Ella Trebe

Ella Trebe

Ella Trebe (* 6. September 1902 in Berlin; † 11. August 1943 im KZ Sachsenhausen) war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ella Trebe war die Tochter einer Waschfrau und wuchs in einem der Hinterhöfe des Weddings auf. Sie arbeitete als Metallarbeiterin bei der Firma Lewin und als Wicklerin im AEG-Werk im Berliner Stadtteil Gesundbrunnen, in dem sie auch lebte. Ihr politisches Engagement begann 1922 mit dem Beitritt zum DMV. 1926 schloss sie sich der KPD an. 1929 wurde sie in die Bezirksverordnetenversammlung ihres Heimatbezirks gewählt.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten schloss Trebe sich dem „Sicherheitsapparat Norden“ der im Untergrund agierenden Bezirksleitung der KPD an. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie eng mit Wilhelm Guddorf zusammen. Für die Rote Kapelle hielt sie als Kurier Kontakt zu anderen kommunistischen Gruppierungen im In- und Ausland. Auch nach den Verhaftungswellen gegen diese Widerstandsorganisation setzte sie ihren Widerstand fort. Im Frühjahr 1943 verschaffte sie dem Spanienkämpfer Ernst Beutke Unterkunft und Kontakte für seinen Versuch, die durch die Verhaftungen 1942 unterbrochenen Verbindungen wieder herzustellen und am Zusammenschluss der Berliner Widerstandskämpfer mitzuwirken.

Durch Unvorsichtigkeit eines von ihr versteckten Fallschirmspringers wurden Ella Trebe und weitere Helfer 1943 zusammen mit ihrer Familie und anderen Mitgliedern der Gruppe enttarnt, unter dem Vorwurf der Feindspionage verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Kurze Zeit später wurde sie dort ohne Prozess erschossen. Zusammen mit Ella Trebe wurden auch Ernst Beutke, dessen Eltern und Brüder sowie 30 weitere Antifaschisten ermordet.

Ehrungen

  • Nach Kriegsende wurde in Erinnerung an Trebe auf dem Berliner Nettelbeckplatz ein Gedenkstein aufgestellt, der jedoch in den 1950er Jahren entfernt wurde.
  • Seit 2006 heißt eine der neuen Straßen auf dem ULAP-Gelände am Berliner Hauptbahnhof Ella-Trebe-Straße.[1]

Literatur

  • Anja Hennig, Stefan Heinz: Trebe, Ella, geb. Beyer (Biographie). In: Siegfried Mielke (Hrsg.): Gewerkschafterinnen im NS-Staat: Verfolgung, Widerstand, Emigration. Essen 2008, ISBN 978-3-89861-914-1.
  • Luise Kraushaar et al: Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945. Biografien und Briefe. Band 2, Dietz, Berlin 1970, S. 360ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ella-Trebe-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)

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