Eriekanal

Eriekanal
Karte, die die New York Central Railroad (purpurfarben), die West Shore Railroad (rot) und den Eriekanal (blau) zeigt
Höhenprofil des alten Kanals
Ehemaliger Aquädukt in Rochester

Der Eriekanal ist ein Kanal, der den Eriesee bei Buffalo mit dem Hudson River in New York, und damit die Großen Seen mit dem Atlantik verbindet.

Der Kanal zweigt nördlich von Albany, etwa 230 km nördlich von New York City in einer Seehöhe von 7 Meter vom Hudson River ab und folgt dem Mohawk River in westlicher Richtung bis nach Rome, wo er eine Höhe von 130 m erreicht. Danach folgen einige absteigende Schleusen nach Syracuse, bis nördlich des Seneca Lake (einer der Finger Lakes), wo ein Kanal zum Ontariosee abzweigt und mit 116 m die niedrigste Höhe des mittleren Abschnitts erreicht werden. Von hier steigt der Kanal wieder auf 154 m an (bei Rochester). Hier überquerte der Kanal auf einem Aquädukt (das inzwischen zu einer Straßenbrücke umfunktioniert wurde) den Genesee River und verlief 103 km eben entlang der Niagara-Schichtstufe, bis diese in Lockport (Niagara County) durch fünf Schleusen bezwungen wurde. Hier wird die Endhöhe von 172 m erreicht und nach weiteren 48 km die Mündung in den Niagara River in Tonawanda (heute ein nördlicher Stadtteil von Buffalo) und war bei Eröffnung am 26. Oktober 1825 584 km lang, 12 Meter breit und 1,20 Meter tief.

Der Bau des Kanals wurde bereits 1699 vorgeschlagen, aber erst im Jahre 1789 begann die Niagara Canal Company mit der Planung des Baues. Die Bauarbeiten begannen 1817. Der erste Teil des Kanals wurde 1819 fertiggestellt, der gesamte Kanal wurde am 26. Oktober 1825 eröffnet. Er verringerte die Transportkosten in die damals, zum Großteil, noch unerschlossenen Gebiete der Großen Seen um bis zu 90 %. Dadurch wurde die Besiedlung des Gebiets stark beschleunigt und des Aufstieg New Yorks zum wichtigsten Hafen der Ostküste begann.

In den Jahren 1905 bis 1918 wurde der Kanal bei teilweise neuer Trassierung gründlich modernisiert und in New York State Barge Canal umbenannt. Bei einer Breite von 40 Meter (Schleusen 13 m) und einer Tiefe von 3,7 Meter wurde er für Schiffe bis 1800 Tonnen befahrbar. Nach der Inbetriebnahme des Wellandkanals begann seine Bedeutung zu schwinden, zumal der Kanal (wie auch der alte) im Winter nicht befahrbar war. Seit den 1990er Jahren dient er überwiegend der Freizeitschifffahrt.

Die nicht genutzten Abschnitte des alten Kanals wurden vielerorts überbaut oder dem Wildwuchs überlassen. Inzwischen werden jedoch durch private Initiativen manche Abschnitte wieder restauriert und als Erholungsanlagen genutzt.

Film

  • Von New York zu den Niagara-Fällen. Der Erie-Kanal. Dokumentation, 2005, 45 Min., Regie: Horst Cramer, Produktion: SWR, Erstsendung: 17. Juli 2005, Inhaltsangabe vom SWR

Siehe auch

Weblinks


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