Ehra-Lessien

Ehra-Lessien
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ehra-Lessien
Ehra-Lessien
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ehra-Lessien hervorgehoben
52.57088888888910.77219444444463
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Gifhorn
Samtgemeinde: Brome
Höhe: 63 m ü. NN
Fläche: 56,08 km²
Einwohner:

1.630 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km²
Postleitzahl: 38468
Vorwahl: 05377
Kfz-Kennzeichen: GF
Gemeindeschlüssel: 03 1 51 008
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bromer Str. 1
38468 Ehra-Lessien
Webpräsenz: www.ehra-lessien.de
Bürgermeisterin: Jenny Reissig (SPD)
Lage der Gemeinde Ehra-Lessien im Landkreis Gifhorn
Schwülper Vordorf Didderse Adenbüttel Hillerse Meine Wasbüttel Rötgesbüttel Leiferde Isenbüttel Ribbesbüttel Calberlah Wagenhoff Meinersen Osloß Bokensdorf Ummern Wesendorf Müden (Aller) Sassenburg Gifhorn Schönewörde Wahrenholz Wahrenholz Groß Oesingen Steinhorst Hankensbüttel Sprakensehl Obernholz Dedelstorf Weyhausen Tappenbeck Jembke Barwedel Bergfeld Tiddische Rühen Parsau gemeindefreies Gebiet Giebel Parsau Tülau Brome Ehra-Lessien Wittingen Landkreis Gifhorn Niedersachsen Wolfsburg Braunschweig Landkreis Helmstedt Landkreis Peine Region Hannover Landkreis Celle Landkreis Uelzen Sachsen-Anhalt Sachsen-AnhaltKarte
Über dieses Bild
Zentrale Kreuzung, dahinter die Kirche

Ehra-Lessien ist eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ehra-Lessien ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Brome. Die Samtgemeinde Brome befindet am östlichen Rand Niedersachsens und grenzt an Sachsen-Anhalt. Die Gemeinde Ehra-Lessien besteht aus den Ortsteilen Ehra (1.249 Einwohner) und dem zwei Kilometer westlich liegenden Lessien (392 Einwohner).[2] Im Gemeindegebiet befinden sich mit der Bickelsteiner Heide und Malloh große Waldgebiete, die rund 38 km² des 56 km² großen Gemeindegebiets einnehmen. Ehra-Lessien liegt jeweils rund 20 Kilometer von Wolfsburg, Gifhorn und Wittingen entfernt. Nächstgelegene Dörfer sind Boitzenhagen im Norden, Voitze im Osten, Barwedel im Süden und Grußendorf im Südwesten.

Geschichte

Im Gemeindegebiet gibt es eine geringe Anzahl von Funden aus der Steinzeit. Ehra wurde erstmals urkundlich 1309 als Ere erwähnt. Der Ortsname lässt sich weder als deutsch noch als wendisch nachweisen und könnte aus germanischen Zeiten stammen. Die ursprüngliche Dorfform war die eines wendischen Rundlings. Um Ehra und Lessien liegen die mutmaßlichen Wüstungen Pölitz (Richtung Voitze), Boclo (Richtung Boitzenhagen) und Jaze (1,7 Kilometer südlich von Ehra).[3] 1374 wurde Ehra an die von Bartensleben als Lehen gegeben. Das Gebiet lag lange in einer Exklave der Mark Brandenburg. Ein Zollhaus aus dieser Zeit befand sich nördlich von Lessien. Erst 1692 kam die Exklave durch einen Gebietstausch zum Fürstentum Lüneburg. Laut einem Siedlungsverzeichnis um 1850 bestanden zu dieser Zeit 29 Bauernhöfe. 1868 brannte ein großer Teil Ehras ab.

1903 erhielt Ehra eine Kirche im Gründerzeitstil. 1929 wurden Ehra und Lessien gegen den Widerstand der Lessiener zu einer Gemeinde zusammengefasst. Im Ersten Weltkrieg starben 25 Ehraer. Am 3. August 1940 war Ehra eines der ersten zivilen Ziele eines Bombenabwurfs der britischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Vier Menschen kamen dabei ums Leben. Insgesamt starben 41 Menschen aus Ehra im Zweiten Weltkrieg.[4]

1950 lebten 1333 Einwohner in Ehra-Lessien, viele von ihnen Flüchtlinge. 1984 lebten in Ehra 841 Menschen. 1982 gab es dort 40 landwirtschaftliche Betriebe.[5]

Die Gemeinde Ehra-Lessien trat am 1. Juli 1970 der Samtgemeinde Brome bei. Seit dem 15. März 1974 ist Ehra-Lessien Teil der neugegründeten Samtgemeinde Brome.

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Ehra-Lessien setzt sich aus elf Ratsmitgliedern zusammen, einschließlich des nebenamtlichen Bürgermeisters.

SPD CDU Gesamt
2011 6 5 11 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)[6]

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist Jenny Reissig (SPD).

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In grün einer silberner oberhalber Adler über einem silbernen Hufeisen.

Infrastruktur

Nördlich von Ehra befindet sich in einem weitläufigen Waldgebiet die Teststrecke der Volkswagen AG. Auf dem Gelände gibt es einen Hochgeschwindigkeitskurs, auf dem der Bugatti Veyron den Rekord als schnellstes Serienfahrzeug aufgestellt hat. Kurios ist ein Schild, das die Höchstgeschwindigkeit auf der Schnellbahn anzeigt: Es dürfte das einzige Schild in Deutschland sein, das Geschwindigkeiten erst ab 250 km/h reguliert. Gelegentlich kommt es dort zu tödlichen Unfällen.[7][8][9]

Nördlich von Lessien, nordwestlich von Ehra liegt ein etwa 1.700 Hektar großer Truppenübungsplatz der Bundeswehr. Gemäß dem Stationierungskonzept 2011 soll er geschlossen werden. In Ehra befindet sich eine Grundschule.

Ehra-Lessien gehört zum evangelisch-lutherischen Pfarramt Brome II des Pfarrverbundes Brome-Tülau/Ehra.

Ehra liegt an der B 248, die Wolfsburg und Salzwedel verbindet. Außerdem ist es durch Landesstraßen mit Wittingen und Gifhorn verbunden. Die geplante A 39 (Wolfsburg–Lüneburg) soll zwischen Ehra und Lessien verlaufen und dort eine Autobahnanschlussstelle haben. Ehra wird von Bussen der ZGB-Linien 164 (Brome–Gifhorn) etwa im Zweistundentakt angefahren. Außerdem verkehren die ZGB-Linien 162, 166 und 171 nach Ehra, meist im Schüler- oder Wochenendverkehr.

Sehenswürdigkeiten

Das Wahrzeichen der Gemeinde ist der Bickelstein, ein 2,5 Meter langer eiszeitlicher Findling, der zwischen Ehra und Boitzenhagen im Waldgebiet der Bickelsteiner Heide liegt.

Literatur

  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 381–416

Weblinks

 Commons: Ehra-Lessien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Stand 13. Juli 2011, Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 28. Juli 2011
  3. S. 383
  4. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 408
  5. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 415
  6. Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 30. September 2011
  7. Gifhorn: Brasilianer stirbt bei Unfall auf VW-Teststrecke Newsclick vom 14. Juli 2009
  8. Tödlicher Unfall auf VW-Gelände: Testfahrer (28) trifft keine Schuld WAZ-online vom 4. Februar 2010
  9. VW-Teststrecke-Fahrer-erlag-seinen-schweren-Verletzungen WAZ vom 8. Februar 2010

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