plus eins (12+1) Originaltitel Una su 13 P …   Deutsch Wikipedia

  • Ilja Arnoldowitsch Ilf — (russisch Илья Арнольдович Ильф, eigentlich Iechiel Leib Fainsilberg (russisch Иехиел Лейб Файнзильберг); * 3. Oktoberjul./ 15. Oktober 1897greg.; † 13. April 1937), war ein russisch sowjetischer Schriftsteller. Sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Jewgeni Petrowitsch Katajew — (russisch Евгений Петрович Катаев, auch: Jewgeni Petrow (russ. Евгений Петров); * 30. Novemberjul./ 13. Dezember 1903greg. in Odessa; † 2. Juli 1942) war ein russisch sowjetischer Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Schwenzen — Per Schwenzen (* 3. Februar 1899 in Moss; † 4. November 1984 in Pullach) war ein norwegischer Kabarettist und Drehbuchautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Libretti …   Deutsch Wikipedia

  • Anni Rosar — Annie Rosar (* 17. Mai 1888 in Wien; † 5. August 1963 ebenda) war eine österreichische Theater und Film Schauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Filmografie 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”