- Ebinger von der Burg
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Die Ebinger (später Ebinger von der Burg) gehörten zu den ältesten Familien in Schwaben. Ihr gleichnamiger Stammsitz Ebingen (heute Stadtteil von Albstadt im baden-württembergischen Zollernalbkreis) kommt schon in Urkunden aus dem Jahr 793 vor. Das Geschlecht der Ebinger gehörte zum schwäbischen Uradel.
Als erster bekannter Ahnherr der Ebinger scheint in einer Stammtafel ein Henricus de Ebingen auf, der sich unter den bis zum Jahre 1138 verzeichneten ältesten Stiftern des Klosters Zwiefalten findet, indem er ein Gut zu Romanisbach – das spätere Rommelsbach (?) im Landkreis Tübingen – diesem Kloster schenkte. Anno 1304 bestätigt Graf Eberhard von Nellenburg eine von Johann Friedrich und Burkhard von Ebingen dem Stift Salem gemachte Schenkung für einen „Jahrtag“ ihres Vaters Henricus de Ebingen. 1549 wird Eitel Hanns de Ebingen, Landvogt der Grafschaft Heiligenberg, von dem Grafen Friedrich von Fürstenberg mit dem Hofgute „Burg zu Limpach auf dem Homberg“ bei Heiligenberg belehnt. Seit dem nennt sich das Geschlecht Ebinger von der Burg. Kaiser Maximilian II. erteilt ihnen im Jahr 1572 mit diesem Prädikat die Reichsritterwürde. Die Ebinger von der Burg erwarben bedeutenden Grundbesitz im Hegau und dem benachbarten Thurgau. Als Inhaber mehrerer reichsunmittelbarer Herrschaften in der Reichsritterschaft des Kantons Hegau standen sie als Ritterräte in hohem Ansehen. Von 1619 bis 1785 hatte das Geschlecht der Ebinger von der Burg die Herrschaft von Schloss Schlatt unter Krähen inne. Im Jahr 1671 erwarben sie die im Dreißigjährigen Krieg (1639) von bayerischen Truppen zerstörte und nur mehr als Ruine erhaltene Burg Neuhewen. Ab dem Jahre 1672 bis 1780 waren sie auch Grundherren von Steißlingen. Ende des 17. Jahrhunderts (1698) bis 1731 waren die Ebinger auch Grundherren von Mühlingen. In jener Zeit stand das Geschlecht in seiner höchsten Blüte, es war mit den angesehensten Geschlechtern in Schwaben familiär verbunden. Familienmitglieder zeichneten sich durch reiche Schenkungen und Stiftungen an Kirchen und Klöster aus, viele widmeten sich dem Dienst in der Kirche und manche bekleideten höhere Kirchenämter (Johann Baptist Ebinger von der Burg, * 1739, Malteserritter und Domherr in Konstanz, Johann Franz Philipp Ebinger von der Burg, * 1746, Domherr zu Kempten). Mit dem Tod von Conrad Freiherr Ebinger von der Burg (* 1747, † 1808) starb das Geschlecht mangels männlicher Nachfahren aus.
Seine Tochter Maria Fridolina Freiin Ebinger von der Burg (* 1786) ehelicht (nach dessen gleichzeitiger Adoption durch Conrad Ebinger von der Burg) 1806 Friedrich Franz Freiherr Krafft von Festenberg auf Frohnberg (* 1784 zu Stockach, † 1813 zu Immendingen), Grundherr zu Zizenhausen. Dieser nennt sich mit königlich württembergischer Genehmigung für die Namensverbindung (Dekret vom 7. März 1808) fortan Freiherr von Krafft-Ebing.
Literatur
- Oberbadisches Geschlechterbuch, Hrsg. Badische Historische Kommission, J. Kindler von Knobloch, I. Bd., Heidelberg, Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung, 1898, S. 274 ff.
- Württembergisches Adels- und Wappenbuch, verfasst von Otto v. Alberti, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1889-1898, I. Band, S. 146
Kategorien:- Deutsches Adelsgeschlecht
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