Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft

Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft

Die Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft (ES oder E-Staffel) war eine bewaffnete Formation der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien während des Zweiten Weltkrieges.

Die Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft wurde mit Befehl vom 31. Juli 1941 gebildet. In diesem Befehl hieß es, die Gründung erfolge in Anerkennung der Leistungen der deutschen Volksgruppe bei der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung, bei der Errichtung der neuen Ordnung und bei der Entwaffnung der Jugoslawischen Armee. Der Einsatz der ES erfolgte im Rahmen der Ustascha-Milizen, wobei die Hauptaufgabe der Schutz der von Deutschen bewohnten Ortschaften war. Zunächst war die Stärke der ES auf ein Bataillon begrenzt, doch aufgrund der wachsenden Bedrohung durch Partisanen wurden bald zusätzliche Einheiten gebildet. Bis zum 1. Juni 1942 erreichte die ES eine Stärke von 1.500 Mann, während zwei Reserve-Bataillone, die mit dem Einverständnis der Regierung des NDH-Regierung gebildet worden waren, noch einmal 1.200 Mann umfassten.

Entsprechend der Vereinbarung zwischen der kroatischen Regierung und der deutschen Besatzungsmacht vom 16. September 1941 sollten die Volksdeutschen in eigenen Verbänden innerhalb der kroatischen Armee dienen. 10 Prozent der Wehrpflichtigen eines Jahrganges sollten jedoch in deutschen Einheiten, vor allem der Waffen-SS, dienen.

Ab Juni 1942 sollten die deutschen Wehrpflichtigen zwischen 17 und 30 Jahren auf Beschluss Heinrich Himmlers in der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ Dienst tun. In einem Notenwechsel vom 21. September 1942 bzw. 10. Oktober 1942 zwischen der Reichsregierung und der NDH-Regierung wurde vereinbart, dass alle Volksdeutschen im Alter zwischen 17 und 35 Jahren sich freiwillig zum Dienst in der Waffen-SS melden durften.

Bis zum 1. April 1943 wurden in zwei Rekrutierungskampagnen 10.270 Volksdeutsche in die Waffen-SS aufgenommen, während 5.000 in der kroatischen Armee verblieben. Weitere 2.900 Meldungen blieben vorerst unberücksichtigt.

In einem Zusatzprotokoll wurde am 24. April 1943 die Schaffung einer Deutsch-Kroatischen Gendarmerie vereinbart, in der ältere Jahrgänge unter den Volksdeutschen Dienst tun sollten. In diesem Zusammenhang Konstantin Kammerhofer als „Beauftragter des Reichsführers SS“ für die Angelegenheit der deutschen Volksgruppe in Kroatien bestimmt. Bis Ende April 1943 wurde die ES bis auf drei Bahnschutz-Bataillone aufgelöst und die Mannschaften in Einheiten der SS und der Polizei überführt.

Im Juli 1943 dienten etwa 15 Prozent der deutschen Volksgruppe in der einen oder anderen Weise dem Deutschen Reich. Den Aufzeichnungen einer Besprechung in der Deutschen Gesandtschaft in Zagreb am 1. Juli 1943 dienten insgesamt 25.800 Volksdeutsche aus Kroatien dem Reich. Davon 15.000 in Einheiten der SS und der Polizei in Reich, 2.500 in deutschen Polizeieinheiten in Kroatien, 350 in der Wehrmacht, 700 als Übersetzer für die Wehrmacht, 1.600 in der kroatischen Armee und in Bahnschutz-Bataillonen, 450 als Fachkräfte in der kroatischen Armee, 2.200 in der Organisation Todt und 4.500 als Arbeiter im Reich.

Literatur

  • Holm Sundhaussen: Zur Geschichte der Waffen-SS in Kroatien 1941 - 1945. In: Südost-Forschungen XXX (1971), S. 176–196.
  • Jozo Tomasevich: War and revolution in Yugoslavia, 1941-1945. Occupation and Collaboration. Stanford University Press, 2001, ISBN 0-8047-3615-4.

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