Franz Gerwin

Franz Gerwin (* 9. Juni 1891 in Lünen; † 28. März 1960 in Bochum) war ein deutscher Maler. Sein Werk entsprach der nationalsozialistischen Vorstellung von „Deutscher Kunst“.

Leben und Wirken

Gerwin studierte an der Kunstgewerbeschule Dortmund und der Kunstschule Berlin. Ab 1936 leitete er das Haus der Kunst in Dortmund, das 1941 in Haus der bildenden Künste umbenannt wurde. Sein Werk umfasst hauptsächlich Motive aus der Welt der Technik und Industrie sowie Wehrbauten, daneben Landschaften und Bauerngemälde. Er stellte zwischen 1935 und 1944 in der jährlich stattfindenden Großen Westfälischen Kunstausstellung in Dortmund aus und war auch in der Großen Deutschen Kunstausstellung, der Leistungsschau der Kunst im Nationalsozialismus, zwischen 1937 und 1944 mit 26 Bildern vertreten. Zu den hier ausgestellten Werken zählten Reichswerke Hermann Göring (1940) und Zerstörte Kokerei bei Dnjepropetrowsk (1943). Über 30 seiner Werke waren bei der Ausstellung Kunst und Technik in Dortmund 1942 zu sehen.^[1] Hitler kaufte 1938 Gerwins Bild Kokerei. Seine Heimatstadt Lünen ehrte ihn 1999, indem sie eine Straße der Stadt nach ihm benannte.

Literatur

• Robert Thoms: Große Deutsche Kunstausstellung München 1937–1944. Verzeichnis der Künstler in zwei Bänden. I: Maler und Graphiker, Patrick Neuhaus, Berlin 2010, ISBN 978-3-937294-01-8.
• Mortimer G. Davidson: Kunst in Deutschland 1933–1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich. 2, Nr. 1, Grabert, Tübingen 1991, ISBN 978-3-87847-095-3, S. 418.
• Mortimer G. Davidson: Kunst in Deutschland 1933–1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich. 2, Nr. 2, Grabert, Tübingen 1992, ISBN 978-3-87847-096-0, S. 299f.

Weblinks

• Franz Gerwin bei artfacts.net

Einzelnachweise

1. ↑ Ulrike Gärtner: Gerwin, Franz. In: Hans Bohrmann (Hrsg.): Biographien bedeutender Dortmunder. Menschen in, aus und für Dortmund. 3, Klartext, Essen 2001, ISBN 3-88474-954-4.

Normdaten: PND: 124279813 (PICA) | WP-Personeninfo