Ellerstadt

Ellerstadt
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Ellerstadt
Ellerstadt
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Ellerstadt hervorgehoben
49.4616666666678.2591666666667105
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Wachenheim an der Weinstraße
Höhe: 105 m ü. NN
Fläche: 6,34 km²
Einwohner:

2.234 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 352 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67158
Vorwahl: 06237
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 013
Adresse der Verbandsverwaltung: Weinstraße 16
67157 Wachenheim an der Weinstraße
Webpräsenz: www.ellerstadt.de
Ortsbürgermeister: Helmut Rentz (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Ellerstadt im Landkreis Bad Dürkheim
Bad Dürkheim Grünstadt Grünstadt Haßloch Meckenheim (Pfalz) Niederkirchen bei Deidesheim Ruppertsberg Forst an der Weinstraße Deidesheim Wattenheim Hettenleidelheim Tiefenthal (Pfalz) Carlsberg (Pfalz) Altleiningen Ellerstadt Gönnheim Friedelsheim Wachenheim an der Weinstraße Elmstein Weidenthal Neidenfels Lindenberg (Pfalz) Lambrecht (Pfalz) Frankeneck Esthal Kindenheim Bockenheim an der Weinstraße Quirnheim Mertesheim Ebertsheim Obrigheim (Pfalz) Obersülzen Dirmstein Gerolsheim Laumersheim Großkarlbach Bissersheim Kirchheim an der Weinstraße Kleinkarlbach Neuleiningen Battenberg (Pfalz) Neuleiningen Kirchheim an der Weinstraße Weisenheim am Sand Weisenheim am Sand Weisenheim am Sand Erpolzheim Bobenheim am Berg Bobenheim am Berg Dackenheim Dackenheim Freinsheim Freinsheim Herxheim am Berg Herxheim am Berg Herxheim am Berg Kallstadt Kallstadt Weisenheim am Berg Weisenheim am Berg Landkreis Alzey-Worms Worms Ludwigshafen am Rhein Frankenthal (Pfalz) Rhein-Pfalz-Kreis Landkreis Germersheim Neustadt an der Weinstraße Landkreis Südliche Weinstraße Landau in der Pfalz Kaiserslautern Landkreis Kaiserslautern Donnersbergkreis Kaiserslautern Landkreis SüdwestpfalzKarte
Über dieses Bild

Ellerstadt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Sie gehört der Verbandsgemeinde Wachenheim an der Weinstraße an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ellerstadt liegt in der Oberrheinischen Tiefebene in der Metropolregion Rhein-Neckar. Nachbarorte sind Birkenheide, Fußgönheim und Gönnheim. Die zu Ellerstadt gehörende Akaziensiedlung liegt im Norden des Hauptortes direkt angrenzend an die Wohnbebauung von Birkenheide.

Geschichte

Die Gegend um Ellerstadt war bereits zu Zeiten der Römer besiedelt, wie drei steinerne römische Särge mit Gläsern und Urnen, die im Jahr 1822 am Südrand gefunden wurden, bezeugen. Ellerstadt war vermutlich bereits im 5. Jahrhundert eine fränkische Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung Ellerstadts war am 19. Dezember 783. Belegt ist die Schenkung eines Teils der Siedlung „Alaridestath“ an das Kloster Lorsch durch den freien Franken Hubertus. Weitere Schenkungen aus Ellerstadt sind urkundlich erwähnt in den Jahren 863, 873, 908/9 an Lorsch und 985 an das Kloster Weißenburg im Unterelsass. Für das Jahr 1190 sind pfalzgräfliche Rechte in Ellerstadt aus dem Besitz des ehemaligen Weißenburger Klostergutes und der Vogtei über das Kloster Lorsch nachweisbar.

Von größerer Bedeutung wurden die Herren von Flersheim, die ab 1482 in den Besitz Ellerstadter Güter kamen. Im Jahr 1548 besaßen die Flersheimer zwei Drittel des Dorfes und die Herren von Affenstein das andere Drittel. 1570 erwirkte Friedrich von Flersheim von Kaiser Maximilian II. die Erlaubnis zur jährlichen Abhaltung eines Ross- und Viehmarktes stets für den 1. Mai und den 19. November. Die Flersheimer besaßen nicht nur die Marktaufsicht mit allen zugehörenden Rechten, sondern auch das Halsgericht und den Blutbann. Ihr Weistum von 1555, für die Gemeinde das älteste Dokument der Rechtsprechung bei Streitsachen und Strafsachen ihrer Bürger, wurde immer wieder öffentlich verlesen. Nachdem die Flersheimer 1577 durch Abfindung der Affensteiner alleinige Ortsherren geworden waren, starben sie 1655 aus. 1707 gehörte Ellerstadt Casimir Kolb von Wartenberg und war Bestandteil der Reichsgrafschaft, die reichsunmittelbaren Charakter hatte. Die verarmten Wartenberger veräußerten schließlich 1789 ihre Rechte an die Grafen von Sickingen.

1793/94 plünderten die revolutionären Truppen der Französischen Republik die Gemeinde und zogen die Einwohner zu Fronarbeit heran. Die Beschlagnahme allen linksrheinischen Adelsbesitzes wirkte sich auch auf den Graf von Sickingen aus. Es gab keine Großgrundbesitzer und leibeigenen Bauern mehr. Nach der Niederwerfung Napoleons und dem Wiener Kongress wurde die Pfalz 1816 dem Königreich Bayern einverleibt. Sie gehörte zum „Landeskommissariat“ Neustadt; Gerichtsbezirk Frankenthal.

Aus dem Bezirksamt Neustadt wurde 1939 der Landkreis Neustadt. Seit der Verwaltungsreform Anfang 1969 gehört Ellerstadt zur Verbandsgemeinde Wachenheim, seit der Auflösung des Landkreises Neustadt gehört Ellerstadt zum Landkreis Bad Dürkheim.

Bevölkerungsentwicklung

1548 lebten hier 24 bis 30 Familien und 1614 waren es schon 60 bis 70; noch 1722 stand an der Straße, durch die heute die Rhein-Haardt-Bahn fährt, kein einziges Haus; 1910 sind des 767.

Der starke Zuwachs der letzten Jahrzehnte ist nicht zuletzt der Rhein-Haardt-Bahn zu verdanken. In den Zwanzigerjahren wurde die Tausendergrenze überschritten. 1970 waren bereits 1.400 Einwohner gemeldet. 1980 wurde die Zahl 2.000 erreicht und nach Abschluss der geplanten Neubaugebiete wird sich die Einwohnerzahl bei rund 2.500 einpendeln.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Ellerstadt besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]

  SPD CDU FDP GRÜNE FWG Gesamt
2009 6 3 0 1 6 16 Sitze
2004 7 3 1 1 4 16 Sitze

Bürgermeister

Ortsbürgermeister: Helmut Rentz (SPD) 71,13 %

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber auf grünem Grund ein bewurzelter grüner Eller- oder Erlenbaum mit stilisierten Blättern, dessen Stamm von zwei Wappenschildern beseitet wird, rechts von Blau und Silber und Rot geteilt, links in Silber ein roter Balken, begleitet oben von zwei, unten von einer roten Kugel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die landwirtschaftlich geprägte Gemeinde lebt vorwiegend vom Weinbau und in geringerem Maße vom Obstbau. Ein Teil der Anwohner ist bei der BASF im nahegelegenen Ludwigshafen beschäftigt.

Ortsbild

Der Weinbau hat schon seit dem 8. Jahrhundert für Ellerstadt eine Rolle gespielt, wie aus der Lorscher Schenkungsurkunde hervorgeht. Seit 1886 wurden auf Ellerstadter Gemarkung überwiegend Portugieser Reben angepflanzt. Der „Gewürztraminer“, den sogar Bismarck aus Ellerstadt bezog, bringt meist nur schwachen Ertrag und ist daher nur vereinzelt anzutreffen, obwohl sich die Böden in der Gemeinde besonders eignen. 1903 entfielen auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche der Gemeinde (634 ha) 117 ha auf Weinbau, 357 auf Acker- und Gartengebiete und 70 ha auf „Forste und Holzungen“. Der Obstbau hatte bis ins letzte Jahrzehnt eine bedeutende Rolle gespielt; Pfirsichanbau seit 1867. Über die Region hinaus bekannt ist die Sorte „Ellerstadter Rote“. Seit 1925 wurden zunehmend mehr Sauerkirschen angebaut.

Verkehr

Ellerstadt liegt an der Eisenbahnstrecke Bad DürkheimLudwigshafen der Rhein-Haardtbahn Linie 4 (im VRN, ehemals RHB), die in Ellerstadt eingleisig auf der Straße durch den Ort führt. Es gibt zwei Haltestellen, Ellerstadt Ost und Ellerstadt West. Die Gemeinde gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) an.

Zwischen Ellerstadt und der Akaziensiedlung verläuft die Bundesautobahn 650.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

Ellerstadt, einst und jetzt. Herausgeber: Ortsgemeinde Ellerstadt ISBN 3-934845-16-9

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Ellerstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat

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