Falkenstein (Hamburg)

Falkenstein (Hamburg)

Der Falkenstein ist ein Landschaftsschutzgebiet in Hamburg-Blankenese. Hier wird eine traditionelle Forstwirtschaft betrieben, um den typischen Charakter dieses Mischwaldes zu erhalten.

Zwischen den bewaldeten Hügeln verstecken sich auf weitläufigen, kaum einsehbaren Privatgrundstücken einige der größten und vornehmsten Villen Hamburgs.

In diesem Waldgebiet liegt auch das Puppenmuseum Falkenstein in einer heute unter Denkmalschutz stehenden extravaganten Villa, die der Architekt Karl Schneider 1923-24 für die Fabrikantenfrau Elise "Ite" Michaelsen im Bauhausstil errichten ließ. Verleger Axel Cäsar Springer, der bis in die 1970er Jahre in einer benachbarten Villa gewohnt hatte und zum Schutz seiner Privatsphäre weitere Villengrundstücke in der Umgebung erworben hatte, stiftete nach dem Selbstmord seines Sohnes Axel Springer, der unter dem Künstlernamen Sven Simon als Fotograf gearbeitet hatte, 1980 einen ca. 55.000 m² großen Teil seiner Ländereien unter dem Namen "Sven Simon Park", samt der renovierungsbedürftigen Bauhausvilla, die Dank engagierter Spender mit der Nutzung als Puppenmuseum wieder hergerichtet werden konnte, der Öffentlichkeit. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Golfclub Falkenstein, einer der landschaftlich schönsten, exklusivsten und sportlich interessantesten Golfplätze Deutschlands. Das ebenfalls ursprünglich in Hamburg-Falkenstein gelegene Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik wurde mittlerweile in einen anderen Stadtteil verlegt.

Inhaltsverzeichnis

Falkensteiner Ufer

Das Falkensteiner Ufer begrenzt den Wald an der Unterelbe und ist ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet. Der Strand wird auch zum Baden in der Elbe genutzt. Der Campingplatz Elbe Camp ist von April bis Oktober geöffnet.[1]

Wasserwerk

Am Falkensteiner Ufer befindet sich der untere Teil des 1859 erbauten Altonaer Wasserwerkes. Es hatte von Anbeginn Absetzbecken, um das Elbwasser vorbereitet auf den Baursberg zu filtern. Die ersten Absetzbecken befanden sich auf dem Baursberg, 1896 wurden die Klär- Vorklärbecken oder Absetzbecken am Falkensteiner Ufer in Betrieb genommen. Die Anlage arbeitete mit Sandfilter und war damit die erste ihrer Art in Deutschland. Die Choleraepidemie von 1892 griff daher nicht nach Altona über. Das Werk auf dem Baurs Berg ist noch heute in Betrieb, arbeitet aber seit 1960 nicht mehr mit Elbwasser, sondern aus insgesamt zehn Brunnenanlagen der Umgebung, die aus bis zu 310 Meter Tiefe das Grundwasser fördern.

Renaturierung

Das Fachamt für Gewässerschutz im Amt für Umweltschutz der Stadt Hamburg ließ die zwei Wasserbecken am Falkensteiner Ufer in den Jahren 2010 und 2011 renaturieren. Dazu wurden in den Becken Flachwasserzonen geschaffen. Das östliche Becken wurde im Rahmen einer gewässerökologischen Ausgleichsmaßnahme, finanziert aus einer Abwasserabgabe des Airbus-Werkes Finkenwerder, auf einem Teilstück zur Elbe geöffnet. [2] Mit Abschluss der Renaturierungsmaßnahmen sollen Rückzugsgebiete für Elbfische verfügbar sein, der Sauerstoffeintrag in die Elbe im Sommer erhöht werden, die Entwicklung seltener Tiere und Pflanzen gefördert werden und die Attraktivität des Falkensteiner Ufers für Natur und Besucher steigen.[3] Die Krötenpopulation stellt eines der letzten größeren Amphibienvorkommen in Hamburg dar[4] und wird künftig ausschließlich in dem westlichen Becken laichen können.

Siehe auch

An das Falkensteiner Ufer schließt sich stromabwärts Wittenbergen an, ein Ortsteil von Hamburg-Rissen.

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Einzelnachweise

  1. Elbe Camp
  2. Informationen zum Falkensteiner Ufer
  3. ReGe Projektgesellschaft
  4. Bezirk Altona zur Krötenwanderung

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