Dünung

Dünung
Beispiel für Dünungs-Wellen

Mit Dünung bezeichnet man Wellen, die nicht von aktuellen Ereignissen, wie Wind etc. herrühren (vgl. Windsee). Den nach Abflauen des Windes noch auslaufenden Seegang bezeichnet man als Dünung oder auch Schwell (engl. swell). Dieser kommt oft aus anderen, zum Teil weit entfernten Meeresregionen. Seegang ist dabei der Oberbegriff für Dünung und Windsee. Beim Auslaufen der Dünung nimmt die Wellenhöhe ab und die Wellenlänge zu. An Untiefen oder einer Küste kann die Dünung sich dann als Grundsee oder Brandung wieder zu hohen Brechern auftürmen. Da sich wegen der Dünung im Seegang nicht nur die aktuelle Windsituation niederschlägt, kann es zur Überlagerung von Wellen kommen, einer sogenannten Kreuzsee.

Die Stärke der Dünung ist dabei nicht nur von der Windstärke abhängig sondern ganz wesentlich auch von der Windwirklänge, der Distanz auf offener See aus Windrichtung zum Standort. Je länger die Windwirklänge, desto höher baut sich die Dünung auf. Zum Beispiel ist die Dünung auf der Nordsee bei Westwind wesentlich stärker als bei Ostwind, weil im ersteren Fall die Wellen sich über die gesamte Länge des Nordatlantiks aufbauen können. Die Windwirklänge wird auch selbst als Dünung bezeichnet, manchmal auch nach dem englischen Begriff als Fetch.

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  • Dünung — (Schwell), die nach Stürmen zuweilen tagelang andauernde Bewegung der See trotz inzwischen veränderter Windrichtung; s. Brecher …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dünung — Dünung, tote See, hohle See, Hulle, Swell oder Schwall, Wellenbewegung des Meers, die nicht durch den am Orte herrschenden Wind verursacht ist, gerundete Wellen ohne Spitzen, oft in sehr regelmäßigen langen parellelen Kämmen nach bestimmter… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dünung — Dünung,die:⇨Seegang DünungSeegang,Wellengang,Wellen,Wellenschlag,Gewoge,Wellenbewegung …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Dünung — »Seegang nach dem Sturm«: Das heutige Substantiv mit dem Stammvokal ü hat sich im 19. Jh. durchgesetzt. Frühere konkurrierende Formen wie »Deining« oder »Dienung« sind aus dem Niederl. in die dt. Seemannssprache eingedrungen: niederl. deining,… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Dunung — Seegang, der nicht mehr unter dem Einfluss des erzeugenden Windfeldes steht. Ahnlich der Beaufort Skala fur Wind gibt es auch eine Skala zur Beschreibung der Dunung, die 1929 in Kopenhagen zum internationalen Gebrauch angenommene Douglas Skala: 0 …   Maritimes Wörterbuch

  • Dünung — Wellen; Wellenschlag; Gewoge; Wellengang; Seegang * * * Dü|nung [ dy:nʊŋ], die; : Seegang nach einem Sturm mit gleichmäßig langen Wellen: die schwache Dünung schaukelte uns hin und her. Syn.: ↑ Wellen <Plural>, ↑ …   Universal-Lexikon

  • Dünung — Dü|nung (durch Wind hervorgerufener Seegang) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Seegang — Dünung, Wellengang; (Seemannsspr.): Dwarssee, Kreuzsee, See. * * * Seegang,der:Dünung·Wellengang·Wellenschlag·Wellen+Gewoge SeegangWellen,Wellengang,Wellenschlag,Dünung,Gewoge …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Douglas-Skala — Die 1929 in Kopenhagen zum internationalen Gebrauch angenommene Douglas Skala beschreibt, ähnlich der Beaufortskala für den Wind, die Dünung auf See. Die Douglas Skala unterteilt die Dünung wie folgt: Wert Seezustand Durchschnittliche Wellenhöhe… …   Deutsch Wikipedia

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