- Einsatzgewicht
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Das Einsatzgewicht ist das zur Herstellung eines Produkts benötigte Masse an Rohmaterial.
Beispiele
- An einem Drehteil fallen in der Bearbeitung Metallspäne an. Die fertige Welle wiegt gerade einmal 100 g. Zu seiner Herstellung wurden aber fast 200 Gramm Stahl verbraucht. Das Einsatzgewicht ist somit 200 g.
- An einem Stanzteil aus rostfreiem 1,0-mm-Blech werden innen Schlitze und außen die Kontur ausgestanzt. Pro Teil werden vom 200 mm breiten Coil 80 mm Material verbraucht. Das Einsatzgewicht ist also rund 125 g. Das verkaufsfertige Teil wiegt hingegen vielleicht nur 50 g.
- Thermoplastischer Kunststoff wird über Angusskanäle in eine Form gespritzt. Ist der gerade noch flüssige Kunststoff erkaltet und hart, wird das entstandene Bauteil entformt. Dabei fallen auch die mit gespritzten Angusskanäle heraus. Die Angusskanäle sind nicht Bestandteil des Produkts, sind zu dessen Herstellung aber unverzichtbar. Ein Angusskanal wiegt z.B. 2 g, das Produkt wiegt z.B. 30 Gramm. Das Einsatzgewicht ist 32 g. Der Anguss kann hier unter Umständen rezykliert und wieder verwendet werden.
Anwendung
Das Einsatzgewicht spielt vor allem dort eine Rolle, wo ein Stückpreis, der zwischen Lieferant und Kunde vereinbart wird, direkt an einen Rohmaterialpreis gekoppelt ist, so zum Beispiel bei Halbzeugen. Bei einer Preiserhöhung von 1 Euro pro Kilo Stahl einer bestimmten Sorte bekommt der Lieferant der o.g. gedrehten Welle pro Werkstück also 20 Cent mehr und nicht nur deren 10. Der Lieferant wird bei einer Preiserhöhung seine angefallenen Metallspäne nämlich nicht gleich viel teurer verkaufen können.
Andere technische Gewichtsbezeichnungen
Das Schussgewicht bezeichnet das in einem Produktionszyklus verbrauchte Material. Pro Zyklus können mehrere Teile gefertigt werden, so wie es in der Kunststoff-Spritzguss oder beim Metalldruckguss üblich ist (Mehrkavitätenwerkzeuge). Wird hingegen nur ein Teil pro Zyklus gefertigt, so ist das Schussgewicht gleich dem Einsatzgewicht.
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