Grafschaft Büdingen

Grafschaft Büdingen

Inhaltsverzeichnis

Herrschaft Büdingen

In Büdingen bestanden in fränkischer Zeit ein Königshof und danach im 12. Jahrhundert eine Wasserburg der Familie der edelfreien Herren von Büdingen. Die Familie wurde erstmals 1131 als Verwalter des mehr als 10.000 Hektar umfassenden Reichsbannwaldes zwischen Kinzig, Salz, Nidder und dem ehemaligen römischen Limes genannt. Hartmann von Büdingen, ein Ministerialer und enger Vertrauter des Kaisers Friedrich Barbarossa, war dessen Bauleiter und Vogt der Pfalz Gelnhausen sowie Stifter des Klosters Konradsdorf.

Grafschaft Isenburg

Mitte des 13. Jahrhunderts starben diese aus und die mit ihnen vermutlich verwandten Herren von Isenburg erbten das Territorium. Es gelang ihnen in der Folgezeit, die Herrschaft auszubauen: Bis 1376 hatten sie den gesamten Reichswald unter ihrer Kontrolle, 1377 erlangten sie Wächtersbach, 1420/33 erbten sie von den Grafen von Falkenstein unter anderem Offenbach und die Burg Birstein. Weiter kauften sie die Vogtei Reichenbach von der Fürstabtei Fulda. 1442 erlangten sie den Reichsgrafentitel.

Grafschaft Isenburg-Büdingen

1511 reichte das weitgehend geschlossene isenburgische Territorium vom Vogelsberg bis über den Main, als es geteilt wurde. Büdingen war von 1511 bis 1806 – mit Unterbrechungen – Sitz der Linie Isenburg-Büdingen.

Die Grafschaft gehörte zum Oberrheinischen Reichskreis. Zu ihrem Territorium zählten die Stadt Büdingen und die Gerichte Düdelsheim und Mockstadt.

Wiener Kongress und Ende

Isenburg-Büdingen überstand den Reichsdeputationshauptschluss zunächst. 1806 fiel das Territorium insgesamt an die Linie Isenburg-Offenbach-Birstein, die 1812 den Büdinger Reichswald allodifizierte. Isenburg-Büdingen, das Mitglied im Rheinbund war, wurde aber durch den Wiener Kongress endgültig dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeschlagen.

Literatur

  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Beck, München 1992. ISBN 3-406-35865-9
  • Hans-Thorald Michaelis: Die Grafschaft Büdingen im Felde der Auseinandersetzungen um die religiöse und politische Einheit des Reiches (1517–1555). Hessische Kirchengeschichtliche Vereinigung (Darmstadt); Bindernagel, Friedberg (Hessen), 1965

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