Georg Keppler

Georg Keppler

Georg Keppler (* 7. Mai 1894 in Mainz; † 16. Juni 1966 in Hamburg) war ein SS-Obergruppenführer und Offizier der Wehrmacht und Ordnungspolizei, der sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg, in welchem er die 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“, 3. SS-Division „Totenkopf“, das I. SS-Panzerkorps und das III. (germanische) SS-Panzerkorps, als Nachfolger von SS-Obergruppenführer Felix Steiner, befehligte, diente. Er wurde mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erster Weltkrieg

Georg Keppler wurde als Sohn des Oberst Otto Keppler am 7. Mai 1894 in Mainz geboren. Nachdem er sein Abitur 1913 bestanden hatte, begann er im Oktober desselben Jahres sein Studium an der Militärakademie von Glogau. Nach seinem Abschluss 1914 trat er in das Füsilierregiment Generalfeldmarschall Prinz Albrecht von Preußen (1. Hannoversches) Nr. 73 ein. Als junger Leutnant erlebte er den Ersten Weltkrieges und, bereits im August 1914 verwundet, und wurde nach der Genesung zur 19. Reserve-Division versetzt. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde Keppler noch weitere zwei Male verwundet und mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach dem Krieg verließ er die Armee und verlegte seinen Wohnsitz nach Hannover.

Zwischenkriegszeit

Am 31. Januar 1920 meldete sich Keppler freiwillig zur Schutzpolizei von Hannover. 1926 verließ er Hannover und wechselte zur Landespolizei Thüringen. Für die kommenden acht Jahre kommandierte Keppler als Offizier der Polizei verschiedenste Einheiten in Jena, Gotha und München. Nach insgesamt 14 Jahren in der Polizei entschied er sich, wieder zur Armee zurückzukehren und trat in das Infanterieregiment 32 ein. Von dort wechselte er am 10. Oktober 1935 zur SS-Verfügungstruppe. Als SS-Sturmbannführer erhielt er das Kommando über das I. Bataillon der SS-Standarte 1. Nach dem Anschluss Österreichs („Ostmark“) wurde er mit der Führung der SS-Standarte 3 beauftragt, welche kurz darauf den Ehrentitel „Der Führer“ erhielt und in ein Panzergrenadierregiment umstrukturiert wurde.

Zweiter Weltkrieg

Im Oktober 1939 wurde das SS-Panzergrenadierregiment 4 „Der Führer“ Teil der SS-Verfügungsdivision. Er nahm am Westfeldzug teil, operierte am Balkan und in Russland. Im August 1940 wurde er von Paul Hausser zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen. Mitte Juli 1941 übernahm er kurzzeitig die 3. SS-Division „Totenkopf“, die er nach der Genesung des Kommandeurs Theodor Eicke wieder abgab um schließlich mit der Führung der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“ betreut zu werden. Gegen Ende des Jahres 1941 wurde bei ihm, nach stark auftretenden Kopfschmerzen, ein Gehirntumor festgestellt. Den Frühling 1942 verbrachte er unter medizinischer Aufsicht, ehe er, drei Monate nach seiner Beförderung zum SS-Gruppenführer im Januar 1942, mit dem Kommando über die 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ betreut wurde. Im Februar 1943, auf Anraten seiner Ärzte, gab er das Kommando über die Division wieder ab und übernahm verschiedenste administrative Positionen innerhalb der Waffen-SS, zuerst im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, später in Ungarn. Nach seiner Beförderung zum SS-Obergruppenführer bekam er im August 1944 erneut ein Kommando und übernahm das I. SS-Panzerkorps, welches er vom 16. August bis zum 24. Oktober 1944, während der Kämpfe in der Normandie, befehligte. Am 30. Oktober 1944 wechselte zum III. (germanische) SS-Panzerkorps, das an der Ostfront kämpfe und das er bis zum 2. April 1945 führte. Anschließend wurde er der letzte Kommandeur des XVIII. SS-Armeekorps, mit welchem er sich den US-Streitkräften am 22. Mai 1945 ergab. 1948 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und nahm seinen Wohnsitz in Hamburg, wo er als Industriekaufmann tätig war und 1966 verstarb.

Zusammenfassung seiner militärischen Laufbahn

Beförderungen

Auszeichnungen

Literatur

  • Gordon Williamson: Die SS - Hitlers Instrument der Macht. Kaiser, 2005, ISBN 3-7043-6037-6
  • Mark C. Yerger: Waffen-SS Commanders: The Army, Corps and Divisional Leaders of a Legend: Augsberger to Kreutz - Atglen, PA: Schiffer Publishing (1997), ISBN 0764303562

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.437

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