Geelbein

Geelbein

Geelbein ist die volkstümliche regionale Bezeichnung der Einwohner des Dorfes Ditfurt in Sachsen-Anhalt. „Geelbein“ ist das plattdeutsche Wort für „Gelbes Bein“.

Ursprung

Seinen Ursprung hat die Bezeichnung in einer Sage in der von der Bauernschläue der Ditfurter Einwohner berichtet wird. Ditfurt gehörte zum Machtgebiet des Damenstifts Quedlinburg und war somit zu Abgaben gegenüber den Äbtissinnen verpflichtet.

Diese Abgaben wurden meist in Form von Naturalien geleistet – darunter auch Eier. Auf Grund des weiten Weges zum Quedlinburger Schloss der Äbtissin beschlossen die Bauern die Abgaben mit einem Ochsenkarren zu transportieren. Allerdings fasste dieser Wagen nicht alle Eier der Einwohner. So kam eine Bauersfrau auf die Idee, die Eier einfach herunterzutreten um so mehr Platz zu schaffen. Nachdem ein Bauer dies getan hatte, kam großes Gelächter auf und die Menge spottete über die gelb gewordenen Beine: „… seht das Geelbein an“.[1]

Verwendung

Illustrierte Ditfurter Geelbein-Geschichte auf Notgeldscheinen (um 1920)

Die Geschichte der Geelbeine wurde, meist mit Illustrationen, auf verschiedenen Gegenständen (unter anderem Bierkrüge, Wandbilder) dargestellt. Auch das Notgeld von 1921 trug das Geelbeinmotiv.[2] Das Ende eines Gedichtes lautet:

Als einer nun das Werk getan,
lacht alles: „Seht das Geelbein an“
- Und Ditfurts Bauer ist im Land
als „Geelbein“ heute noch bekannt.

Einzelnachweise

  1. Andreas Bürkner: «Klapper» trennt Spreu vom Weizen. Mitteldeutsche Zeitung, 7. Oktober 2008, abgerufen am 16. Juli 2009.
  2. Hans L. Grabowski, Manfred Mehl: Deutsches Notgeld, Battenberg und Gietl, 2003, ISBN 3-924861-70-6 (bei GoogleBook)

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